Kleiner 5er 122x und B/C40 => R5-Front-Mittelmotor-Kratzer => Thema gestartet von: lecar5 am November 08, 2022, 23:06:11 Nachmittag

Titel: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 08, 2022, 23:06:11 Nachmittag
Hi Folks,

nachdem die vergangenen Tage, Wochen, Monate und Jahre mein dicker Turbo viel Platz in der Werkstatt belegt hat, noch vielviel mehr Platz in meinem Kopf einnahm und darüber hinaus auch noch mein Sparbuch leergeräumt hat (die Story kennt hier ihr ja ;):   https://www.renault5turbo.de/forum/index.php?topic=4550.0) war den Sommer über etwas Zeit zum durchschnaufen – die Werkstatt war öfters mal leer, im Kopf schwirrten erfrischenderweise mal wieder andere Gedanken als dicker Turbo und das Konto erholte sich zusehens :).

Erfreulicherweise läuft der Turbo, sehr gut sogar, funktioniert echt zuverlässig und macht einen mords Spass :). Ok, Motor und Getriebe müssen nochmals raus, weil verschiedene Simmerringe nicht dicht sind, aber das soll dem Spass keinen Abbruch tun. Feuerprobe war letztlich die diesjährige StarMaxx, bei der ich wieder als Vorausfahrzeug dabei war - sonntags volles Risiko mit dem dicken Turbo! Auf einer Auto-Veranstaltung als Vorauswagen aufgrund technischem Defekt auszufallen stellt die ganze Veranstaltung hin, was echt richtig dermassensupersaublöd wäre, aber – nichts :)! Das Dingen funktioniert einfach, egal ob Stadtverkehr oder Landstrasse, Warmstart bei 34°C oder nach 2 Wochen ohne Benutzung, es funktioniert einfach und der erste öffentliche Auftritt geht erfolgreich über die Bühne – inklusive ‚Personen- und Fahrzeugkontrolle. Ihre Papiere, bitte!‘ zweier Polizisten im Zivilfahrzeug, die mir erst die Vorfahrt nahmen und mir dann zu dichtes Auffahren anhängen wollten >:(. Ts!

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Aber lange währt das Durchschnaufen nicht, Ende des Sommers steht der lange angekündigte und von mir so lange als möglich rausgezörgerte Umzug des Auto-Lagers an... Etwas widerwillig zwar, aber es hilft ja nichts - der Schopf soll einem Pferde-Offenstall weichen. Ersatz gibt’s in Form eines Fahrsilos auf der anderen Seite des Hofs - zum Glück gibt’s überhaupt Ersatz :)! Ich will mir gar nicht vorstellen, was eine Kündigung bedeutet und es heisst, mit dem ganzen Auto-Krempel auf einmal auf der Strasse zu stehen! Also: glücklich sein und alle Autos umziehen. Und nochmals hab ich Riesen-Glück gehabt: ich kann mich tatsächlich noch daran erinnern, dass ich derjenige bin, der die ganzen Kisten damals im Schopf abgestellt hat, sonst müsste ich jetzt an dieser Stelle von sensationellen und über Jahrzehnte unberührten Scheunenfunden berichten :D!

Anspruchsvoll ist das Herunterheben des LeCars von der Bühne. Hoch kam er seinerzeit, auwei, das ist wohl über 15 Jahre her :-\…, mit dem Gabelstapler. Runter kommt er mit zwei Fronladern und seelischem, moralischen und tatkräftigem Beistand von godsey. Und nochmals ist mir das Glück hold: der LeCar stürzt nicht ab, die Bergung ist erfolgreich :).

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Aber warum erzähl ich das? Naja, bei der Aktion kam halt auch mein grüner Alpine Turbo Coupe wieder ans Tageslicht, der vor dem letzten Einsatz kürzlich an sich ganz gut lief. Naja… der kürzliche letzte Einsatz war die TurboFever 2016, die ist halt schon 6 Jahre her :o. Ich glaube, im Alter verliert Zeit einfach seine Bedeutung… wie auch immer, beim letzten Einsatz gabs Probleme, erst Fehlzündungen bei höherer Drehzahl und Last, dann auch bei mittleren und ohne. Godseys Erste Hilfe-Massnahmen während der TurboFever schafften keine Abhilfe, nach der TurboFever hab ich mich nicht darum gekümmert sondern das Auto einfach weggestellt.
Und so stand der Coupe jetzt 6 Jahre ohne eine einzige Motorumdrehung im Schopf und ist völlig zugestaubt, echt unglaublich! Kurz mal nicht aufgepasst und aus einem Fahrzeug wird ein Stehzeug, mannmannmann :(! Aber jetzt, da wieder Platz in der Werkstatt und Kapazität im Kopf frei ist, wasch ich den Coupe ab und zerre ihn in die Werkstatt. Genau, zerre :( - die sch… Bremssättel vorne machen wie immer nicht auf. Das sind diese 54mm-Alusättel, die in ein einen Gussträger gepresst sind, sich dabei verformen und als Ergebnis den Bremskolben verspannen. Völlig abgeschafft und mindestens genauso blass wie der matte Lack steh ich neben dem Coupe in der Werkstatt und hechle nach Luft. LL6P spanisch grün heisst der Farbton und ist eine VW-Rezeptur. In den 1970ern gab es Käfer und sogar den eleganten Karmann Ghia in der Farbe, igitt :-[! Am Renault 5 finde ich passt der Farbton recht gut, erinnert er doch an die grellen Farben, mit denen der Renault 5 Anfang der 1970er vorgestellt wurde. Wobei ich den Coupe natürlich lieber original hätte, am allerliebsten mit den ganzen Aufklebern aus dem Pokal und am besten sogar noch mit ein paar Kampfspuren!

Aber vielleicht eher mal der Reihe nach: Ab 1982 wird der Renault 5 elf Pokal mit dem Renault 5 Alpine Turbo Coupe ausgetragen. Die Veränderungen zum Renault 5 Alpine Coupe sind an sich schnell aufgezählt: Turbolader. Angeblich 120 PS. Ich denke, es sind eher 108, wie beim normalen Alpine Turbo, warum sollten es mehr sein, wenn alles gleich ist wie beim Alpine Turbo? Mein Auto wurde im Januar 1982 erstmals für den Verkehr zugelassen, die originale Farbe war rot, der letzte Halter im ersten Brief ist Helmut Reber aus Grossaspach. Im Ersatzbrief gibt es 3 Einträge, ich bin zum ersten Mal mit meinem Coupe irgendwann in den 1990ern in Kontakt gekommen. Damals war ich aktiv bei den Renault Freunden Steinlachtal dabei, und 3 Brüder aus dem Balinger Raum gesellten sich dazu.

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Einer davon, Rudi, hatte den Coupe, den die Jungs in bester Sitte der 90er getunt hatten: Heckklappe gecleant, Devil-Auspuff, die ganze Fuhre in auffälligem grün lackiert. Also alles grün lackiert, wirklich ALLES :o! Vom Käfig über die Zeiger im Cockpit und den Luftauslassdüsen vor dem Armaturenbrett, den Aluspeichen des Lenkrads und den Vitaloni Californias, den 2teiligen Gotti-Rädern bis hin zu den Luftgittern über den Rückleuchten – einfach alles! Hätte es grüne Reifen gegeben hätten sie auch noch grüne Reifen aufgezogen, bestimmt! Und dazu, natürlich, wie es eben typisch war für die 90er, glatt gespachtelte Stossfänger (dass wir uns verstehen, natürlich in Wagenfarbe lackiert, also grün, klar, ne? 8)), schwarz folierte hintere Seitenscheiben und Heckscheibe, ‚Designer Sport‘-Schalensofasessel mit roten Schroth-Gurten, und die Karre so sacktief, dass die hinteren Reifen schon komplett in den Radhäusern verschwanden. Quasi alles nach dem Motto ‚nicht auffallen ist wie nicht dasein‘. Und eigentlich wars nur ein Blender ???, die schwarzen Scheiben waren nicht umsonst drin, innen war das Auto schon echt ziemlich völlig verwohnt, die Heckklappe liess sich nur mit einem Besenstil öffnen weil die Brüder einen Öffnungsmechanismus für völlig überbewertet hielten und die Fronthaube wollten die Jungs nie aufmachen weils drunter aussah wie bei den Flodders unterm Sofa...

https://www.youtube.com/watch?v=BSYA2zhOwLY)

Aber was soll’s, auf den Treffen, auf denen die Jungs mit dem Coupe dabei waren, haben sie regelmässig Pokale in der Kategorie schönster 5er bis 1984 abgeräumt, schwarzen Scheiben und geschlossener Fronthaube sei Dank. Und wenn ich ehrlich bin – ich fand den grünen Coupe auch geil :P! Weil ich innen und Motorraum eh nie angeguckt hab. Und sowieso, eben weil.

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Über die Vergangenheit ihres Autos wussten die 3 nicht allzu viel. Sie haben das Auto von einer Frau gekauft, die es schwarz lackiert hat, von der Qualität wohl eher so mit der Spraydose, und überall irgendwelche Spinnweben und sonstige gruseligen Bildchen hingebrusht hat. Gelbe Stossstangen und Felgen seien verbaut gewesen, der älteste der Brüder hat den Coupe in einem hellen Blau lackiert, was der Qualität der vorigen Spraydosenlackierung wohl recht nahe kam und Ohlins-Aufkleber auf dem Auto verteilt. Um den Coupe dann, ums einmal richtig zu machen, wie schon beschrieben, im Stil der 90er zu tunen. Spanisch Grün heisst die Farbe, Farbcode LL6P, wie schon erwähnt.

Und wie die Zeit halt so vergeht, verliert man sich aus den Augen. Ich hatte damals davon gehört, dass die Brüder den Coupe auch motorseitig tunten wollten und eine Nockenwelle vom Renault 5 Alpine Sauger einbauten. Irgendetwas ging dabei schief, der Motor sprang nach dem Einbau nicht mehr an. Der älteste der Brüder, der mit Ahnung und Macher des Projekts, war KFZ-Mechaniker und hatte eine Stelle bei Audi in Ingolstadt angetreten, wohnte fortan nicht mehr zu Hause und so kümmerte sich niemand mehr um den Coupe, der da mit nicht laufendem Motor in einem Garagenpark abgestellt wurde. So stand das Auto schon mehrere Monate, und die Brüder wollten es verkaufen. Als ich mich nach Coupe und dem Verkaufspreis erkundigte war schnell klar, dass das für mich nicht ist - ich meine, sie wollten um die 7.000 Mark dafür haben, was für mich überhaupt nicht in Frage kam. Es gingen nochmals mehrere Monate ins Land, irgendwann im Herbst 1998 habe ich sie nochmals angerufen und mich nochmals nach dem Coupe erkundigt. Sie hatten das Auto noch immer, es lief immer noch nicht und sie wollten es noch immer verkaufen. Ein Kumpel von ihnen wollte es als Winterauto herrichten und hatte 500 Mark geboten, was den Jungs natürlich viel zu wenig war. Auf die Aufforderung, einen realistischen Preis zu nennen, nannte Rudi, mit etwas Pause 1.500 Mark.
Man muss sich vorstellen: Mitte/Ende der 90er Jahre war das Internet noch lange nicht so weit wie heute. Gebrauchte Autos kaufte man absteigend der eigenen Finanzkraft über Anzeigen in der Auto Motor und Sport, der lokalen Tageszeitung oder über Flohmarkt und Sperrmüll, zwei Zeitungen, die 2mal die Woche erschienen und es nichts darin gab als Kleinanzeigen. Das inserieren kostete nix, und es gab alles darin, absolut alles, vom gut erhaltenen gebrauchten Klopapier über die Mitfahrgelegenheit von Unterdigisheim nach Buxtehude, one night stands für m/w/d in jeglicher Richtung und Coleur bis hin zu Autos nach Herstellern. Klar, jeweils als ‚suche‘ und ‚biete‘. Für mich das Beste darin waren immer die Rubriken ‚Autos bis 150 DM mit TÜV‘ und ‚Autos bis 150 DM ohne TÜV‘ :). Der Wert der Autos definierte sich damals über die Anzahl Monate TÜV, die Faustformel war 1 Monat TÜV = 50 Mark Verkaufswert. Fahrzeugmarke und -typ, Hubraum oder gar Extras oder womöglich noch die Anzahl der Vorbesitzer – alles völlig latte :D! Ich hatte seinerzeit den einen und anderen, teils noch richtig guten 5er mit sogar noch einem Jahr TÜV für 50 Mark gekauft, nur um an die Ersatzteile, die darin verbaut waren, zu kommen… Vor diesem Hintergrund waren 1.500 Mark trotz Coupe schon echt viel Geld, schliesslich lief der Motor nicht, alles war grün lackiert, die Reifen waren platt und die sch… 54mm Bremssättel fest. Dennoch – der Deal stand.

Warum ich den Coupe kaufte, weiss ich heute nicht mehr, schätzungsweise weil ich ihn einfach haben oder ihn vor weiterem Übel bewahren wollte. Oder weil ich einfach Bock auf ihn hatte… die Absicht, dass ich mit ihm zu fahren hatte ich ganz sicher nicht, ich erinnere mich, dass ich ihn in der damals neu angemieteten Werkstatt auf Böcke gestellt habe damit sich die Reifen nicht eckig stehen…
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 08, 2022, 23:19:14 Nachmittag
Und so hing der Coupe weitere Jahre auf den Böcken oder wurde von einem Eck ins andere geschoben, weil er ständig im Weg rumstand. Was gar nicht so einfach war, weil die verdammten Bremssättel an der Vorderachse einfach nicht aufmachen wollten :(…
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(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_08_11_22_10_21_47.jpeg)

Naja… 2002 dann, die 30 Jahre Renault 5-Feier in Speyer, mit Sonderausstellung und Festabend. Lange und mit viel Herzblut geplant, arrangiert, organisiert, zusammengetrommelt. Autos sollten dort sein, so viele als möglich. Der Coupe könnte einer davon sein, mit etwas Aufwand sollte das möglich sein. Fahren musste er ja nicht, nur dastehen. Also sauber machen, und die eine und andere Blessur nach dem Minimal-Prinzip ansehlich machen. Was funktioniert hatte: die Licht- und Medien-Kollegen hatten ein paar Scheinwerfer daneben gestellt und der grüne Coupe stand in der Festhalle neben Wolfgang Schütz‘ weissem ‘84er Europapokal-5er.

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Hier gibt’s ein bisschen über die Feier zu lesen: https://www.renault5turbo.de/forum/index.php?topic=3856.msg44730#msg44730 – ich glaub’s ja gar nicht, die eigens dafür ins Leben gerufene Seite gibt’s immer noch :o: http://www.30jahre-renault5.de/

Mich mit dem Coupe zu beschäftigen hat mich wohl wieder gebitzelt, ich sollte mit dem Coupe mehr zu machen, als ihn nur irgendwo in der Ecke zu lagern. Wahrscheinlich hat’s auch damit zu tun, dass ich 2002 übers Boxenstop Tübingen in die Oldtimer-Veranstaltungs-Szene ‚gerutscht‘ bin, ich wurde als Flaggenmann für das ‚Schwäbische Hill-Event‘ der Retromotor nominiert und auch als Vorausfahrzeug für die Boxenstop 500 gebucht. Für mich waren die Veranstalter damals alles ‚alte Mannen‘ – heute lach ich drüber, aus eigener Erfahrung weiss ich: die waren im besten Alter :)! Was bei den Herren echt richtig schön war und noch immer ist, die waren immer respekt- und gleichzeitig humorvoll miteinander, immer aufrichtig, immerimmer Sportsmänner und immer irgendwie umtriebig und kreativ. Und da hats mich wohl gerissen, ich meinte, ein Auto haben zu müssen, mit dem ich bei solchen Männern mit solch einem Umgang solche eine Veranstaltung auch mal mitfahren zu können. Und das war’s dann: der Coupe sollte genau dieser Verwendung zugeführt werden :)!

2003 ging’s los, das Auto hatte lange genug gestanden! Für ein veranstaltungstaugliches Auto aber braucht‘s auf jeden Fall neue Reifen. Nicht nur, dass die montierten Yokohamas ständig platt und die Flanken deshalb ziemlich rissig waren, sie waren auch ziemlich glatt. Nicht vertrauenserweckend eben. Und zuverlässig musste das Auto sein, auf Ausfall bei einer Veranstaltung hatte ich ganz bestimmt keine Lust. Etwas mehr chic stand auf der Wunschliste. Und auf jeden Fall weniger grün. Die Sache nahm seinen Lauf…
Ein Rückbau auf Original wäre natürlich genau das gewesen, was angebracht gewesen wäre. Das passte halt gar nicht damit zusammen, dass die Überholung einigermassen schnell gehen sollte. Schliesslich war es die Zeit, in der Haus und Garten viel Aufmerksamkeit erforderten und nur überschaubar viel Zeit und Geld fürs Autohobby übrig liessen. Und eigentlich war die Restauration des Cabrios in vollem Gange… also stand fest, am Coupe nur Reparaturen zu machen. Und auch nur die Reparaturen, die nötig waren, es musste auf jeden Fall ein weiteres Restauration-Objekt verhindert werden. Ihr ahnt es, die Dinge kommen IMMER anders ::)…

Das einzige, was wirklich wie geplant ablief war die Aufbereitung der Felgen. Zerlegt, auf der Drehbank abgedreht und anschliessend ganz hemdsärmlig mit der Polierscheibe auf der Bohrmaschine poliert. Dauerte zwar etwas, aber das Ergebnis war prima :).

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Blöd nur, dass zum Räder aufbereiten die Räder vom Auto runter mussten und einen Blick auf Bremsanlage und Fahrwerk zuliessen :(. Vom Sicherheitsaspekt her war dieser Blick absolut gut und noch absoluter genau richtig. Was ich damals natürlich nicht so sehen konnte... schliesslich sollte der Coupe doch wieder auf die Strasse, und nicht noch mehr Geld und Zeit verschlingen. Alle Kugelköpfe waren fritte, die oberen Querlenker hatten merkliches Spiel, insgesamt hatte die extreme Tieferlegung den Gummibuchsen gar nicht gut getan. Letztlich kam die Vorderachse komplett raus und wurde generalüberholt. Die Hinterachse war nicht wirklich besser, jedoch gab es seinerzeit keine Ersatzteile für die Gummilager, und so mussten die hinteren Schwingen bleiben wie sie waren. Die Bremssättel wurden so gut als möglich überholt, und neue Dichtsätze wurden verbaut. Aber es war schnell klar, dass die Überholung nicht wirklich was bringen wird – die Bohrungen der vorderen Sättel waren nicht rund sondern oval. Wie ich mich darum gekümmert habe wurde mir klar, dass A310-Fahrer genau dieses Thema zur Genüge kennen: die Alu-Sättel verformen sich in den Gussträgern, ob aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten oder warum auch sonst ist völlig egal, jedenfalls führt dies dazu, dass sich der Kolben verklemmt, beim Bremsen durch den Pedaldruck zwar ausfährt aber beim Bremse loslassen durch die eh‘ fast nicht vorhandene Rückführkraft der Manchette dieser nicht mehr öffnet. Quasi ein einkonstruiertes Problem :(... die Bearbeitung von Kolben und Gehäuse mit Schleifleinen linderte das Phänomen, aber eliminierte es nicht. Aber es funktionierte, die Bremse schloss und öffnete so lala wieder, und der Coupe zeigte ein Verhalten, das man als ‚Roll-Fähigkeit‘ bezeichnen hätte können.

Die grundlegende Voraussetzung für ein motorgetriebenes Fahrzeug, motorgetriebenes Fahrzeug genannt zu werden, ist, dass das Fahrzeug motorgetrieben ist. Der Coupe war zu dem Zeitpunkt kein motorgetriebenes Fahrzeug – der Motor lief seit der missglückten Sauger-Nockenwellenmontage ja nicht mehr. Das aber ignorierte ich, vielmehr störte mich der stark verlebte Motorraum. Motor, Getriebe und alle Peripherie kamen raus, und vor mir stand eine ziemlich verlebte Karosserie. Rost hatte sie zwar überschaubar wenig, dafür aber einen Frontschaden mit komisch stehenden Frontscheinwerfern und einigen Wellen in den Innenkotflügel. Weiterhin gab es viel Dreck, Öl und Schmodder und einer ‚Sicht-Lackierung‘ mit einem komischen mattschwarzen weichen Thermolack, der beim schleifen nicht pulverte sondern runzelte, ein unmögliches Zeugs. Den Frontschaden hab ich so gut als möglich mit low budget-Mitteln mit Spanngurt, Hammer und Stöckchen wieder hingezogen und gedengelt, und den Motorraum anschliessend in Aussenfarbe, LL6P spanisch grün, was sonst 8)?, lackiert. Beim Wiedereinbau des Motors habe ich alle augenscheinlich kaputten Teile gegen gute gebrauchte ausgetauscht, dabei wurde auch deutlich, warum der Motor nicht mehr lief - nicht die Nockenwelle war die Ursache, sondern ein absolut desolater Vergaser, an dem die verbauten Membranen rissig oder schlicht nicht mehr existent waren und das Gehäuse der Volllastanreicherung abgebrochen war. Und? Der Motor lief nach dem Einbau des überholten Vergasers direkt an :), nur passte die Abstimmung mit der Bedüsung nach Handbuch nicht so recht. Die individuelle Abstimmung geht immer leichter mit einem Kfz-Ingenieur, der ein Lambdameter hat – und dafür brauchte es nur noch eine Lambdasonde im Auspuff. Nach mehreren Testläufen in allen Drehzahl- und Lastbereichen und gefühlten 25mal Vergaser auf- und zuschrauben und Düsen wechseln war auch die richtige Bedüsung gefunden.

Der Innenraum, das Reich der Flodders, sollte auch hübsch werden. Also Sitze und Gurte raus, die Überraschung kam beim Ausbau des Käfigs: Der Bogen an den B-Säulen liess sich beim lösen der Schrauben kaum halten und schnappte mit dem letzten Gewindegang der letzten Schraube um satte 11cm zusammen :o! Die einzige Erklärung ist, dass der Coupe wahrscheinlich schon in jungen Jahren links einen massiven Seitenschaden hatte, die Karosserie wurde qualitativ recht gut wieder gerade gebogen und gerichtet, nur der Käfig nicht. Das wollte ich so natürlich nicht lassen, der örtliche Schlosser brachte den Rohrbogen zum glühen und bog den linken Holm wieder so in Position, dass sich der Käfig spannungsfrei verbauen lässt. Bei der Gelegenheit gabs Streben zwischen A- und B-Säule und zwischen den B-Säulen-Holmen. Nicht Pokal-like, aber irgendwie passend. Die Verglasung, im hinteren Bereich war’s ja eher eine ‚Verfolierung‘, tauschte ich komplett gegen grün getönte Scheiben, die meiner Ansicht nach besser zum grünen Lack passten. Dachhimmel war keiner vorhanden, die 3 Brüder hatten anstelle des Dachhimmels Teppichboden mit Schaumrücken ans Dach geklebt :-\. Was man ihnen wirklich lassen musste, und was man auch heute noch neidlos anerkennten muss… kreativ waren sie ;)! Mein Lager gab natürlich keinen Dachhimmel her, also, obwohl ich meine, mein Lager war seinerzeit schon gut sortiert, aber einen Dachhimmel im Lager zu haben… wäre schon echt etwas vermessen - wer denkt beim Auto schlachten in den 1990er Jahren schon daran, dass ein Dachhimmel einmal rar werden könnte und baut ihn aus? Sei’s drum – kein Dachhimmel haben hiess Dachhimmel bauen. In einem Joint Venture mit der Scuderia Unterberghausen wurde in einem enthaupteten 5er-Dach nacheinander eine strengstens auf 2 Exemplare limitierte Dachhimmel-Edition laminiert. Eins davon Version RS (=reine Serie), eins davon Version Coupe, mit mittig im Dach vorgesehener Aufnahme für die Innenraumbeleuchtung. Schliesslich sollte der Coupe ja später mal bei Oldtimer-Veranstaltungen und Nachtrallyes teilnehmen. Aus Sinsheim konnte ich, wie passend :), 2 gut erhaltene Pokal-Sitze kaufen. Jetzt fehlte es nur noch am in Aussenfarbe lackierten Innenraum, bei der Gelegenheit bereitete ich gleich noch eine vordere Stossstange vor.

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Die, die dran war war ja glatt gespachtelt und überall platzte der Spachtel weg, und sowieso hatte sich das anlaminierte Schwert längst schon verabschiedet. Prestolith richtet halt doch nicht alles, auch nicht die Glasfaser-Verison. By the way, wo wir gerade beim glatt spachteln sind – die beiden jüngeren der Brüder betreiben heute ein Stukateur-Geschäft: https://www.stein2-stuckateur.de/. Ich meine schon, dass der Coupe hierbei irgendeine Rolle spielte ;)...

Elektrik – ein weiteres leidiges Thema… auch da gingen einige Stunden drauf, bis die Strömlinge wieder dort ankamen, wo sie hinsollten. Egal ob Karosserie, Mechanik, Elektrik oder Innenraum – am Coupe gab es nur 3 Möglichkeiten: kaputt, verbogen oder verpfuscht :(. Zu guter Letzt liess ich beim örtlichen Werbetexter für teuer Geld neue Dekore anfertigen – Anfang der 2000er Jahre gab es die Repros noch nicht wie heute günstig im Internet zu kaufen.
Das Ergebnis in Summe sah so aus, wie ich mir den Coupe vorgestellt habe :).

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Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Montedifalko am November 09, 2022, 13:18:36 Nachmittag
Hubsy..... wie immer köstlich!
Beim Lesen ist wieder klar geworden, dass wir aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen.....sprachlich!
Ich hatte bei einem Wort große Probleme.... watt is`n Schopf?
Meine hoch studierten Damen (Deutsch und Bildungswissenschaften) haben nur die Schultern hochgezogen!!
Nach kurzer Recherche ergab sich im Netz folgendes:
Schopf gleich:
allgemein Deutsch..... Haarbüschel, Vorderkopf
schweizerisch.... kleines Gebäude für Gerätschaften
mittelhochdeutsch.... Scheune ohne Vorderwand.... Schopf....Schober.... Schuppen!!!
Deutsches Sprache, schweres Sprache!!

Wir waren 2016 beim letzten Einsatz des A5T Coup dabei.
Schon damals fand ich die Felgen unpassend! Zu dem Fahrzeug gehören ganz einfach die originalen Stahlfelgen,
das wäre für mich die absolute Krönung für ein sehr geiles Fuhrwerkle!

Gruß aus HH
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 09, 2022, 20:44:18 Nachmittag
Hi Gerd,

vielen Dank für die Blumen :)! Irgendwie ist es mir schon lange ein Bedürfnis, die Geschichte bzw. zumindest (m)einen Teil der Geschichte um meinen Coupe niederzuschreiben... und da sich das mit Jens' Forum ganz schön machen lässt, so mit Fotos und Links dazwischen, bietet sich das natürlich in dieser Umgebung an.

Zu den Kulturkreisen... wie du aus dem Zusammenhang wahrscheinlich schon rauslesen konntest meine ich mit Schopf nicht den Haarbüschel ;). Du hast richtig recherchiert - Schopf = Schuppen, ich habe mir zugegeben keine Gedanken darüber gemacht, ob Schopf nicht verstanden werden könnte. Die Nähe zur Schweiz ist hier im Schwabenland in jedem Fall mehr gegeben als der Bezug zum mittelhochdeutsch - alles, was irgendwie Hochdeutsch ist können wir Schwaben ja nicht :)!

Und zu den Felgen... Mitte der 90er wollte doch niemand Stahlräder! Stahlfelgen war nur was für arme Leute, für die, die sich nichts aus einem Auto gemacht haben! Stahlfelgen hat man maximal im Winter gefahren, aber da auch nur dann, als wirklich Schnee lag. Alufelgen gehörten auf ein sportliches Auto wie der rechte Aussenspiegel. Und jetzt kommst du, und findest die Alus unpassend... - da krieg ich ja fast das Gefühl, wir sind in der gleichen Altersgruppe 8)!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 09, 2022, 21:01:09 Nachmittag
Aber es geht ja weiter ;):

Blöd nur, dass sich die Fuhre bei weitem nicht so fuhr ???. An die vibrierende Karosserie wegen der harten Motorlager hätte man sich ja vielleicht noch gewöhnen können, an den in Kombination mit dem kurzen Getriebe und den kleinen Rädern und dank der Sauger-Nockenwelle schnell hochdrehenden Motor sicherlich auch noch. Aber definitiv nicht gewöhnungsbedürftig sondern eher gefährlich war das Fahrverhalten – beim einlenken brauchte es kurz, bis der Vorderwagen dem geäusserten Wunsch des Fahrers nachkam. Der Hinterwagen reagierte auch, aber erst später, und dann eher wie ein Öltanker, völlig hinterrücks - die Bayern würden 'hinterfotzig' sagen - mach ich aber nicht, weil das ist schmutzig  :-[... obwohl es die Sache echt sooo viel besser als hinterrück beschreibt... - und nicht der Vorderachse folgend sondern zum Kurvenäusseren drängend - so stellte ich mir eher das Fahrverhalten der BMW-R-Motorräder aus Ende der 1970ern, der ‚Gummikuh‘ vor, aber nicht das eines kleinen Autos, das in einer eigenen Rennserie eingesetzt wurde. Gepaart mit den starren Hosenträgergurten und den viel zu kurzen Sitzschienen, es kam einfach kein Fahrgefühl auf, sondern eher ein Kauern aufm Donnerbalken kurz vor dem finalen Abgang von dem man nicht weiss ob er hart oder zäh oder wässrig ist. Lange Rede, kurzer Sinn, das Auto fuhr sich wie Arsch auf Eimer :(. Ach ja, und dann war da ja noch die Pedalerie, die wohl tatsächlich für den Betrieb im Pokal präpariert war, das Kupplungspedal weit nach links und das Bremspedal so nah ans Gaspedal gebogen, dass man mit normaler Schuhbreite schon kaum mehr Platz zum Gas geben hatte. In Summe alles eher unangenehm als lässig… aber cool aussehen, das konnte, finde ich zumindest, der Coupe schon :)!

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Zum ersten Mal unter die Leute wagte ich mich mit dem Coupe zur Retromotor 2005 nach Tübingen. Schön wars, dort einmal wieder Uli Mang, Renault 5 elf Pokal-Teilnehmer 1975 und ich meine auch 1976, aus dem benachbarten Schönbuch zu treffen. Der hatte natürlich seine Freude am Coupe, erinnerte er ihn doch an seine aktive Pokal-Zeit :).

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Er meinte, er hätte noch ein paar Brocken von seinem 5er von damals, die er mir gerne vermachten würde. Klar, nehm ich, komm ich, hol ich, freut mich :)! Letztlich waren es mehrere Stossstangen, ein paar Kleinteile, ein Satz 3teilige BBS-Pokal-Felgen :P, und – er hat mir sein geschüsseltes Lenkrad geschenkt, mit der er seinerzeit im Pokal gefahren ist :)! Das musste umgehend neu bezogen werden und wurde direkt in den Coupe eingebaut, let the good times rock 8)!

An Ostern 2006 wagte ich es tatsächlich: ich verliess den bislang sicherheitshalber nicht überschrittenen Aktionsradius von 15km um die Werkstatt :)! Den hohen Lenkkräften, dem unangenehmen Fahrverhalten, der vibrierenden Karosserie und dem kurzen Getriebe grad zum Trotz nahm ich den Coupe mit zum saison opening, dem Fahrerlehrgang des Alpine Club LeTurbot auf dem Hockenheimring. Nicht, dass ich mit dem Coupe daran teilnahm, wo denkt ihr bloss hin?, aber das Event war seinerzeit immer ein unorganisiertes aber recht gut besuchtes Treffen im Fahrerlager, Saisonauftakt eben.

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Und cool, ich bin tatsächlich ohne Zwischenfälle auch wieder heimgekommen, immerhin rund 350km :)! Und völlig unerwartet brauchte der Apparat nur um 9 Liter auf 100 km. Naja, ok… da das Fahrverhalten ja nicht so richtig vertrauenserweckend war und deshalb der rechte Fuss wohl eher nur zurückhaltend zum Einsatz kam ist wahrscheinlich die Erklärung, als dass der Motor tatsächlich sparsam wäre…

Nach diesem ersten roll-out jedenfalls aber war klar, dass an der Hinterachse unbedingt optimiert werden musste. Die erste Aktion zur Verbesserung des Fahrverhaltens war, naja, gefühlt irgendwie schon ziemlich komisch für mich, das Auto höher zulegen. War das rausklopfen der Drehstäbe doch in den 1990ern immer nur deshalb, um die Autos runterzukriegen… Aber gut, sei’s drum, ich hatte den Coupe höhergelegt. Das Ergebnis konnte jedoch nicht überzeugen, zwar waren die Lenkkräfte geringer, das Öltanker-Syndrom hatte sich durch die Höherlegung aber nochmals verstärkt :(. Eigentlich ja auch klar, warum: die Gummilager wurden über mehrere Jahre Tieferlegung ziemlich heftig gedehnt, und durch die Höherlegung hatten sie ihre letzte Querzugsfestigkeit vollends ganz verloren. Zum Glück hatte MecaParts die Lager zwischenzeitlich als Nachfertigung im Programm. Die gibt's übrigens immer noch: https://www.mecaparts.com/product/kit-des-4-silent-blocs-des-bras-arrieres-version-tres-dur-90-shore/ - erstaunlicherweise haben die damals auch schon um die 120 Öcken gekostet - Respekt vor Händlern, die über so lange Zeit so stabile Preise haben!

Also im Lager einen Satz Schwingen gesucht, Lager abgepresst, einmal sandstrahlen und schön, anschliessend neue Lager wieder aufgepresst und an einem Samstag nachmittag die Schwingen getauscht. Ergebnis: viiiiel besser, aus dem Öltanker war ein Lotsenboot geworden :). Bestimmt liess sich der Rest mit der korrekten Einstellung der Spur vollends beheben. Dachte ich mir, und hatte es auch gleich schon vergessen, dass da noch etwas zu machen wäre.

Spielte aber auch keine Rolle, der Coupe verschwand wieder im Schopf, also, im Schuppen, der dicke Turbo war doch eher die erste Wahl, wenn's um irgendwelche Ausfahrten ging. Nur 2006 nicht – da war der Coupe tatsächlich die Wahl für die touristische Ausfahrt am Retromotor-Wochenende :).

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Die folgenden Jahre kam der Coupe das eine und andere Mal zwar wieder aus seinem Schopf (=Schuppen) raus, auf die Strasse schaffte er’s aber nicht. Der Grund dafür war ein rotes Auto aus Bayrischer Produktion, das mich und meine zeitliche und finanzielle Aufmerksamkeit voll forderte.

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2010 kam die World Series by Renault zum Hockenheimring, und der D’Arc lud zum Parkplatztreffen und zur Parade auf dem Ring ein. Klar, dass meine Mädels und ich dabei waren, und das mit dem dicken Turbo UND dem Coupe :). Zumal der Coupe, wenn er denn tatsächlich ein früheres Pokal-Auto war, den Hockenheimring ja schon kennen müsste. Und im dicken Turbo zu dritt zu fahren ja sowieso illegal war. Und möglicherweise noch immer ist.

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Am Fahrverhalten vom Coupe konnte ich nicht eindeutig festmachen, ob er schon einmal auf dem Hockenheimring unterwegs war… aber Spass hat’s in jedem Fall gemacht – den Fahrern und, wie man meinen könnte, dem Auto irgendwie auch :)!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 09, 2022, 21:27:13 Nachmittag
Danach gings für den Coupe aber gleich wieder in den Schopf Schuppen, dieses Mal mit einer längeren Standzeit. Im Sommer 2016, als das Helferfest für die 2016er StarMaxx in Form eines Auto-Kartings in der früheren Kaserne in Engstingen stattfinden sollte, dachte ich mir, dass es doch witzig wäre, mit dem Coupe dabei zu sein :). Mit einer überschaubaren Wiederinbetriebnahme war das Auto startklar.

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Zwar gab‘s unter Volllast bei höheren Drehzahlen unregelmässig Fehlzündungen, aber die sollten dem Auftritt nicht im Wege stehen.

Ein heiden Spass, kann ich euch sagen :D! Auf dem engen Kurs spielte der Coupe seine Wendigkeit so richtig aus, und sorgte dabei im und ums Auto mit dem gehobenen Hinterbeinchen auch noch für lachende Gesichter :)!

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Ob’s tatsächlich schnell war spielte überhaupt keine Rolle, die Spektakulär-Wertung entschied der Coupe klar für sich :D! Auch die Horde Studenten von der Uni Stuttgart, die zufällig mit ihrem E-Formelrenner dabei waren und uns old-school-Verbrenner-Fahrer auf die Runde satte 10 Sekunden abnahmen fanden es viel witziger, mit dem Coupe mitzufahren, als mit ihrem Strom-Rennauto um den Kurs zu flitzen ;).

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Und da der Coupe eh‘ schon das rote Kennzeichen dran hatte, und sich längst auch schon überdeutlich abgezeichnet hatte, dass die 10. TurboFever ohne meinen dicken Turbo stattfinden würde, keimte die Idee, dass zumindest der Coupe daran teilnehmen könnte. Max, dessen Restauration seines Alpine Turbos seinerzeit etwas ins Stocken gekommen war, und er deshalb ohne Auto da stand, war gleich dabei.

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Und es kam, wie es kommen musste – die Fehlzündungen häuften sich. Aber das hatten wir ja schon. Naja, da ich ja mehr Karosserie- als Techniktyp bin haben mich ehrlicherweise die Risse im Lack der Fahrertür gestört als die Fehlzündungen - der Coupe zeigte innerliche und äusserliche Alterungserscheinungen :(.

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Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: meahb am November 10, 2022, 09:04:07 Vormittag
Mann, Mann Hubsy... das Du noch Zeit für Deinen Job findest bei der ganzen Freizeitarbeit! 
Sieht toll aus und fesselt beim Lesen. Klasse! :) :)
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 14, 2022, 22:11:05 Nachmittag
Jetzt, im September 2022, ist die Zeit, den Coupe mal wieder im Kundendienst zu haben. Die Fehlzündungen verorte ich nicht zwingend in der elektrischen Anlage, sondern vermute eher Dreck im Tank als Ursache, welcher kurzzeitig die Spritleitungen verstopft. Und dunkel erinnere ich mich – ich hatte doch schon einmal einen Tank vorbereitet, der muss doch noch irgendwo rumfliegen ???… und irgendwo lagert doch auch noch ein neuer Tankgeber…  wie der Umzug des Lagers so fortschreitet findet sich, oh Wunder :D!, tatsächlich ein einigermassen gut ausgebeulter und schwarz lackierter Tank, daneben sogar noch ein Zusatztank und das dazu passende Tankeinfüllrohr. Die letzteren werden definitiv nicht im Auto verbaut, aber der Tank, der kommt rein. Vorher innen noch mit Fertan behandeln, klar, soll ja nicht gleich wieder Dreck angesaugt werden.

Warum bloss habe ich das Auto mit fast vollem Tank abgestellt, denke ich mir, als beim Tank entleeren Eimer um Eimer mit altem Sprit volllaufen :(… dieser moderne Sprit verliert doch seine Zündfähigkeit, der kommt bestimmt nicht mehr rein. Und - wo bitte kann ich jetzt 30 Liter alten Sprit entsorgen :-\? Die Schadstoff-Sammelstellen nehmen maximal 10 Liter… also fahr ich halt 3mal hin, der Öko-Gedanke ist irgendwie halt noch nicht bis zum Abfallwirtschaftsamt durchgedrungen ;).

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Wie der Tank ausgebaut ist und ich so unterm Auto liege denke ich mir, dass ich erst was an der Karosserie machen muss, bevor ein anderer Tank wieder reinkommt. Erst mal die Querstrebe ausbeulen, wie die aussieht hat sie wohl schon üble Wagenheber-Aktionen erlitten. Dann alles sauber machen, mit Fertan behandeln und Steinschlagschutz drauf.

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Die Reparatur soll ja schliesslich eine Weile halten. Aber eigentlich ist es eher der Anspruch an die eigene Arbeit, der mir hier irgendwie im Weg steht… der Coupe steht doch so oder so nur rum, da kommt doch nie wieder Wasser hin! Und ob da jetzt ein bisschen Rost am Unterboden ist oder nicht – who cares? Ich, definitiv :-\. Mein Denken, lieber gründlich als schnellschnell und dann dafür mehrmals bestätigt mich - ich war damals einfach zu faul oder zu ungeduldig, die Experimente mit PermaFilm auf blankem Blech (http://www.permafilm.de/) sind definitiv nicht zu empfehlen :(. Dass das Zeugs auf hoher See in Balastwassertanks funktionieren soll kann ich mir nicht vorstellen, wenn ich sehe, wie die Masse am Unterboden vom Coupe zwar noch immer zäh und elastisch ist, aber flächig unterwandert wurde und der Rost darunter blüht :(… und ich weiss, dass der Coupe die letzten Jahre keinen Regen mehr gesehen hat! Schlagartig wird mir klar, warum Hodt das Permafilm damals auch in schwarz auf den Markt gebracht hat: durch das transparente Permafilm, das ich verwendet habe, sieht man den braunen Rost darunter durch! Und durch schwarzes ntürlich nicht – die Jungs wussten das >:(! Wo sind die Juristen unter uns, denen gehört doch das Handwerk gelegt, das ist arglistige Täuschung >:( ! Klares Urteil: nein, das Zeug verwende ich nicht mehr und empfehle es definitiv nicht weiter. Und wenn doch, dann aber auch nur mit beiden Augen ganz zugedrückt und keinem, der mir irgendwie nahestehen könnte, und dann maximal auf gesundem, mit funktionierendem Lackaufbau geschütztem Blech, aber auch dann nur äusserst ungern! Was ich dabei nicht so richtig zusammenkriege: vom FluidFilm vom gleichen Hersteller bin ich klarer Fan (http://fluidfilm.de/), wie das Öl kriecht ist echt klasse! Und es ist sehr einfach zu verarbeiten.

Aber zurück zum Thema, wo waren wir? Ach ja, Unterboden vorbereiten ;):

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Und um ganz sicher zu gehen, dass kein Dreck in den Spritleitungen ist blase ich die Spritleitung vom Vergaser her mit Druckluft durch, nicht, dass sich da irgendwelche Rostpartikel oder sonstiger Dreck in den Leitungen abgesetzt haben. Pffffff, pffffff! Bläst eindeutig bis zum hinteren Ende der Spritleitung, die ist frei. Pffff, PFFFFFFFF!!!!! Ui, das hört sich anders an ???! Nochmal: PFFFFFFFFF! Bläst eindeutig nicht bis zum hinteren Ende der Spritleitung, sondern bläst schon viel früher ab, ungefähr auf Höhe der Benzinpumpe. Fxxx – Benzinpumpe platt :(. Nein, ich wollte nicht das ganze Auto zerlegen, ich wollte nur einen guten Tank einbauen! Grummelgrummel :(… also Lichtmaschine weg und die Benzinpumpe ausgebaut. Öh, was ist das??? Das Gehäuse der Benzinpumpe, also der untere Deckel der Pumpe, hat ein Loch :o! Nicht ein Loch, das irgendwie herausgebrochen zu sein scheint, sondern ein richtig rundes Loch mit 2mm Durchmesser, das aussieht, als würde es da reingehören, völlig komisch! Dass wir uns richtig verstehen, kein Loch, das der Funktion der Membrane zuträglich wäre, sondern ein Loch in der Kammer, die mit Sprit geflutet ist ???!
Hat dieses Loch womöglich damit zu tun, dass der Coupe beim Starten immer lange orgeln musste, wenn er mal längere Zeit gestanden ist? Nach längerer Standzeit war immer der Vergaser leer, kann es denn sein, dass der Sprit durch das Loch verdunstet oder gar abgeflossen ist? Und vor allem, warum ist da überhaupt ein Loch drin ???? Fakt jedenfalls ist, dass eine Pumpe ohne Loch rein muss, zum Glück ist das Lager ja doch recht gut sortiert. Hey, was ist das für ein Gefühl, das kenne ich ja gar nicht :)! Ich kann etwas reparieren, ohne zuvor Geld ausgeben zu müssen! Das kenn ich ja vom dicken Turbo gar nicht! Ich geh ins Lager, gugg, was an brauchbarem Material da ist und kann weiterschrauben?! Das ist ja mal klasse :)!

Es geht voran, Tank und Spritpumpe mit aller Peripherie sind drin.

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Bevor der Coupe von den Böcken kommt schau ich mir noch die Schaltung an. Die verdient die Bezeichnung Schaltung gar nicht, Rührung trifft die Sache viel besser ???. Dass beim Fahren mit DER Präzision überhaupt Gänge gefunden werden kann ich mir nur durch Okkultismus erklären: der unbeugsame Wille, den 3. Gang zu finden steuert instinktiv und unbewusst alle Muskeln im rechten Unterarm und der 3. Gang wird gefunden, mechanisch lassen sich erfolgreich absolvierte Gangwechsel bei der Schaltung definitiv nicht erklären 8). Auweia denke ich, wenn mein Reli-Lehrer damals in der Realschule davon gewusst hätte... der hat uns so Blödsinn erzählt von wegen und wenn man AC/DC-Platten rückwärts anhört dann kommen da irgendwelche Nachrichten vom Hitler und vom Satan höchstpersönlich, quasi live aus der Hölle :o. Ich erinnere mich daran, wie der damals den Songtext von Highway to hell auseinandergenommen hat und in jede Zeile irgendeine Message aus der Hölle reininterpretiert hat... zum Glück gibts heute das Internet und die Jugend ist aufgeklärt - Highway to hell handelt von einer Kneipe irgendwo im outback an einer befahrenen Strasse, und die Strom-Junkies singen davon, dass einige ihrer Kumpels auf dem Weg dorthin ihr Leben gelassen haben, weil das Überqueren der Strasse so gefährlich war. Ich könnte dem Reli-Lehrer heute noch an die Gurgel gehen >:(! Ich meine, der mit seiner Unwissenheit - wie kann man nur so eine Sch... verzapfen >:(? Heute heissen solche Leute Lauterbach und sind Wirrologe.

Ich drifte schon wieder ab... wo waren wir? Ahja, bei der etwas unpräzisen Schaltung: wie ich jedenfalls den Schaltarm direkt am Getriebe betätige bin ich erleichtert – das Getriebe scheint es nicht zu sein :). Aber die Gummi-Metall-Verbinder, die unterm Getriebe als Schwingungsdämpfer in der Schaltstange eingebaut sind sind fritte. Naja, so etwas gibt’s in wiederverwendbarem Zustand im Lager halt dann doch nicht ???… aber was soll’s – der Coupe schüttelt und vibriert doch sowieso, dann kann ich mich auch für die hardliner-Variante entscheiden: starr verschrauben :)! Also nicht ganz starr-starr, also mit 'nem Alu-Kotz sondern nur starr mit 'nem Teflon-Block dazwischen.
Die Buchsen am Schalthebel selbst haben auch ordentlich Spiel, so viel, dass sich der Schalthebel merklich drehen lässt, ohne dass die Schaltstange einen Befehl ins Getriebe überträgt. Da fliegen doch irgendwo noch die Messingbuchsen rum, die ich vor Jahren hab mal drehen lassen ???… wie war das mit dem Gefühl doch gleich :)? Mit etwas Anpassung passen die Buchsen und schlagartig ist die Schaltung weit weg von Rührung, nur ein hörbares ‚Klack‘ beim Gangwechsel fehlt noch, um akustisch das einrasten des Gangs zu bestätigen. Well done :)!

Nächste Kleinigkeit, wenn’s grad schon so gut läuft: die Sitzposition. Ich würde gerne meine Beine besser verstaut bekommen, und dafür müssen die Sitzschienen verlängert werden. Eigentlich ganz einfach, einfach die Sitzschienen mit Flachstahl verlängern. Denke ich und werde beim ersten Anpassen eines anderen belehrt :-\. Ganz so einfach ist’s doch nicht, damit alles funktioniert muss ich die Klappkonsolen (ja, die Coupe-Sitze werden tatsächlich mit Klappkonsolen ins Auto gebaut!) abtrennen und fest verschweissen, weil der Drehpunkt der Konsolen, der normal vor dem Querträger im Karosserieboden liegt und jetzt, beim nach hinten verlagern, mit dem Querträger kollidiert. Also weg damit, damit die Sitzschiene vorne auf den Befestigungswinkeln der Karosserie flach aufliegt und nicht der Drehpunkt der Konsolen auf der Quertraverse aufsteht.  Letztlich klappt auch das, die frisch lackierten Sitzschinen werden mit der Heizpistole turbogetrocknet und die Sitze wieder eingebaut. Wow – wie auch in einem kleinen Auto viel Platz sein kann, wenn nur die Sitze weit genug nach hinten geschoben werden können :)! Das Sitz- und Raumgefühl ist um Welten besser als zuvor, der Schalthebel ist auch mit den starren Hosenträgergurten noch gut zu erreichen und das geschüsselte Lenkrad macht jetzt richtig Sinn!

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Noch eben schnell neue Zündkerzen, eine neue Verteilerkappe und ’nen neuen -läufer eingebaut. Und besser noch die Bremsflüssigkeit wechseln, die ist ja auch schon bald 20 Jahre alt. Dann – dem ersten Startversuch steht nichts mehr im Weg :)! Also Sprit rein, und orgelorgelorgelorgelorgel. Ich hatte ja schon erwartet, dass der Coupe nicht mit der ersten Schlüsselumdrehung gleich startet, schliesslich kommen 6 Jahre Standzeit und komplett leere Spritleitungen zusammen. Aber dass da mal so gar nix geht wundert mich schon… ich klemme die Spritleitung vom Vergaser, und führe diesem über einen Trichter den Sprit direkt zu. Mein Gedanke: der Anlasser dreht den Motor, die Nockenwelle betätigt die Spritpumpe. Mehr Drehzahl = mehr Förderleistung. Mehr Drehzahl geht mit dem Anlasser halt nicht, also muss der Motor laufen. Und es funktioniert, kurz orgeln, der Motor läuft an und kurz drauf pulst der Sprit aus der Leitung. Motor läuft, prima :)! Also alles wieder richtig zusammenbauen und glücklich sein ;).

Es ist halb elf nachts und stockdunkel, soll ich oder soll ich nicht? Ich MUSS 8) – Räder drauf, runter von den Böcken, raus auf die Strasse für den ersten Test. Und der ist glücklicherweise nur halbernüchternd: Sitzposition passt, Schaltung funktioniert gut, der Motor läuft, die Bremse bremst, soviel zum Positiven :). Nach drei, vier Aufwärmkilometern probier ich’s, der Motor dreht sauber hoch. Und plötzlich, mit etwas mehr Last Patsch! Rotz! Kotz! Zündaussetzer, wie an der TurboFever vor 6 Jahren :(. Das Spritsystem war’s also definitiv nicht…
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: meahb am November 15, 2022, 09:01:32 Vormittag
hubsi ich stand, lag und saß beim Lesen daneben und hatte 1000 Erinnerungen. Klasse!!!!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 17, 2022, 21:46:21 Nachmittag
Eine Woche später riecht’s in der Werkstatt massiv nach Sprit. Was ist denn jetzt noch ???? Der Fleck unterm Auto lügt leider nicht, der Tank ist nicht dicht :(. Und nein, natürlich ist es nicht die Ablassschraube, die nicht richtig fest ist. Natürlich ist es die verlötete Gewindebuchse der Ablassschraube. Och menno... also Auto wieder aufbocken, wieder Sprit ablassen und sich dieses Mal fragen, warum da nur 5 Liter rauskommen, obwohl ich doch 10 reingeschüttet hab und damit vielleicht 10 km gefahren bin... Und ja, natürlich, klar, es ist es das gute V-Power und nicht das günstige E10, was denkt denn ihr :(? Tank also wieder raus, und, öh :-\… Flamme und Spritdämpfe - wie löte ich einen Tank, ohne dass der mir um die Ohren fliegt? Einen Moment lang verfluche ich mein Alter, vor 20 Jahren hätte ich den Tank einfach gelötet und gut wär’s gewesen. Aber so sind’s die wildesten Bilder, die mir durch den Kopf schiessen, solche mit geborstenen Fenstern in der Werkstatt und Einstein Junior beim Bierbrauen und mich in meinem Tatendrang einbremsen.

https://www.youtube.com/watch?v=Ra7oqFqj9uU

Ich befürchte es: der kleine Kundendienst am Coupe so mal eben im Herbst 2022 entpuppt sich zu einem ½-Jahres-Projekt… und eigentlich wollte ich doch endlichendlich am Cabrio weitermachen. Aber alles Gejammere und Gefluche hilft ja nix – wie löte ich einen Tank ohne grossen Flurschaden anzurichten :-\? Godsey hat die Antwort parat: den Tank 2x mit Wasser füllen und wieder ablassen, dann sind die Spritdämpfe raus. Leuchtet ein, warum komme ich da nicht von selbst drauf ????
Zu meiner Überraschung ist die Gewindebuchse weichgelötet, beim Versuch, die Ablassschraube zu öffnen reisst die eingelötete Buchse aus dem Tank. Ok, also blank machen und wieder rein damit. Denkste – der erste Lötversuch scheitert kläglich. Natürlich bin ich zu faul, um zuerst die Ablassschraube aus der Gewindebuchse zu drehen – warum auch, wenn sie schon mal dicht ist? Von wegen: die Schraube in der Buchse zieht viel zu viel Energie, als dass eine satte Lotnaht zustandekommen würde. Der zweite, mit ohne Schraube in der Buchse und penibelst metallisch blank gemachten Bauteilen funktioniert. Und der Tank sieht aus wie Sau, weil wirklich metallisch blank funktioniert nur mit abflämmen 8) - Drahtbürste und CSD-Scheibe funzt nich, no way. Und so wie der Tank jetzt aussieht kommt er definitiv nicht mehr unters Auto, also einmal mit schwarzem Epoxy-Grund in schön, bitte! Das mit dem mal eben schnell Kundendienst und wird nix hatten wir ja eben, dann kommt’s auf das auch nicht mehr an... Und wieder – was für ein freies Gefühl, nicht erst Material kaufen zu müssen sondern einfach ans Regal zu gehen, den Mipa-Grund, der vom dicken Turbo noch übrig ist anzurühren und auf den Tank zu blasen, einfach frei und einfach einfach :)!

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Während der Tank so vor sich hintrocknet nehm ich mich dem stumpfen grünen Lack an. Den hatte ich vor Jahren schon einmal aufpoliert, aber davon ist nix mehr übrig. Klar, in den 1990er wurde noch 2K-1-Schicht-Acrylack aufgetragen, nicht wie heute Basislack auf Wasserbasis und dann ein 2K-Klarlack drauf. Und 1-Schicht-Lack kreidet halt aus. Also Schleifpaste, Rota-Poliermaschine, Ohrstöpsel bereitgelegt und los geht’s, Karosserieteil um Karosserieteil. Anschliessend nochmals mit Feinschleifpaste drüber, dann Versiegelung drauf und gut. Hatten wir ja schon, steht alles rum, nix kaufen, nix warten, einfach machen :).

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Der Effekt ist auf den Bilder nicht zu sehen, in Echt aber sieht deutlich anders aus. Und natürlich ist's nicht eine Arbeit von 2 Stunden, bis der Coupe komplett runterpoliert ist, eher von einem Tag. Ist aber eigentlich eine angenehme Arbeit, mit den Ohrstöpseln grenzt das fast an Meditation ;): Ohmmmmmm, finde deine Mitte! Ohmmmm, werde eins mit dem Lack! Ohmmmm, du bist spanisch grün ;D!
Bei den Versiegelungen muss man immer ausprobieren – die einen müssen gleich nach dem Auftrag wieder auspoliert werden, die anderen nach einer Stunde, noch andere sollen in der Sonne verarbeitet werden usw. Ich nehm das Nano Seal von Surf City Garage, das steht ja auch noch rum. Das soll für ein optimales Ergebnis einen Tag lang auf dem Lack abtrocknen. Ok, also vor Feierabend noch schnell das Siegel drauf. Naja, meine Arbeitseinheiten sind immer von Wochenende zu Wochenende, und so ist die Versiegelung halt eine Woche lang drauf, wird schon nichts ausmachen.
Eine Woche später lässt sich das Zeugs echt superleicht abtragen, und ich sehe die empfohlenen 24 Stunden als Marketing-Gag bzw. sogar als Schwäche des Materials - wahrscheinlich wäre die Versiegelung an sich schon nach einer Stunde gegeben, aber das Zeug lässt sich da halt noch nicht so einfach auspolieren. So macht man dem Anwender Glauben, dass es erst richtig wirkt, wenn ein Tag zwischen Auf- und Abtrag liegt, um von der fragwürdigen Handhabung des Zeugs abzulenken, ts ???! Aber wie auch immer, eine Woche später ist dann auch der Tank und die übriggebliebenen 5 Liter Sprit wieder drin, und der Motor läuft gleich an. Prima, denke ich, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich nicht ein Feuerzeug nehmen würde, wenn der Tank jetzt noch immer nicht dicht ist…

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Die Poliererei ist auch abgeschlossen, am Auto geht’s Stück für Stück voran :). Nächstes Gewerk ist die Fahrertür, an der platzt schon seit Jahren der Lack auf. Oberhalb des Türdrückers hab ich vor 15 Jahren schon einmal einen Riss aufgebrochen und die Schadstelle etwas ausgepinselt. Ums Türschloss und mitten im Türblatt haben sich weitere Risse gebildet, an der Unterkante der Tür ist auf 40x20mm der Lack ganz abgeplatzt. Als Grund vermute ich zu viel Material, was da aufs Blech aufgebracht wurde, und das wahrscheinlich auch noch in Kombination mit schlechter Vorbereitung oder Entfettung des Untergrunds.

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Was tun? Am elegantesten wäre es, einfach eine andere Tür vorzubereiten, zu lackieren und dann die Türen einfach zu tauschen. Arbeitsplan: Ausbau der Tür = Ausbau der Innenverkleidung. Ausbau der Innenverkleidung = Ausbau des vorderen Teils des Überrollkäfigs. Also, ...äh, also - nö :-[. Mach ich nicht, will ich nicht, hab ich kein Bock zu! Die Tür bleibt wo sie ist, das muss anders gehen! Das ist beschlossen, wie ich’s konkret mach weiss ich noch nicht, aber definitiv, nein, die Tür kommt nicht raus, keine Diskussion! Der Weg ist das Ziel, wie ich's mach wird sich schon noch ergeben.
Also erstmal Lack runter, das ist klar. Schleifen? Der viele Staub ???? Och nö, da sieht die Werkstatt danach aus wie Sau. Heureka :)! Work smart, not hard, Abbeizer her :)! Color Ex heisst das Zeug, was ich noch im Regal stehen hab. Das funktionierte bislang immer ganz gut, mal gucken, was es zu LL6P spanisch grün sagt. Abdecken mit Folie ist immer ganz wichtig, damit die Lösungsmittel nicht verdampfen sondern in den Lack eindringen. Ein aufgeschnittener gelber Sack hat grad die richtige Grösse.

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Eine Woche später das Ergebnis, ich hab da irgendwie mehr erwartet, es hat sich nur die oberste Lackschicht angelöst :(:

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Ich komm um’s schleifen wohl nicht herum… die verbaute Tür ist ordentlich wellig und wurde deshalb gut gespachtelt betoniert. Keine Ahnung, wie gut die Adhäsion der verwendeten Materialien noch ist, also alles runter. Auch deshalb, weil ich nicht weiss, ob der Abbeizer nicht doch tiefer gewirkt hat. Da kommt halt die Mentalität des Schwaben durch, die machen’s einmal, dann aber richtig. Spachtelmasse steht zum Glück ja noch im Regal :).

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Im Kopf reift der Arbeitsplan: Kotflügel weg, Tür einkleben, Folie übers Auto… ja, so sollte es gehen.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_17_11_22_8_50_42.jpeg)

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Man sieht’s auf dem Foto nicht richtig, aber durch den Acryl-Grund werden die Wellen erst richtig sichtbar, die Tür ist grossflächig verbeult, das Türblatt ist eine einzige Kraterlandschaft. Ach je…

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Und eigentlich, total überhaupt und eigentlich mal so ganz grundsätzlich: was mache ich eigentlich mit dem Coupe? Weiss ich nicht so recht, aber auch da reift in den letzten Tagen im Kopf ein Konzept… drauf gebracht hat mich die Tochter. Beziehungsweise Fully, das Pferd, das sie reitet und pflegt.

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Fully alias Full Chex up ist ein paint quarter horse, ein sehr gut ausgebildetes. Fully ist Zuchthengst des Gestüts und war wohl auf dem einen und anderen Turnier dabei. Er ist wie ich verstehe ein sehr williges und feinfühliges Pferd, so eins, das man nicht treiben muss, sondern eins mit dem der Reiter sehr gut arbeiten kann, das selbst schwache Kommandos direkt umsetzt weil es versteht und mitdenkt, was der Reiter möchte. Ein Sportgerät sozusagen.
Die Beschreibung hier hab ich gefunden, da war Fully wohl noch deutlich jünger: https://www.yumpu.com/it/document/read/38183831/full-chex-up

Als passionierter Nicht-Reiter kann ich mir nur vorstellen, wie das Zusammenspiel zwischen Reiter und solch einem Pferd ist, und ich stelle mir dieses Zusammenspiel wie mit dem roten Produkt aus Bayrischer Fertigung vor – obwohl ich natürlich nicht beurteilen kann, ob das tatsächlich so ist: Der M3 jedenfalls ist auch immer zu 100% beim Fahrer, immer voll konzentriert, immer diszipliniert und immer willig, immer daran interessiert, dass es vorwärts geht und dass der Fahrer etwas mit ihm macht. So muss das mit Fully wohl auch sein, der ist immer darauf aus, das nächste Kommando zu bekommen, immer freudig, sich zu bewegen, immer voll bei der Sache und irgendwie nicht müde zu kriegen. Mittlerweile ist Fully Wallach, muss nicht mehr arbeiten und steht recht viel. Aber er ist noch immer willig und wartet nur darauf, bis ihn jemand fordert, damit er zeigen kann, was er noch immer kann und wie er noch immer Kraft und Ausdauer hat. Die Tochter hat sich mit Fully gut angefreundet und hat ihn über den Sommer sehr gefordert, er ist mittlerweile wieder etwas kräftiger und beweglicher. Man könnte meinen, er weiss, dass er körperlich nicht mehr so fit wie einst ist, aber nach wie vor noch Spass an der Bewegung hat und im Kopf noch immer Sportler ist. Selbst für mich ist es immer wieder begeisternd, den beiden beim Training zuzugucken, beide sind so fokussiert, völlig auf Effizienz aus, nur keine unnötige Bewegung, sondern alle Kraft konzentriert in die jeweilige Übung. Profis eben.

Zurück zum Coupe: Da ist ein Sportler, der sich über seine Vergangenheit und seine Gegenwart bewusst ist. Der vielleicht nicht der erfolgreichste war, aber der weiss, was Wettkampf ist. Einer, der für den Betrieb auf öffentlichen Strassen ent-wildet wurde um überhaupt noch eine Verwendung zu haben, keine Kampfspuren mehr trägt, bestenfalls noch den Trainingsanzug an hat und unter all den anderen Renault 5 gar nicht als Ex-Sportler erkannt wird. Also einer, der sein Dasein mittlerweile recht anonym fristet. Irgendwie wie Fully, und eigentlich unwürdig. Ich möchte etwas tun, um dem Auto seinen Charakter und seine Würde zurückzugeben, etwas, das man ihn als das was er ist erkennen lässt... Aufkleber und Startnummer auf die Türen pappen? Weiss nicht, das wird der Sache irgendwie nicht gerecht. Komplett auf Coupe zurückbauen? Das wäre es natürlich, ganz bestimmt! Aber nein, das braucht’s dann doch wieder nicht, schliesslich will ich lieber das Cabrio als den Coupe restaurieren. Abende lang gugg ich mir Bilder aus dem Renault 5 elf Pokal an, nicht recht wissend, wie ich der Pokal-Vergangenheit des Coupes gerecht werden könnte. Was mir dabei auffällt: mit etwas Übung erkennt man beim Betrachten der Pokal-Bilder, um welchen Renault 5-Typ es sich handelt und kann dadurch die Bilder den Jahren ungefähr zuordnen. Alpine und Alpine Turbo sind eindeutig am vorderen Stossfänger zu erkennen, klar. Der Alpine Turbo unterscheidet sich durch die Spiegel vom Sauger, auch an der Einpresstiefe der Felgen lässt sich erahnen, ob es ein Sauger oder Turbo ist. Ansonsten aber wird’s schwer, die beiden zu unterscheiden. Bilder vom Sauger-Pokal gibt’s gefühlt mehr als vom Turbo… und es formt sich das Bild :): Rückbau auf Pokal ja, aber von der Idee so, wie Axel Schulz heute eher als Gentlemen auftritt: https://www.spiegel.de/sport/sonst/boxen-axel-schulz-feiert-seinen-50-geburtstag-a-1237543.html

Also California-Spiegel runter, und Baby-Tornados dran. Damit lässt sich erkennen, dass es sich um einen Turbo handelt. Ausserdem stehen die globigen Dinger für die 80er Jahre ;).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_17_11_22_8_55_11.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_17_11_22_8_55_49.jpeg)

Die Baby-Tornados werden mittlerweile in Gold aufgewogen, unglaublich - in ebay Italien geht der Satz mittlerweile für über 200 Stutz über den Tisch :o! MecaParts in Frankreich hat das günstigste Angebot, z.B. rechts: https://www.mecaparts.com/product/tornado-baby-noir-petite-version-du-tornado-droit-alpine-turbo/

Und weil ich grad schon dabei bin, OTS Oldtimerbedarf liefert Sachen, die man im öffentlichen Strassenverkehr nicht verwenden darf, weil sich Fussgänger an scharfen Kanten verletzen könnten. Da frage ich mich, ob die an die Heckklappe geschraubte dash-cam bei modernen Kleinwagen zur konstanten Verkehrsaufzeichnung nicht auch ein Verletzungsrisiko für Fussgänger darstellt... Wie auch immer, das kriegen wir heute abend nicht mehr geklärt. An den Coupe kommt natürlich keine dash-cam, sondern das hier :): https://www.oldtimerbedarf.de/Haubengurte-Leder-schwarz-20-cm-paarweise

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_17_11_22_8_56_38.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_17_11_22_8_57_12.jpeg)

Und es ist unglaublich, hinten falle ich tatsächlich beim Bohren der Löcher für die Nieten in eins der alten Löcher, mit dem die Haubenhalter seinerzeit befestigt waren :)! Let the good times rock, Coupe is king, yeah 8)!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 21, 2022, 21:50:45 Nachmittag
Zum Glück hab ich noch das alte Coupe-Handbuch, in dem drin steht, was für den Einsatz im Pokal verändert werden darf und was verändert werden muss. Unter ‚darf‘ steht beispielsweise auf Seite 62 „Das Gaspedal kann so verändert werden, dass das Fahren mit „Spitze – Hacke“ oder „Kippfuß“ erleichtert wird“. Bemerkenswert finde ich, dass an meinem Auto nicht das Gaspedal, sondern Brems- und Kupplungspedal verändert wurde ???. Ist aber eigentlich auch logisch – das stehende Gaspedal ist aufgrund seiner Konstruktion mit der Verbindung zum Bodenblech ja gar nicht so einfach zu verbiegen, dass Spitze-Hacke funktionieren könnte. Aber ob das so wirklich regelkonform war ????
Auch darf die Dämmung unter der Motorhaube entfernt werden, die hatte ich seinerzeit wieder eingebaut. Ach ja – und da steht auch, dass es zulässig ist, die ‚Gleitschienen des Fahrersitzes zu verlängern‘ und ‚den Schalthebel zu verlängern‘. Die Sitzschienen hab ich ja bereits verlängert :). Ok, auf das Abstützen und Verbinden des ‚hinteren Ende der Schiene mit einer Gegenplatte unter dem Fahrzeug‘ habe ich verzichtet – also nur fast regelkonform. Ich hoffe, die Rennleitung nimmt’s nicht zu genau ;).

Unter ‚muss‘ dagegen steht, dass die Schweller-Zierleisten entfernt werden MÜSSEN. Logischerweise sind Zierleisten Teile, die ich nie von einem Schlachtauto abgebaut hatte... jch hab also vor 15 Jahren lange danach gesucht, gute Zierleisten zu bekommen, weil ich die Dinger unbedingt dran haben wollte – wer will schon Löcher in der Karosserie? Und jetzt les‘ ich, dass die Leisten gar nicht dran sein dürfen :-[… Weitere interessante Sachen lese ich da, z.B. auf Seite 61 steht, dass die beiden Stossstangen mit Blechen oder Alu-Platten von maximal 80x30mm mit den Kotflügel verbunden werden müssen, geschraubt oder genietet. Wobei „Hervorstehende oder gefährliche Kanten dürfen dabei nicht auftreten“… und jetzt frag ich mich, warum bei den flach anliegenden Blechen zwischen Kotflügel und Stossfängern extra erwähnt wird, dass kein Verletzungsrisiko davon ausgehen darf, und bei den Haubenverschlüssen mit den spitzen Dornen oder beim externen Stromunterbrecher juckt es nicht :-\. Einfache Erklärung: Im Pokal-Handbuch steht gar nix von Haubenverschlüssen und externer Stromunterbrechung! Was für mich heisst, dass die gar nicht erlaubt oder notwendig waren, aber jedes Auto hatte welche verbaut! Regelkonform, who cares 8)? Wobei es natürlich sein kann, dass im Handbuch nicht alle Regularien aufgeführt sind, und diese Dinge durch die ONS in separaten Dokumenten geregelt wurden.
Ui, im Kapitel Karosserie steht auch geschrieben, dass bei den Pokal-Autos von Werk ab alle Kotflügelkanten umgelegt sind und am hinteren Ende der hinteren Radläufe für die Freigängigkeit der Räder die Ecke, die unterm hinteren Stossfänger eintaucht, ausgeschnitten ist. „Diese Arbeiten müssen auch bei Verwendung von Neuteilen durchgeführt werden“. Najut, datt ich datt weis! Witzig ist, dass auf der Zeichnung, die zeigt in welchem Bereich die Kotflügelkanten umgelegt sein müssen, die Zierleiste unterm Schweller zu erkennen ist, ts ::)!
 
Ihr erahnt es wahrscheinlich langsam, wie das Konzept für den Coupe in meinem Kopf aussieht. Vereinfacht kann ich es so ausdrücken, dass ich am aktuellen Zustand festhalte, ihm aber wesentliche Merkmale des Pokals zurückgeben möchte. Baby-Tornados und Haubenverschlüsse sind schon dran, die Verbindungsbleche Karosserie-Stossfänger kommen dran, ich werde die Zusatzscheinwerfer abdecken, anstelle des Auspuff-Endtopfs kommt der seitliche Auslass vor dem Hinterrad wieder hin und, last not least, es werden wieder Stahlräder montiert - insofern: einen freundlichen Gruss nach Hamburg :)!

Thema Stahlräder… eigentlich hatte ich vor 25 Jahren 4 Stahlräder zum Auto dazubekommen, die 3 Brüder hatten den Coupe auf Stahlrädern übernommen und selbst erst die Gottis montiert. Eine der Stahlfelgen davon ist über die Jahre verschwunden, was ich mir noch immer nicht erklären kann - eine Felge mit 3-Loch-Aufnahme, die nur am 150er Lochkreis passt. Passende Autos dafür gibt's ja wahrscheinlich nicht so viele :-\... Aber sei’s drum, zum Glück konnte der Koch (einer seiner GT Turbos ist übrigens auch grün :), und, der war überhaupt auch schon lange nicht mehr hier - hat den jemand mal in jüngster Vergangenheit gesehen ????) mit seinen ungeahnten Kontakten an einen ganzen Stall voll Stahlrädern für den Coupe rankommen und ich hab mir 5 davon gesichert. Authentisch wärs natürlich, die grad so wie sie sind zu verbauen, im Pokal ging's ja bestimmt auch so zu, 'nen Pott Kunstharzlack, Farbe egal, Pinsel und 2 Bierchen und die Dinger waren weiss :P. Aber nein, so soll's nicht sein - die Räder gehen erst zum Sandstrahlen und werden neu lackiert bevor sie ans Auto kommen. Über die Sturm und Drang-Zeiten sind Auto und Besitzer ja längst raus. Hatten wir ja schon ;).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_50_51.jpeg)
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 21, 2022, 22:12:43 Nachmittag
Zwischenzeitlich geht es an der Tür weiter. Spachteln, schleifen, nochmals spachteln, nochmals schleifen. Vom dicken Turbo steht noch der Dickschichtfüller von Mipa im Regal, das ist ein endgeiles Zeugs :)! EP-Basis, stinkt wie Katzensch… beim anrühren, lässt sich am besten mit der Walze auftragen, egalisiert Unebenheiten super weg, trocknet unter Wärmezufuhr innerhalb 60 Minuten, lässt sich dann sehr gut schleifen und schrumpft nicht, good stuff, seeehr zu empfehlen, absolut Daumen hoch :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_51_57.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_52_35.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_53_59.jpeg)

Und was lange gärt wird endlich Wut – Ich krame eine hintere Stossstange aus dem Lager und schwinge ein weiteres Mal den Druckluftschleifer. Wenn ich schon am Lackieren bin, dann tausche ich nach 15 oder 17 Jahren endlich auch den hinteren glattgespachtelten Stossfänger gegen einen, der nur glatt geschliffen ist :). Wie heisst es doch so schön? Am Ende ist alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende ;).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_54_33.jpeg)

An sich lassen sich die GFK-Teile ganz gut glatt schleifen, mir scheint es, als dass die Struktur nicht die Oberfläche des Harzes ist, sondern durch einen nachträglich aufgetragen, grau eingefärbten Lack erreicht wurde. Würde wahrscheinlich auch Sinn ergeben, da die blanken GFK-Teile sicherlich farblich nicht 100%ig homogen wären. Kunststoff-Primer drauf, dann 2K-Acrylgrund von Mipa. Auf die Tür natürlich auch, klar.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_55_10.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_55_45.jpeg)

Wie es weitergeht könnt ihr euch denken, Zwischenschliff, Werkstatt abhängen und einmal grün bitte. Wer hat die Farbnummer grad parat 8)? Eigentlich steht ja noch Lack im Regal, von damals, von vor 17 Jahren. Dem aber traue ich nicht mehr, und mir meine Arbeitszeit doch auch etwas wert ist kaufe ich neuen. Wiederum Mipa, das Zeug hat sich bewährt. Und ausserdem bin ich Schwabe – was dr Bauer ned kennd frisst er ned :P!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_58_59.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_8_59_30.jpeg)

Bei der Gelegenheit korrigiere ich auch gleich den Lackabplatzer am vorderen Stossfänger, obwohl ich mir fast sicher bin, dass man den gar nicht mehr sehen würde, wenn erst einmal die Verbindungsbleche Kotfügel-Stossfänger montiert sind.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_9_00_17.jpeg)

Die Abhängerei mit Folie nervt irgendwie schon, erst das abhängen selbst, dann bewegt sich die Folie bei jeder Luftbewegung, und letztlich, natürlich, komme ich halt mit der Folie nicht wie gewohnt an die Werkzeugkiste und die Regale ran, die sind ja schliesslich damit abgehängt. Das Positive daran aber ist, dass die Folie sofern sie noch nicht zu lange hängt elektrostatisch geladen ist und Staub und Sprühnebel ‚bindet‘. Das heisst zwar noch lange nicht, dass meine Lackiererei Concours-Qualität hat, aber mit etwas Nacharbeit durchaus ansehlich ist. Nach erfolgter Durchtrocknung des Lacks - in meinen Arbeitseinheiten gesprochen ein Wochenende später, also eine Woche 8), nehm ich den Lackhobel und korrigiere die Läufer. Hier ist’s halt Erfahrung: wenn ich in den letzten 2 ½ Jahren viel Füller lackiert habe lässt sich Lack völlig anders verarbeiten - der 3. Lackiergang war eben einer zu viel und an den stehenden Flächen gibt’s Lacknasen :(. Mit Füller ist mir das nicht passiert. Naja, c’est la vie, Nacharbeit ist auch Arbeit ;). Mit 1200er Schleifpapier auf dem Klotz die komplette Oberfläche nass abziehen, mit 1500er nass nachschleifen

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_9_16_18.jpeg)

und anschliessend mit Scheifpaste und der Rota-Schleifmaschine (die gute Festo, die hat sich längst schon bezahlt gemacht :)!) mit viel Geduld und Hingabe die Oberfläche wieder aufpolieren. Eigentlich ist 1200 und 1500 schon zu grob, abziehen mit 1500er und Nachschleifen mit 2000er oder sogar 2500er wäre ideal. Nur habe ich leider kein feineres Schleifpapier mehr vorrätig. Dementsprechend lang dauert natürlich das Polieren.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_9_16_55.jpeg)

Soweit der aktuelle Stand am Auto.
An den Rädern geht’s natürlich auch weiter, der Strahler hat die Felgen vorbereitet.  Mittlerweile ist Mitte November vorbei, und ich überlege, ob und falls ja wie ich jetzt 8 Felgen lackiert bekomme. Draussen, vor der Werkstatt, grundieren und lackieren ist keine Option, viel zu kalt und viel zu feucht. In der Werkstatt ist es eh‘ schon viel zu voll, und 8 Räder lackieren bedeutet Platz haben, viel Platz. Platz, der sich grad nicht und solange der Coupe nicht wieder aus der Werkstatt raus ist auch nicht ergibt. Naja, und da die Räder grad metallisch blank sind und die Luftfeuchtigkeit eher hoch ist sollte der Lackauftrag nicht allzu lange auf sich warten lassen. Also Entscheidung: die Räder macht, zumindest die Grundfarbe, der Lackierer. Schwupps die Räder vom Strahler geholt und auf dem direkten Weg zum Lackierer gebracht :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_11_22_9_25_25.jpeg)

Was freu ich mich, dass das Thema demnächst aus dem Kopf raus ist, seit Jahren denk ich dran, dass da noch Stahlräder aufzubereiten wären... und die Slicks, die ich 2003 auf der World Series by Renault in Oschersleben den Reifen-Monteuren abgeschwatzt habe weil ich im Hinterkopf hatte, die mal auf den Coupe zu montieren, finden dann auch eine Verwendung :)1 Alles findet seine Bestimmung, am Ende wird's gut sein ;).
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Legend Turbo Nr.5 am November 22, 2022, 16:57:44 Nachmittag
Unglaublich Hubsy...toller bericht :) ;)
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Flying Dutchman am November 24, 2022, 08:52:04 Vormittag
Sehr schöne Zeitliche zusammenfassung. Lässt sich einfach toll lesen, wie eine Zeitreise der letzten 30 Jahre.

gruß Dirk
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am November 27, 2022, 22:44:01 Nachmittag
...wie ich grad so ein paar alte Bilder angucke meine ich, das hier war das Vorbild für den Umbau des Coupes :):

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_11_22_10_15_46.jpeg)

Treffen bei den Pforzheimer Alpine Freude PAF, im September 1992 in Bauschlott. Was eine geile Zeit :D! Bernie war damals mit seinem Alpine Turbo dabei, der absolute Hingucker :)! Und handwerklich ein superschönes Auto: runde Radläufe hinten, gecleante Stossfänger und Heckklappe und ein paar weitere Design-Gimmicks. Ob's aus heutiger Sicht noch immer gefällt sei dahin gestellt, über alle Zweifel erhaben aber war die Qualität, mit der es gemacht war - absolut Daumen hoch :)!
Wie ich das Bild von hinten angucke kommt mir das irgendwie bekannt vor:

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_11_22_10_16_03.jpeg)


Und auch das folgende Bild vom Renault 5 Treffen in Gronau 1994 möchte ich euch nicht vorenthalten. Aus zweierlei Hinsicht: zwar ist das Auto nicht mein Coupe, aber das Auto trägt die gleiche 'Design-Handschrift'.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_11_22_10_15_26.jpeg)

Guggt euch den vorderen Stossfänger an, glattgespachtelt und mit kleinem Schwert, und ich meine mich zu erinnern, dass auch dieses Auto eine gecleante Heckklappe hatte. Der Besitzer hiess Didi und kam 2 Orte weiter von hier. Und da schliesst sich für mich ein Kreis: Micky, Anfang der 1990er-Jahre eine gewisse Grösse in der Renault 5-Szene, hing seinerzeit mit Bernie ab. Er war ein recht gewiefter Typ mit gewissem Geschäftssinn, ein Typ der Kategorie 'einfach mal machen' mit unglaublichen networking-Qualitäten und war durch und durch Renault 5. Einige mögen sich vielleicht an ein schwarzes Alpine Turbo-Cabrio erinnern - das entstand unter seiner Riege. Also, Micky hing mit Bernie ab, Bernie ist handwerkliches Genie und Erbauer des grünen EI-AA 5, auch ein sehr kreativer Kopf und ebenfalls Renault 5 durch und durch. Beide scharten weitere Renault 5-Jungs um sich und infizierten den einen und anderen. In dieser Runde war wie ich mich erinnere auch Didi. Und da ja eh' alles lokal recht kompakt beieinander liegt eben auch die 3 Jungs, von denen ich damals den Coupe gekauft habe.
So - jetzt der Kreis: Bernie baut den grünen EI-AA 5, quasi das Urmodell. Davon gibt es unter Bernie und Micky Abkömmlinge, der erste ist der gelbe von Didi. Der zweite und wie ich weiss der letzte ist mein grüner Coupe.
Und was mich mit dieser These so sicher macht ist, und das ist die zweite Hinsicht, warum ich euch das Foto von Gronau 1994 zeige, dass hinter Didis Auto mein Coupe folgt - damals in blau mit gelben Stossfängern und Ohlins-Aufklebern. Das muss recht kurz vor dem Umbau und Neulackierung gewesen sein. Leider hab ich kein Bild vom Auto im Ganzen, aber das Kennzeichen belegts, es ist mein Coupe. Und auch die eingedutschten Front ist gut zu sehen ;). Bestimmt eine Folge aus einer Rempelei im Pokal, die ich irgendwann Anfang der 2000er rausgezogen habe. Hatte ich ja schon erwähnt, oder?

Und eigentlich ist's einfach, hier die Bestätigung, dass es tatsächlich so war, zu bekommen: Micky wohnt hier im Ort und hat seinerzeit mit seinen wilden Tuning-Aktionen auch mich begeistert - ich müsste ihn nur fragen ;).

Und wo wir grad schon dabei sind: Bernie hat sich an einem weiteren Auto verewigt, aber die Geschichte hat ja Joe005 schon erzählt 8): https://www.renault5turbo.de/forum/index.php?topic=3129.msg35541#msg35541.
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Montedifalko am Dezember 02, 2022, 17:58:03 Nachmittag
Hubsy, mit der Karosserie und vor allem mit den Felgen bist du auf einem sehr guten Weg! ;)
Ich bin so ein merkwürdiger Vogel, der sich nicht erinnern kann, was gestern auf dem Mittagstisch stand, wohl aber was ich 2016 gesehen habe!
Wie auf Seite 20 im Coupe Handbuch beschrieben, fehlt an deinem Vergaser die Vorwärmung.
Ich hatte die Schläuche auch mal demontiert und was soll ich sagen, der Motor lief unter allen Bedingungen wie ein Sack Nüsse!
Selbst auf Trackdays bei sommerlichen Temperaturen mit viel Vollgas ruckelte der Motor bei höheren Drehzahlen.
Bei den etwas kritischen thermischen Verhältnissen beim A5T war sicher bei Einsätzen im Pokal in südlichen Gefilden dieser Umbau von Vorteil, bei 11 Grad in der Eifel am Nürburgring eher weniger.
Nach dem Rückbau war das Problem bei meinem A5T sofort wieder beseitigt!

Du kennst von deinem großen Turbo sicher dieses unendliche nervige Thema mit den Zündkabeln und Kerzensteckern!
Denke einfach mal über Zündkabel von NGK36949 nach! Die entsprechen optisch zwar nicht der Historical Correctness, sie funktionieren aber bestens.

Ich erinnere mich, dass diese Rappelkisten bei der Wahl der Zündkerzen recht sensibel sind.
Seit ewigen Zeiten schwöre ich auf Champion BN60. Die gibt es zwar schon lange nicht mehr zu kaufen, ich kenne aber jemanden, der größere Restbestände in den USA geordert hat..... 8)

Wenn du es möchtest, könnte ich beim Christkind ein gutes Wort für dich einlegen!!
Ich habe übrigens vor etwas mehr als 40 Jahren meinen ersten A5T gekauft...... ja ist gut Grandy.....

Ich denke, du wirst hier wie immer sehr unterhaltsam berichten......

Titel: Ein Bild für Hamburg
Beitrag von: lecar5 am Januar 08, 2023, 20:46:53 Nachmittag
Eieiei, jetzt haben wir schon 2023, der letzte Fortschrittsbericht ist von Ende November… wo ist die Zeit nur hin :-\?

Wo wir gerade bei der Zeit sind…: bevor wir fragen, wo die Zeit hingeht, wo kommt die Zeit eigentlich überhaupt her? Und, vor allem, selbst wenn wir wüssten, wo sie herkommt und wo sie hingeht, würde uns das etwas bringen? Hm... wie müsste ein Stuhl aussehen, wenn die Kniescheiben hinten am Bein wären? Wenn Nussöl aus Nüssen hergestellt wird, und Sonnenblumenöl aus Sonnenblumen – wie verhält es sich bei Babyöl? Sorry, ich hab grad meine philosophische Ader, die ja mal so gar nicht ins Thema passt. Öh, was war doch gleich das Thema? Ach ja, LL6P spanisch grün. Jo, da fällt mir gleich wieder etwas dazu sein. Aber erst mal vorab ein Bild für Hamburg, mit meinen ganz speziellen Grüssen an einen ganz, ganz Grossen der Szene :):

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_08_01_23_8_36_19.jpeg)

Die Frage nach dem Stil - Die einen haben's halt schon von Anfang an. Andere brauchen etwas länger. Bei noch anderen fällt der Groschen gar nicht. Im Fall von Stahlrädern oder Gotti-Alus aufm Coupe sehe ich Montedifalco unbedingt in der ersten Kategorie - der hat’ schon von Anfang an richtig erkannt, dass die Gottis, zumindest die meinen, optisch nicht auf den Coupe passen. Glücklicherweise muss ich mich nicht zur letzten Kategorie zählen, spät ist immer besser als gar nicht, ich seh’s jetzt auch ein, dass die Stahlräder dem Coupe tatsächlich besser stehen. Und ich will auch gar nicht irgendwelche faden Entschuldigungen vorbringen, in den 90ern war es einfach schnöde und völlig unsexy, Stahlräder aufm Auto zu haben. Man bedenke dabei, dass die jüngsten alten Fünfer 1990 gerade mal 6 Jahre alt waren, und als die in den Händen der jungen Treter-Generation ankamen ging eins gar nicht: Stahlräder. Jedes Alurad, egal wie schmal und/oder hässlich, war besser als ein Stahlrad, Alufelgen aufm Auto zu haben war quasi Statussymbol. Stahlräder waren nur für Pragmatiker, die sich nicht übers Auto definierten – was die junge Treter-Generation ja gleich 2x nicht verstand. Und sowieso, wer beim weiblichen Geschlecht landen wollte – Aluräder. Noch Fragen 8)?
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Januar 08, 2023, 21:54:34 Nachmittag
So, nachdem nun geklärt ist, welche Räder der Coupe in der Saison 2023 tragen wird, eure Neugierde nach dem aktuellen Stand des work in progress am Coupe damit indirekt gestillt ist und ihr jetzt nicht mehr wie wild nach unten scrollen müsst, so nach dem Motto ,wo sind denn nun die Bilder mit dem aktuellen Stand?‘ könnt ihr jetzt ganz entspannt und unaufgeregt verfolgen, was die letzten Wochen so passiert ist.

Die 8 Stahlräder habe ich direkt vom Strahler zum Lackierer gebracht. Dass die Felgen wieder 2farbig, eben so, wie sie original waren, werden sollen, war klar. Uneinig war ich mit mir, ob die Grundfarbe silber oder anthrazit sein soll. Original habe ich die Fergat-Felgen immer in seidenmatt in Erinnerung, sowohl die hellen als auch die dunklen Partien. Vermutlich wurden die Räder ab Werk einfach ohne schützenden Klarlack ausgeliefert. Was heute natürlich niemand mehr macht, erst recht dann nicht, wenn der Basislack, wie mittlerweile üblich, Wasserlack ist. Also muss Klarlack drauf. ...soll ich doch fragen, ob sie mir nur Basislack auftragen? Ich könnte dann die Partien abkleben, die 2. Farbe auftragen und würde die Räder dann wieder zum komplett mit Klarlack, seidenmatt in dem Fall, überziehen, wieder zum Lackierer bringen… Alles irgendwie Käse.
Es geht ganz schnell, ich entscheide mich für anthrazit und komplett in Glanz. Die hellen Partien lackiere ich selbst, und suche mir dafür einen seidenmatten Lack. Dann hat die Zweifarbigkeit einen weiteren Reiz: das silber ist seidenmatt, das anthrazit ist glänzend. Wird prima, bestimmt :)! Und, wer kommt darauf, für welchen Farbton ich mich entscheide? LL6P? Bloss nicht :D! Richtig: 614, als Anleihe an den dicken Turbo ;).

Was ich nicht erwartet habe, ist, dass Lackierer offenbar gar keine Lust auf Felgen lackieren haben :(… Der Lacker meint, dass es sehr aufwändig wäre, Felgen zu lackieren. Dass die Dinger bereits gestrahlt sind und dadurch keine Vorarbeit nötig ist ändert seinen Standpunkt nicht wirklich, es wäre sehr aufwändig, Felgen zu lackieren. Naja, als gelernter Schreiner kann ich mir die Zahl der Arbeitsgänge mit meinen Fingern selbst zusammenaddieren: grundieren innen, grundieren aussen, Basislack innen, Basislack aussen, Klarlack innen, Klarlack aussen, macht derer 6. Vorarbeit gibt’s ja keine. Ich, wenn ich die Felgen lackieren würde, würde sie aufhängen, so dass ich innen und aussen ohne Trockenphase dazwischen lackieren könnte und die Pistole so nur 3x reinigen müsste. Naja, und da ich mich mit einem Profi unterhalte, meine ich, er würde es gleich machen. Macht er auch. Fast: grundieren wird er sie liegend. Erst innen, nach der ersten Trocknungsphase werden die Felgen gedreht und aussen grundiert. Damit ist sichergestellt, dass die Stahlräder überall geschützt sind. Ok, passt, ist nachvollziehbar. Der Auftrag von Basis- und Decklack erfolgt am Ständer, mit dem er die Felgen drehen kann und er so Basis- und Decklack innen und aussen in jeweils einem Arbeitsgang fertig macht. Also kommt er auf 4 Arbeitsgänge. Ok, verstanden. 500 Klötze möchte er dafür, schliesslich würde der Liter Lack ja schon 130 EUR kosten, und es darf nicht eilen, zwei bis drei Wochen wird es schon dauern… Wof :o! Etwas zähneknirschend schlage ich ein, und hoffe, dass ich ganz schnell wieder nicht mehr daran denke, dass ich zumindest 350 EUR sparen würde, wenn ich die Dinger selbst anblase…

Eine Woche später kommt der Anruf, die Felgen sind abholbereit :). 614 hatte ich irgendwie dunkler in Erinnerung, der Metallic-Effekt ist irgendwie wie gar nicht, aber die Lackierqualität ist klasse! Bin ich damit zufrieden? Ich bin‘s :), es handelt sich um Räder, nicht um ein Auto und noch schlimmer, um ein Auto, bei dem ein Kotflügel heller und weniger metallic ist als der Rest vom Auto. Und ausserdem kommt der Effekt ja durch die Zweifarbig- und Zweiglänzigkeit ;).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_08_01_23_9_12_15.jpeg)

Wären die Dinger doch nur schon abgeklebt… an sich ist das Abkleben keine anspruchsvolle Arbeit, die Partien, die dunkel bleiben sollen, grosszügig abkleben, dann mit dem scharfen Cutter-Messer in den Rillen das Klebeband schneiden und das Klebeband überall da, wo's nachher silber sein soll, wieder abziehen. Unerlässliches Werkzeug ist, oh Wunder 8), ein scharfes Cutter-Messer. Und, mindestens genauso wichtig: ein Drehteller, um beim Kleben und Schneiden das Rad ohne Mühe in die benötigte Position drehen zu können. Und dann geht’s los. Schon bei der ersten Felge stelle ich fest, na, so einfach ist’s ja doch nicht – die Rillen, zumindest von den äusseren dunklen Partien sind teilweise nicht vorhanden :(. Entweder, weil das Presswerkzeug schon etwas verschliessen war, weil die Rillen im früheren Felgenleben runtergeschliffen wurden oder weil die Rillen mit Füller und Lack zugeschwemmt sind. Ok, freestyle ist nötig, das kann ja dauern…

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_08_01_23_9_29_16.jpeg)

Inklusive anschleifen dauert die Arbeit 1 Stunde je Rad, das einschlagen mit Papier kommt noch dazu. Mit Geduld und Spucke geht's, aber spätestens nach 3 Räder am Stück schleicht sich die Arbeitsmotivation still und leise davon. Und das, obwohl ich Tür und Fenster geschlossen halte!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_08_01_23_9_33_17.jpeg)

Und dann geht’s endlich los, Lack drauf :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_08_01_23_9_34_21.jpeg)

Auch hier erweist sich der Drehteller als wirklich sinnvolles Werkzeug, wenngleich das Drehlager, das ich für den Bau desselbigen verwendet habe, nicht das geeignete ist – richtig gut wäre es, wenn der Drehteller angeschubst wird und er sich nicht eine halbe, sondern mehrere Umdrehungen dreht.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_08_01_23_9_41_09.jpeg)

Super, job done for today :)!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Januar 09, 2023, 22:47:51 Nachmittag
Aber nein, für Feierabend ist es noch zu früh. Auch wenn es der 2. Advent ist, ein bisschen was kann ich schon noch tun, eine halbe Stunde vielleicht noch. Also wende ich mit dem Auspuff zu. ...hatte ich schon erwähnt, dass der Coupe auch das konische sidepipe wieder bekommen soll ::)? Hab ich doch, oder? Doch, da oben irgendwo steht’s was davon. Ich schätze, ich muss dennoch etwas ausholen :-\…:

Also, sidepipe im Coupe bedeutet Krümmer, Lader, Auspuffrohr, Devil-Tröte. Dämpfer? Lächerlich, völlig überbewertet 8). Das Einfachste wäre, das Endtopf-Geraffel hinterm linken Hinterrad auszubauen und vor das Hinterrad eben das konische Devil-Rohr zu schrauben, schnell, einfach, wenig Gewicht. Und quasi original ;). Aber: eine unnütze Auseinandersetzung mit der Rennleitung hatte ich letzten Sommer, als ich mit dem dicken Turbo von der StarMaxx heimgefahren bin. Was die beiden Cops wohl gewusst hätten, wenn ich den Devil unterm dicken Turbo gehabt hätte :-\? Und jetzt stelle ich mir das gleiche in grün vor, ich fahr mit dem Coupe – habt ihr’s bemerkt :D? Ein Wortspiel, famos! Ich fahre nicht mit dem blauen Turbo sondern mit dem spanischgrünen Coupe und werde von der Rennleitung… also, diese rhetorische Raffinesse, einfach brilliant ;D! Ich bin so gut, ich sollte mich siezen 8)! – mit sidepipe an Cops vorbei, die Poser nicht von Tunern unterscheiden können und erst recht keine Ahnung haben, wie aktuelles Tuning, zeitgenössische Veränderung und historisch korrekte Original-Ausstattung in der Beurteilung eines gestoppten Autos erkannt wird und abzustufen ist – ich schätze, ich würde mir wünschen, kein sidepipe mit ohne Dämpfer unterm Coupe zu haben. Ergo: laut geht nicht, man muss die Konfrontation mit blau-weiss ja nicht noch zusätzlich schüren.
Btw – böse Zungen behaupten ja, dass die Farbe der Rennleitung von grün in blau geändert wurde, damit sie nicht mehr als ‚Schnittlauch‘ bezeichnet und mit diesem nicht mehr verglichen wird. Schnittlauch sei aussen grün, innen hohl und träte nur im Bündel auf, hiess es immer…

Sorry für meine Entgleisung :o– Ich gehe jetzt einfach einmal davon aus, dass in der ABE nichts davon steht, wo ein bestimmter Fahrzeugtyp einen Schalldämpfer haben muss, und auch nicht, wo der Auspuff ins Freie ist zu münden hat – entscheidend ist doch nur, dass die emittierte Lautstärke das, was in den Papieren eingetragen ist, nicht übersteigt. Also, für die Kombination mit meiner Vorstellung, den Coupe optisch wieder Richtung Coupe zu bringen bedeutet das, dass gegen sidepipe und Devil-Tröte vor dem Hinterrad grundsätzlich nichts einzuwenden ist, sofern die Kombi nicht lauter ist als das, was das setup mit Endtopf hinterm Hinterrad und Ausgang unter der hinteren Stossstange trötet. Und wie kann so etwas konkret aussehen? Im ebay unter ‚db-killer‘ geguggt, da gibt es alle möglichen Einsätze für Motorrad-Auspuffanlagen, die in den Auspuff geschoben werden und mit einer Schraube fixiert werden. Das Prinzip ist immer das gleiche, der Abgasstrom wird in der Flussgeschwindigkeit reduziert und so eine Schalldämmung erreicht. Wenn’s denn stimmt. Übertragen auf den Coupe: die Lösung wäre einfach, Endtopf-Geraffel weg, Pfeife ins Auspuffrohr stecken, fixieren und konische Devil-Tröte vors Hinterrad dran, fertig. Aber irgendwie gefällt mir diese Lösung nicht, weil zu einfach und zu sehr gefrickelt. Ich gugg weiter und finde einen Absorption-Dämpfer für 50mm Auspuffrohre, mit 75mm Aussendurchmesser superschlank und von der Länge mit 30cm auch attraktiv kurz (den hier: https://www.ebay.de/itm/313399057684). Das ist es :) – ich schweisse in ein Auspuffrohr aus dem Lager einfach den Dämpfer ein, dann kommt ein konisches Rohr hinten drauf und ich habe eine Wechsel-Anlage, perfekt :)! Also flux das Dingen bestellt, und gefreut, als es zwei Tage später geliefert wird. Was ich bekomme, ist fast richtig klasse, superschlank, kurz, vernünftig verarbeitet, die Rohrenden haben innen einen deutlichen Grat. Egal – das wird was :)!
Warum auch immer – ich gugg durch den Dämpfer durch. Was ich dort sehe, gefällt mir natürlich nicht: das innere gelochte Rohr, das die Dämmwolle gegen die äussere Wandung hält, ist an mehreren Stellen nach innen ziemlich unschön verjüngt, es hat quasi ungleichmässige Beulen nach innen :(. Der Grund dafür ist mir schon klar, der Abgasstrom muss verlangsamt werden und irgendwie dazu gebracht werden, zumindest teilweise durch die Dämmwolle zu strömen, sonst dämmt der Dämpfer ja nicht und verfehlt seine Bestimmung, den Schalldruck zu reduzieren. Aber hey, das kostet doch übel viel Leistung ????! So geht das nicht, das darf schon etwas freier sein ::)!

Zurück zum 2. Advent: Also wende ich mit dem Auspuff zu… und nehme den Endtopf und schlage ein 40mm Rohr durch den Topf, um die Beulen im inneren Rohr zu weiten. Geht soweit ganz gut. Damit ich keine Dellen in den Topf mache schlage ich den Topf mit dem Rohr axial auf den Boden, bis das Rohr am anderen Ende des Topfs rauskommt. Zurück geht’s so natürlich nur so weit, bis Dämpfer und Rohr auf der gleichen Höhe sind. Dann muss ein Stössel bzw. Durchschlag her, mit dem ich das Rohr aus dem Topf wieder rausgeklopft bekomme. Naja… und damit der Topf keinen Schaden nimmt spanne ich die Arbeit nicht in den Schraubstock ein sondern halte in der unteren Hand den Topf, und mit Daumen und Zeigefinger den Stössel, und die andere Hand betätigt den Hammer. Und das alles frei vor mir. Für normal übernimmt das hämmern die Gefühlshand, das freie Halten und Führen des Stössels die Krafthand… am 2. Advent ist alles anders, die Gefühlshand übernimmt das Halten, und die Krafthand das hämmern. Ihr ahnt, was passiert ???: die Gefühlshand hat nicht genügend Kraft, der Stössel kommt ihr durch die Erschütterung nach den ersten beiden Schlägen der Krafthand aus, irgendwie kommt der Daumen der Gefühlshand zwischen das scharfkantige Auspuffrohr und den Stössel und die Krafthand drescht trotzdem drauf :o…

Diagnose nach 3 Stunden Aufenthalt in der Ambulanz: Knochenabsplitterung am vorderen Daumengelenk, Anriss der Strecksehne und eine Schnittwunde um den halben Daumen :(. An der linken Hand, als Linkshänder irgendwie unclever. Ich komme um eine OP zwar herum, die Heilung wird aber 8 bis 10 Wochen dauern, meint der Arzt… ab sofort geht alles etwas viel langsamer, egal ob Zähne putzen, Schuhe binden oder Schnitzel schneiden...

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_09_01_23_10_33_52.jpeg)

Wie war das? Die Sturm- und Drangzeiten von Auto und Fahrer sind längst vorbei, der gepflegte Herr von heute trägt Daumenschiene :-\…
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: tempusfugit am Januar 09, 2023, 23:39:32 Nachmittag
Hubsy, sagenhaft und nochmals sagenhaft

Dieses exacte und penible Arbeiten ist unglaublich

Unglaublicher ist, das Du Schriftsteller (weiss grad nicht die richtige Bezeichnung dafür)für Renault hättest werden können.

So ausführlich und fundiert und emotional

Um die Ecke schreiben, so geil, megaaaaaaaaaaa
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: meahb am Januar 10, 2023, 08:15:07 Vormittag
Hubsi! gute Besserung und meine Hoffnung das alles wieder 100% wird.....nicht nur das Auto!  :-\
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: r8220 am Januar 10, 2023, 22:00:51 Nachmittag
Hubsy 

Nach dem letzten Jahr fühl ich das irgendwie.  ::) Vielleicht mache ich hier noch einen Bereich für Rentner und Krankheiten auf. Wir werden alle nicht jünger und evt gibt das wieder etwas Schwung fürs Forum.  :-X ;D
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Montedifalko am Januar 11, 2023, 20:23:29 Nachmittag
Jens.... gute Idee!! Die Rubrik könnte heissen: Gesundheit, Pech und Pannen!
Wir könnten da unsere Erfahrungen mit den Dingen machen, die im abendlichen TV-Programm beworben werden!
Reizdarm, Blasenschwäche und erhöhter Harndrang könnten hier neuen Schwung bringen!
Ebenso Geschichten ,wie ein R5 Fahrer mit akutem Hexenschuss versucht aus einem tiefen Schalensitz über den Flankenschutz des Käfigs zu klettern >:(.....es gibt viel zu schreiben!
Als Endsechziger habe ich da schon einige Erfahrungen..... Kaltlaufregler und  Mengenteiler waren gestern! >:D
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Januar 11, 2023, 23:18:18 Nachmittag
Also... wenn wir irgendwie noch Erektionsschwierigkeiten mit abgedeckt bekommen, bekommt das Forum bestimmt neuen Schwung ;D!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: godsey am Januar 12, 2023, 20:26:15 Nachmittag
Au ja, ich mach mit!

Ich musste letztes Jahr innerhalb von 4 Wochen 2 x genäht werden (6 Stiche Oberschenkel, 4 Stiche Augenbraue) Zufällig beim gleichen Arzt...

Sein Kommentar:
"Ich kann gut verstehen, dass sie mich öfter sehen wollen, aber sie brauchen sich dafür nicht jedes Mal zu verletzen. Ich geb Ihnen meine Nummer, dann können wir uns auch gern mal außerhalb des Krankenhauses treffen."
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: tempusfugit am Januar 12, 2023, 22:51:55 Nachmittag
 :D :D :D :D :D :D
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: meahb am Januar 13, 2023, 09:21:52 Vormittag
Au ja, ich mach mit!

Ich musste letztes Jahr innerhalb von 4 Wochen 2 x genäht werden (6 Stiche Oberschenkel, 4 Stiche Augenbraue) Zufällig beim gleichen Arzt...

Sein Kommentar:
"Ich kann gut verstehen, dass sie mich öfter sehen wollen, aber sie brauchen sich dafür nicht jedes Mal zu verletzen. Ich geb Ihnen meine Nummer, dann können wir uns auch gern mal außerhalb des Krankenhauses treffen."

Das klingt aber ein wenig komisch....;)
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Januar 22, 2023, 21:22:58 Nachmittag
Hi Folks,
glaubt mir, zum Glück sind wir hier in einem Auto-Forum unterwegs. Wenn unser Präsi demnächst den Rentner- und Krankheiten-Bereich aufmacht wird meine Zeit dafür drauf gehen, mir meine Gedanken über unser Gesundheitssystem vom Leib zu schreiben ???. Nicht, dass ich mit Däumchens Heilungsprozess nicht zufrieden wäre, neinnein, das passt schon, viel eher sind es die Eindrücke, die ich in den letzten Wochen als ‚Aussenstehender‘ bzw. glücklicherweise ‚Wenig-Konsument‘ von diesem System bekommen habe... ich meine nicht, und das ist mein voller Ernst, dass man Angst haben müsste, es könnte einem im Leben irgendetwas unglückliches passieren, etwas im Sinne eines Ungeschicks, oder gar eines Unfalls – da kann man meiner Ansicht nach ganz gelassen bleiben :). Beispielsweise, wenn man aus dem Haus geht und der Eisregen hat den Gehweg in eine Schlittschuh-Bahn verwandelt. Oder wenn man auf der 4spurigen fährt und der Radio-Dienst eine Meldung über einen Geisterfahrer bringt – dummerweise auf genau der 4spurigen, auf der man gerade unterwegs ist. Und auch nicht, wenn in der Produktion eine Palette mit irgendwelchen Chemikalien umkippt und man blöderweise genau daneben steht. Dass einem LKW ein Reifen platzt, wenn man ihn gerade überholen will, oder der nicht korrekt angeschlossene Lichtschalter im Treppenhaus - alles kleine Fische, über die man sich keine Sorgen machen muss und erst recht keine Angst davor haben muss. Und klar, diese Gefahren gibt es, keine Frage, ich mag die nicht wegreden.

Aber sind wir ehrlich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich etwas passiert? So gut, wie Deutschland organisiert ist, bei uns ist doch alles geregelt, es gibt Sicherheitsaudits in den Firmen, laufende Qualitätsprüfungen in der Produktion aller möglichen Produkte, unsere Facharbeiter haben mit die beste Ausbildung, die es auf der Welt gibt, und was den Gehweg und den Eisregen betrifft, wir haben Klimawandel und wenn der versagt haben wir Gesetze, die dafür sorgen, dass wir den Gehweg räumen und streuen, bevor wir aus dem Haus gehen. Was soll da passieren :-\? Und falls doch - wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dann gerade mir etwas dabei passiert? Also, wir können alle ganz ruhig sein, um diese Dinge brauchen wir uns keinen Kopf machen :).
Aber, und auch das meine ich Ernst, Sorgen machen und auch Angst haben muss man vor dem, was DANN passiert :(! Wenn das eigentliche Unglück schon passiert ist, erst dann wird’s richtig blöd! Chronisch unterbesetzte Ambulanzen, latent überarbeitete Ärzte, die in ihren Verträgen 12-Stunden-Schichten stehen haben und am Ende der Schicht völlig erschöpft noch Notfall-Operationen durchführen, die ihr Möglichstes tun und den workload doch nicht abgearbeitet bekommen :(. Wegen Krankheit komplett geschlossene Krankenhausstationen. Medikamente, die nicht lieferbar sind, weil die Produktion der Rohstoffe dafür sehr energieintensiv und folglich für in Europa produzierende Unternehmen nicht lukrativ ist und unser Freund in Fern-Ost die Ausfuhr eben dieser Rohstoffe gestoppt hat :( - das sind die Themen, um die wir uns sorgen und vor denen wir Angst haben müssen :(!

Eieiei… jetzt bin ich schon wieder abgedriftet, sorry dafür, soll nicht wieder vorkommen :-[. Aber wo wir grad schon dabei sind – hab ich schon einmal erwähnt, dass ich den Dieter Nuhr so mag :)? Mir gefällt die trockene Art, mit der er die Dinge auf den Punkt bringt. Und auch, dass sich mir die Pointe erst ergibt, wenn er schon zwei Sätze weiter geredet hat, weil die Ausformulierung so messerscharf ist, dass ich erst zwar höre, was er sagt, aber noch 10 Sekunden brauche um zu verstehen, was er damit gemeint hat :). Und weil er in Wirklichkeit gar kein Comedian ist, sondern das Geschehen in Deutschland nur mit seinen Worten beschreibt und wiedergibt – ich mag den Typ :)! Vielleicht mag man ihm anhängen, er trüge einen Maulkorb und sagt doch nicht die volle Wahrheit – schliesslich tritt er nur in den öffentlich-rechtlichen auf, die aus welchem Grund auch immer vielleicht ein Interesse daran haben könnten, dass Nuhr die volle Wahrheit doch nicht so völlig unverblümt und brachial präsentiert, was und wie es bei uns hier so läuft oder eben auch nicht. Sei’s drum, soll er einen Maulkorb tragen und Kohle dafür kassieren - das, was und wie er etwas sagt ist immer sauber recherchiert und 120% scharfsinnig auf den Punkt gebracht.

...und jetzt, mein liebes Auditorium, stelle ich euch eine bedeutsame Frage: WARUM SAGT DENN NIEMAND ETWAS, DASS ICH SCHON WIEDER ABDRIFTE >:(?! Mann, ich bin doch hier nicht der Alleinunterhalter zur Lage der Nation :(! Wir sind hier in einem Auto-Forum, wo Diskussionen über unser Gesundheitswesen und erst Recht über irgendwelche Verschwörungstheorien bezüglich deutscher Comedians schlicht nicht hingehören, sagt doch etwas :(!

Also zurück zum Thema. Nuhr eins noch muss ich jetzt doch noch kurz loswerden: guggt euch bei Lust und Interesse doch einmal Nuhrs Jahresrückblick 2022 an :) – selbst wenn er einen bezahlten Maulkorb trägt, ich find’s klasse und besorgniserregend zugleich :-\:

https://www.ardmediathek.de/video/comedy-und-satire-im-ersten/nuhr-2022-oder-der-jahresrueckblick/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2NvbWVkeVNhdGlyZS9kNWZmMGU5Yy0wYzgyLTRhNzAtOTBlOS04MDhhNGJkMWViMTg

Oder auf youtube (nur, falls die ARD den Beitrag irgendwann aus ihrer Mediathek löscht. Ihr wisst schon, wegen den Verschwörungstheorien, die vielleicht ja doch keine Theorien sind ;)):

https://www.youtube.com/watch?v=_FjHrOBPFjY

So. Aber jetzt definitiv zurück zum Thema. Um was ging’s doch gleich? Ach so, ja, stimmt ja, ich hab euch von meinem Coupe erzählt, und dass er grün ist. Und an dem ich schon ein paar Sachen gemacht habe, seit ich ihn besitze. Und jetzt wollt ihr wissen, wie die Story weitergeht.
Naja, ich drücke es so aus: allzuviel neues gibt es nicht, der Heilungsprozess hat grad eine gewisse Dringlichkeit...

Mit meiner Lackiererei bin ich nicht zufrieden ???. Also nicht mit der Lackierung, sondern mit dem Farbton. 2005 habe ich Motorraum, Innenraum und die vordere Stossstange grün lackiert, der Lack damals war von Spies Hecker und war im Vergleich zum restlichen Auto ein Ticken zu blass. Was für mich aber kein Problem war, weil direkt angrenzende Lackflächen von Aussenlackierung und Motorraum oder Innenraum ja für normal nicht gesehen werden. Die Haube ist für normal ja eh‘ zu und das schwarze Dichtungsprofil von Tür oder Heckklappe und der angrenzende Teppich unterbricht die direkte Angrenzung. Soll heissen, selbst der Ton nicht ganz passt: man erkennt es nicht. Und mit dem Tonunterschied zum vorderen Stossfänger konnte ich leben.

Der Mipa-Lack, den ich anrühren habe lassen, ist nochmals blasser als der Spies Hecker-Lack von 2005, und damit deutlich zu blass für die restlichen Lackflächen an Auto. Und diese Garagen-Lackierung ist auch anders als die von vor 17 Jahren, es geht nicht um den abgegrenzten Motor- oder Innenraum, sondern es geht in allererster Linie um die Tür. Und die fügt sich halt, das haben Autotüren so an sich ;D, zwischen Kotflügel und Seitenwand ohne, lassen wir den Türspalt einmal aussen vor, optische Unterbrechung in eben diese ein. Und wenn dann der Farbton nicht passt hilft die beste Lackierqualität mit der besten Oberfläche nicht, das wird nix. 

Ich überlege hin und her, lass ich es wie es ist oder was könnte ich machen, damit es anders wird, wo würde ich einen Lack herbekommen, der vom Ton passt undsoweiterundsofort und überhaupt... Und überhaupt - hab ich überhaupt Lust, die ganze Lackiererei nochmals zu machen :-\? Zumindest ist die letzte Frage schnell beantwortet: nein, habe ich natürlich nicht, ich wollte doch eigentlich das Cabrio machen.... Naja, leider ist es halt so, dass ich mich nun doch schon ein paar Tage lang kenne 8) und ich ganz genau weiss, dass ich damit nicht glücklich sein werde :-\. Und zwar immer dann, wenn ich ans Auto ranlaufe und immerimmerimmer zu allererst diesen blöden Lacktonunterschied und den auch noch am allerdeutlichsten sehe :(. Selbst nachts nach 1:00 Uhr, wenn die Strassenlaternen schon aus sind, es stockdunkel ist und die räumliche Orientierung ausschliesslich durch das Riech-Organ erfolgt. Und das wird jetzt ja alles noch schlimmer, weil ja die Strassenlaternen zwischenzeitlich schon um 0:30 Uhr ausgeschaltet werden, unserer einzigartigen Energie-Politik sei dank :(... STOPP :o!!! Ich drifte wieder ab :(, zurück zum Thema: Und auch nicht in 10 Jahren, wenn der Graue Star jegliche Farb-Sensität eliminiert hat. Und auch das lassen wir an dieser Stelle, das wäre wieder etwas für Jens‘ Rentner- und Invaliden-Forum, und ich will ja nicht mehr vom Thema abdriften ;). Also, letztlich ist es eine Frage der Zeit, bis die Entscheidung fällt, das grün nochmals zu lackeren: je öfter ich in die Werkstatt komme und egal bei welchen Lichtverhältnissen, mir fällt der Farbunterschied immer auf. Also wird er immer und nicht nur mir auffallen.

Ohne Blitz geht’s vielleicht grad noch so:

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_22_01_23_8_46_07.jpeg)

Aber mit Blitz… geht nicht :(.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_22_01_23_8_46_33.jpeg)

Beim gleichen Motiv aus anderer Perspektive ist’s grad gleich, ohne Blitz geht’s vielleicht grad noch so, mit definitiv nicht.

Mit Blitz

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_22_01_23_8_47_36.jpeg)

und ohne

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_22_01_23_8_47_07.jpeg)

Also ganz klar: einmal neu lackieren, in passendem Farbton, keine Diskussion.
Nur… wo bekomme ich Lack im passenden Ton her ???? Jeder Auto-Lackierer hat ein Farb-Spektrometer, die können den Ton messen und einen passenden Lackton anrühren, das ist schon klar. Aber: Basislack auf Wasserbasis mit anschliessendem 2K-Klarlack will ich nicht. Nicht an einem Auto, das sonst in 1-Schicht-Qualität lackiert ist. Wenn, dann ganz oder gar nicht, einen Lack-Hybrid will ich nicht. Und da wird’s kniffelig: welche Lackiererei hat noch 1-Schicht-Basislack ????

Genau: die, in der mein dicker Turbo lackiert wurde :). Der vordere Kotflügel am Coupe ist ja eh‘ schon abgebaut, poliert und versiegelt ist er sowieso, also ab damit zum Lackierer in der Hoffnung, dort den passenden Lackton zu bekommen :). Andi, der Lackierer, meint, den Ton zu bestimmen und in 1-Schicht-Qualität zu transformieren wäre nicht das Thema. Nur muss er eben zusehen, ob er die Basisfarben in der benötigten Menge für die Rezeptur noch hat… hat er :): eben gerade so viel, dass es für einen ¾ Liter Lack in einenTackengelberalsVWLL6Pspanischgrün reicht. Nur Härter hat er keinen mehr. Aber gut, Härter soll nicht das Problem sein, Spies Hecker Permasolid 3220, den bekomme ich irgendwo her, entscheidend ist ja der Lackton - und den hab ich jetzt ja :).

Btw: der Händler, von dem ich seinerzeit den Spies Hecker-Lack gekauft hatte hat zwischenzeitlich auf Mipa umgestellt. Er meinte, von der Qualität kommt Mipa nicht an Spies Hecker ran, aber die Preise von Spies Hecker will niemand mehr bezahlen. Ok ???…?! Ich gugg im Internet und verstehe, was er meint: 1 Liter Härter kostet 55 EUR aufwärts :o, und schlagartig wir mir klar, wie der Felgen-Lacker auf 130 EUR je Liter kommt…
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Januar 24, 2023, 22:45:29 Nachmittag
Machen wir erst einmal das Felgen-Thema fertig ;). Viel gibt es hierzu eigentlich nicht zu erzählen… natürlich konnte ich es nach dem Aufenthalt in der Ambulanz nicht erwarten, die Felgen wieder auszupacken, die Neugierde, wie die Dinger 2farbig aussehen war schlicht zu gross. Der Daumen hat’s mit pochen und pulsen und anschwellen zwar direkt quittiert, aber genützt hat's ihm nix – er musste mitmachen ;D.
4 Räder sind nicht so schön geworden, trotz sehr sorgsam angedrücktem Abdeckpapier hat der silberne Lack es stellenweise unterwandert. Und hier und da ist ein Tacken zu viel Lack drauf. Egal – auf die 4 kommen die Slicks drauf, damit wird der Coupe ja eh' nie fahren 8).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_24_01_23_10_21_16.jpeg)

Die Slicks… die liegen doch noch gar nicht so lange ???… 2005 hat sich der D’Arc an die World Series by Renault gehängt und ein Parkplatz-Treffen veranstaltet, als die Serie in Oschersleben gastierte. Eigentlich ein gutes Konzept, die WSR, mit Formel Renault, Megane Trophy, Clio Cup, Formel 1-Präsentation und eben Parkplatz-Treffen und Parade der Renault-Clubszene, für die Motorsport-interessierte Familie war schon einiges geboten. Ich war damals als Helfer vom D’Arc dabei und so richtig Stimmung kam irgendwie nicht auf. Die leeren Tribünen könnten ein Grund dafür gewesen sein...

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_24_01_23_10_17_31.jpeg)

Und die waren wahrscheinlich deshalb so leer, weil Oschersleben irgendwo im Nirgendwo ist, der Motorpark irgendwie viel zu gross und viel zu steril und überhaupt viel zu Retorte ist - oder war - und weil es wahrscheinlich so viele Motorsport-begeisterte Familien in der Ecke nicht gab – liegt ja irgendwo im Nirgendwo, warum sollte eine junge Familie im Nirgendwo wohnen wollen?
Wie auch immer, die Formel Renaults waren auf 13“ unterwegs, und die Vorderräder hatten mir den Eindruck gemacht, dass sie auch auf den Coupe passen könnten.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_24_01_23_10_18_29.jpeg)

Also hab ich den Michelin-Jogis vorsorglich 5 gebrauchte vordere Slicks abgeschwatzt und über all die Jahre im Heizkeller eingelagert ;). Nicht, dass ich ernstzunehmende Absichten gehabt hätte, irgendwann mal mit dem Coupe auf Slicks unterwegs zu sein, wahrscheinlich eher, weil ‚8-fach bereift‘ schon echt als Qualitätssiegel durchgeht.
Und jetzt, endlich :)!, nach schlanken 18 Jahren, kommen die Dinger wieder auf Felgen! Godsey springt mit der Montage ein, an dieser Stelle dafür nochmals ein herzliches Danke schön :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_24_01_23_10_20_28.jpeg)

Und prompt hat eine Pelle einen Riss. Kaum gefahren, schon kaputt – ts ::)! Und ich hab keine Rechnung dafür! Die Reklamation bei Michelin wird wohl ins Leere laufen ;D... Den Rest, wie die Räder auf dem Auto aussehen, kennt ihr ja schon.

Wie ich den hinteren Stossfänger so abbaue und die Träger gegen die beiden vergleiche, die ich für die neu lackierte Stossstange vorbereite, werfen sich mir Fragen auf – die sind tatsächlich kürzer ???. Wenn man solche Sachen doch schon immer im Vorfeld wüsste... das wundern, warum die hintere Stossstange immer viel zu weit vorne sass war quasi völlig umsonst :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_24_01_23_10_35_03.jpeg)

Nur frag ich mich jetzt, warum es unterschiedlich lange Stossstangenträger gab :-\... Hat jemand eine Idee? Waren an den Fünfern mit ‚alten‘ Stossstangen, also die mit Chromleiste unter der Heckklappe, die Bohrungen hinter den hinteren inneren Radläufen für die Träger weiter hinten als bei denen, die die Leiste nicht hatten? Ersetze wundern durch Unwissenheit. ...das eine ist nicht besser als das andere :P.
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Februar 19, 2023, 20:42:19 Nachmittag
Hier gibt’s a bissle was Neus :)!

Die Götter in Weiss haben dem Verwundeten grünes Licht gegeben :). Der Heilungsprozess wäre soweit abgeschlossen, dass der Daumen wieder einsetzen werden darf, soll, und sogar muss. Was ich nicht gedacht hätte, ist, dass nach 10 Wochen Daumen stillhalten nix mehr an Muskulatur da ist und jede Bewegung zwar nicht erst wieder erlernt, aber doch von Grund auf trainiert werden muss :(. Richtig ernst nehmen wollte ich die Ärztin ja nicht, als sie mir zu Physio-Therapie geraten hat, aber beim ersten Versuch, eine Flasche zu halten war mir klar, dass da noch einiges an Aufbau-Arbeit geleistet werden muss. Die kann ich sicherlich explizit machen, mein Ansatz ist eher pragmatisch: einfach Alltag leben. Und wenn’s nicht geht, trotzdem machen ;). Die erste Aktion? Richtig, endlich wieder am Coupe weitermachen :).
An sich nichts grosses ist der Zugknopf für den Batterietrennschalter. Die einzige eigentliche Hürde ist, einen passenden zu finden... aber glücklicherweise findet man in der Bucht einfach ALLES. So massiv, wie das Teil ist, das ich da auftreiben konnte, stammt der Knopf wahrscheinlich von einem russischen Panzer vom Prager Frühling... Eine zweite kleine Hürde ist, und das hätte ich nicht gedacht, den Zug aus der Tülle zu bekommen, das Dingen mag sich einfach nicht bewegen lassen ???! Dabei habe ich den Zug doch erst gängig gemacht, erst kürzlich war das... also, letztens noch… öhm…, das ist bald 20 Jahre her?! Hä - 20 Jahre :o?, das kann doch gar nicht sein, wo ist die Zeit bloss hin? Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Begebenheit, wie viele andere auch, in die Rubrik ‚esgibtDingezwischenHimmelundErde,diewirMenschenmitunsererbescheidenenIntelligenznichterklärenkönnen‘ packen möchte. Naheliegend wäre es schon, aber nach ein paar Minuten Bedenkzeit finde ich die wissenschaftliche Erklärung dafür :):
Also, dass es in der Werkstatt ein Zeit-Vakuum gibt, wissen der Werkstattspezl und ich ja schon echt lange. Den Beweis dafür haben wir schon mehrfach bekommen, es ist immer das gleiche: bloss nicht das Werkstatttor schliessen, sonst rennt die Zeit davon...
Jetzt muss ich etwas ausholen: Zeit-Vakuume entstehen nur an Orten, an denen Hobbys nachgegangen wird. Im normalen Leben wurde bemerkenswerterweise noch nie ein Zeit-Vakuum nachgewiesen. Zeit-Vakuume laufen immer nach dem gleichen Muster ab: gänzlich ohne Vorankündigung und auch ohne dem potenziell Betroffenen nur die geringste Chance zu geben, überhaupt zu erkennen, dass er sich einem Zeit-Vakuum nähern, hypnotisiert das Zeit-Vakuum sein Opfer. Entkommen möchte das Opfer gar nicht, da es sich ja gar nicht bewusst ist, dass es von einem Zeit-Vakuum befallen wird - aus Sicht des Zeit-Vakuums ist diese Vorgehensweise schon echt clever. Dann aber kommt die eigentliche Grausamkeit: das Zeit-Vakuum gaukelt seinem Opfer vor, es wäre wie im normalen Leben ganz normal Herr seiner selbst, alle Sinneswahrnehmung wäre ganz normal, eben alles wie im normalen Leben :-\. Tatsächlich aber hat das Zeit-Vakuum längst das kognitive Nervensystem übernommen und steuert, ohne dass das Opfer auch nur vermuten könnte, etwas wäre nicht normal, dessen Zeitwahrnehmung :(. Vereinfacht heisst das, dass das Opfer meint, sein wirken und seinen willentlichen Verbleib an diesem Ort selbst steuern zu können, wobei diese Fähigkeit tatsächlich von dem Zeit-Vakuum längst übernommen wurde. Während der Zeit (was an sich echt widersprüchlich ist – in einem Zeit-Vakuum von Zeit zu sprechen…), dass das Zeit-Vakuum von seinem Opfer Besitz nimmt, ist der Befall für das Opfer in keinster Weise von Nachteil - oder gar schmerzhaft. Auch hier ist das Vorgehen des Zeit-Vakuums echt clever – es muss sein Opfer ja nicht besiegen oder unter Kontrolle halten, das Opfer will ja gar nicht anderes.

Zu erkennen, dass man just im Moment von einem Zeit-Vakuum befallen ist, ist gänzlich unmöglich. Das Zeit-Vakuum schafft Rahmenbedingungen, dass es dem Opfer schlicht nicht möglich macht, zu erkennen, dass es sich in einem solchen befindet ???. Dazu gehört z.B. der manipulative Eingriff des Zeit-Vakuums in jede Form von Zeitmessung. So sind alle Uhren im Umfeld des Zeit-Vakuums verlangsamt, die Lichtwellen des Tageslichts, z.B. beim Blick durch ein Fenster, werden verändert, auch Radiosendungen und sogar Anrufe von ausserhalb des Zeit-Vakuums werden durch das Zeit-Vakuum zensiert. Das Zeit-Vakuum schafft ein Umfeld, in dem sein Opfer absolut nicht erkennen kann, dass es von einem Zeit-Vakuum bestimmt ist :-[.

Aber zu erkennen, dass man von einem Zeit-Vakuum befallen war, ist einfach: unverschuldetes, immenses Zuspätkommen :o. Was natürlich erst nach dem Entkommen des Zeit-Vakuums im anschliessenden normalen Leben auffällt, klar. Und was natürlich auch echt gefährlich sein kann - stellt euch nur vor, das Opfer verpasst den Termin mit Freunden zum gemeinsamen Grillen, der extra erst auf 19:30 Uhr terminiert wurde, damit's für das Opfer nach der Werkstatt mit duschen und frisch machen nicht so hektisch wird. Glaubt mir, ich weiss, von was ich rede ::)!
Genau hier ist der Knackpunkt: wie kann man einem Zeit-Vakuum entkommen ???? Es gibt leider nur eine einzige Möglichkeit: man muss den Wirkungskreis des Zeit-Vakuums überschreiten. Nur ausserhalb des Zeit-Vakuums kann man erkennen, dass die Wahrnehmung der vergangenen Minuten (es sind ja nur Minuten, denen man dem Zeit-Vakuum ausgesetzt ist – zumindest gefühlt), völlig verschoben ist. Das Zeit-Vakuum befällt zwar das kognitive Nervensystem und übernimmt so die Steuerung, auf die Instinkte des Opfers aber kann es keinen Einfluss nehmen. Soll heissen, wenn es beispielsweise brennen sollte, rennt das Opfer instinktiv los, und hat so die Chance, dem Zeit-Vakuum zu entkommen. Auch die Füllstände im Körper des Opfers bzw. das Gefühl des Opfers darüber kann das Zeit-Vakuum nicht steuern. Wenn beispielsweise der Magen des Opfers leer ist, kommt das Opfer seinem Hunger nach. Und verlässt eventuell den Wirkungskreis des Zeit-Vakuums. Oder die Grösse der Blase, auch die kann das Zeit-Vakuum nicht ändern. Wenn‘s drückt muss das Opfer halt raus zum bronzen. Und dann fällt dem Opfer auf, dass es stockdunkel ist, obwohl die Uhr doch erst 15:00 Uhr gezeigt hat. Oder dass T-Shirt und Shorts für Mitte Februar doch ein bisschen zu frisch ist. Oder dass das eben vor der Werkstatt abgestellte Auto schon Moos ansetzt. Und überhaupt – warum ist meins das einzige Auto mit Verbrennungsmotor unter all den Elektro-Karren hier?

Also, Zeit-Vakuume, eine ganz gefährliche Sache. Hm... wie kam’s doch gleich, dass wir über Zeit-Vakuume sprechen? Ach ja :) – der nicht gängige Zug am Coupe! Genau, jetzt hab ich’s wieder – das Zeit-Vakuum in unserer Werkstatt hatte seine Finger drin. Einerseits logisch, der Coupe steht derzeit ja mittendrin, in dem Zeit-Vakuum. Andererseits, und darüber muss ich bei Gelegenheit nochmals hirnen, ist bislang nicht bekannt, dass auch Nicht-Lebewesen von Zeit-Vakuumen befallen werden können. Also – es wurde zumindest noch nicht darüber berichtet. Wie auch, Nicht-Lebewesen tun sich bekanntlich ja etwas schwer, ihre Erlebnisse zu äussern.

Wie auch immer – in all der ganzen Zeit, dass ich den Coupe besitze, kann jetzt erstmals der Batterietrennschalter auch von aussen betätigt werden :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_46_45.jpeg)

Und weiter im Text :): Mit etwas Rumores im Bauch wende ich mich dem Auspuff zu… das Rohr steckt noch immer im Endtopf. Bislang habe ich einen grossen Bogen darum gemacht, es wieder aus dem Topf zu bekommen, wenn ich ehrlich bin, konnte ich das Gespann nicht mal angucken, ohne dass der Daumen das Pochen anfing... so aber wird’s nix mit dem Auspuffbau. Also erst mal einen Schluck Mineralwasser (dem Spezi hab ich seit dem 2. Advent entsagt), dann kurz überlegen, dann geht's los. Ich spanne die ganze Sache in den Schraubstock ein und bin überrascht, wie einfach und ohne Beschädigung am Topf anzurichten und viel wichtiger noch an mir :D sich das Rohr ausbauen lässt. Wenn ich das doch bloss schon am 2. Advent gewusst hätte… dass die Auspuff-Arbeit nicht gleich wieder zum Erliegen kommt fehlt es nur noch an einem Auspuff, den ich modifizieren kann. Der findet sich, na wunderbar :), im Lager. Und dann ist der Auspuff tatsächlich so schnell auseinandergetrennt und neu zusammengeschweisst, dass ich doch glatt vergessen habe, Bilder davon zu machen :). Das Thema Zeit-Vakuum hatten wir ja eben erst, ihr versteht, was ich meine ;).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_47_30.jpeg)

Ab zum Sandstrahler zur Lackvorbereitung damit. Bis der soweit ist, besorge ich mir noch einen 45°-Rohrbogen mit Innendurchmesser 52mm und ein Endrohr. OTS hat sich doch tatsächlich die Mühe gemacht, konische Endrohre anzufertigen und bietet die für den käuflichen Erwerb an – ich find’s klasse :): https://oldtimer-ersatzteile24.de/Konisches-20cm-Edelstahl-Endrohr-fuer-Devil-Auspuff. Nur die aufgesetzten Bleche für den Devil-Aufkleber fehlen.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_47_54.jpeg)

So Devil-Aufkleber sind ja schon chic… im Pokal sind die ja mit so richtig riesigen Reklametafeln gefahren, so etwas ist mir definitiv zu gross. Warum die nicht auch noch beleuchtet waren... Egal - die kleinen Devil-Schildchen, die sind doch schon ganz sexy ::)… ihr ahnt es: Ich entscheide mich doch lieber für ein originales Endrohr und packe das OTS-Rohr wieder in den Karton. Irgendwann mal hab ich von einem ziemlich perforierten GTE-Devil-Endtopf das Rohr abgeschnitten. Heute würde ich wahrscheinlich eher den Topf sanieren, als das Endrohr abzuschneiden – echte GTE-Devil-Endtöpfe werden mittlerweile mit Gold aufgewogen :o! Zum Glück liegt kein kompletter Topf rum, sondern nur das Rohr. Das hängt halt noch am, naja…, sagen wir mal, es hängt noch am ‚Auspuff-Ersatzstück‘ vom Coupe. ‚Pokal-Auspuff für Fortgeschrittene‘ trifft die Sache auch recht gut – sidepipe ja, Ausgang vor dem Hinterrad auch, ja. Aber tatsächlich halt näher hinterm Vorderrad als irgendwo vorm Hinterrad… also quasi mündet das Rohr auf Höhe der A-Säule direkt hinterm vorderen Auspuffgummi ::). Und macht richtig Lärm ;D! Ein bisschen blöd ist‘s halt, dass die Auspuffgase zum offenen Seitenfenster reinziehen. Kategorie Jugendsünde, schlau war’s nicht, aber geil ;D. Die Wahrscheinlichkeit, dass das ‚Auspuff-Ersatzstück‘ jemals wieder an den Coupe kommt geht gegen 0, dann lieber das echte Devil-Endrohr an den domestizierten Pokal-Auspuff, und das Inkognito-Endrohr an das ‚Auspuff-Ersatzstück‘ - so mach ich’s :)! Sieht nur ziemlich verschrammt aus, das gute Teil... aber egal, ein bisschen Dengeln hier und ein bisschen Politur da, das wird schon. Schliesslich hat es die Tafeln für die kleinen sexy Devil-Schildchen :).
Nach einigen Anproben am bestehenden Auspuff kann ich das Endrohr auf dem Rohrbogen verschweissen, verputze die Naht und die Tröte geht auf den Polierbock. Jetzt noch den Rohrbogen schwarz, dann wird ein Schuh draus :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_48_17.jpeg)

Flux die Teile aufgehängt,

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_48_43.jpeg)

da müsste doch noch… genau, da steht noch der Mipa-Hochtemperaturlack vom dicken Turbo, der Rest müsste noch reichen :), und – lackiert!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_49_05.jpeg)

Und weil ich grad mit Lack hantiere: der Strahler hat die Stossfängerhalter gestrahlt. Zuvor hatte ich die Reste der Alu-Schrauben ausgebohrt, jetzt noch eben Helicoils einsetzen (das Schrauben ausbohren ohne das Gewinde zu verhunzen ist halt immer so eine Sache…), schwarzen 2K-Epoxy-Grund anrühren und einmal in schwarz, bitte!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_49_27.jpeg)


Et voilà :)!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Februar 19, 2023, 21:28:25 Nachmittag
Zur Abwechslung einmal etwas ganz anderes :): Abende lang durchwühle ich das Netz der Inder, ob sich vielleicht nicht doch irgendwo ein Bildchen findet, wie mein Coupe damals im Pokal ausgesehen hat. Und stosse irgendwann auf diese Seite hier: https://www.ck-modellcarshop24.de/
Dort unter Shop gibt’s Fotos von verschiedenen Rennserien, unter anderem auch vom ONS Renault 5 elf Pokal 1984. Wird’s was oder nicht :-\ – ich schreibe den Herren an und bekomme prompt Antwort: ja, er müsste ein Foto in seinem Archiv haben. Echt jetzt…?! Wie jetzt, echt, also, im Ernst jetzt, echt :o? Jepp, echt jetzt, im Ernst, ein Foto vom Coupe in der aktiven Zeit, hat er :D! Wir werden und handelseinig und, yieppieh :D!, was ist die Freude gross, als das erstes Foto vom Coupe aus den 80ern bei mir auf dem Monitor liegt :)!
Juni 1984, Schikane vor der Ost-Kurve am altem Hockenheimring, cool!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_9_22_50.jpeg)

Und all das fragmentale Wissen, das ich über meinen Coupe aus der aktiven Zeit habe, bestätigt sich mit diesem einen Bild :): Startnummer 25, rot, gelbe Anbauteile. Vorne der Knutscher, den ich seinerzeit rausgezogen habe. Hab ich mich gefreut, als ich die Welle im rechten Innenkotflügel einigermassen rausgezogen bekam. Danach ging die Haube nicht mehr zu :P… klar, die Scharniere und alles drumrum war ja auch verbogen. Links ein anderer Spiegel, die Bestätigung für den Seitenschaden links, den ich damals festgestellt habe. Das Lichtmass des B-Säulen-Bogens vom Käfig war satte 11 cm kleiner als das Lichtmass der Schweller, auf die der Käfig geschraubt Ist :o. Originalfarbe rot, die ist ja noch überall am Auto zu finden. Gelbe Anbauteile, das hatte mir einer der Vorbesitzer gesagt, den ich über die Adressen im Fahrzeugbrief rausfinden konnte. Der sprach auch von gelben Rädern. Passt alles, definitiv mein Coupe :)!

Stay tuned!

LeCar5
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Flying Dutchman am Februar 19, 2023, 21:31:55 Nachmittag
Immer schön wenn sich was zu so einer bekannten History findet.  ;D
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: godsey am Februar 20, 2023, 19:14:31 Nachmittag
Hier gibt’s a bissle was Neus :)!

Die Götter in Weiss haben dem Verwundeten grünes Licht gegeben :). Der Heilungsprozess wäre soweit abgeschlossen, dass der Daumen wieder einsetzen werden darf, soll, und sogar muss. Was ich nicht gedacht hätte, ist, dass nach 10 Wochen Daumen stillhalten nix mehr an Muskulatur da ist und jede Bewegung zwar nicht erst wieder erlernt, aber doch von Grund auf trainiert werden muss :(. Richtig ernst nehmen wollte ich die Ärztin ja nicht, als sie mir zu Physio-Therapie geraten hat, aber beim ersten Versuch, eine Flasche zu halten war mir klar, dass da noch einiges an Aufbau-Arbeit geleistet werden muss. Die kann ich sicherlich explizit machen, mein Ansatz ist eher pragmatisch: einfach Alltag leben. Und wenn’s nicht geht, trotzdem machen ;). Die erste Aktion? Richtig, endlich wieder am Coupe weitermachen :).
An sich nichts grosses ist der Zugknopf für den Batterietrennschalter. Die einzige eigentliche Hürde ist, einen passenden zu finden... aber glücklicherweise findet man in der Bucht einfach ALLES. So massiv, wie das Teil ist, das ich da auftreiben konnte, stammt der Knopf wahrscheinlich von einem russischen Panzer vom Prager Frühling... Eine zweite kleine Hürde ist, und das hätte ich nicht gedacht, den Zug aus der Tülle zu bekommen, das Dingen mag sich einfach nicht bewegen lassen ???! Dabei habe ich den Zug doch erst gängig gemacht, erst kürzlich war das... also, letztens noch… öhm…, das ist bald 20 Jahre her?! Hä - 20 Jahre :o?, das kann doch gar nicht sein, wo ist die Zeit bloss hin? Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Begebenheit, wie viele andere auch, in die Rubrik ‚esgibtDingezwischenHimmelundErde,diewirMenschenmitunsererbescheidenenIntelligenznichterklärenkönnen‘ packen möchte. Naheliegend wäre es schon, aber nach ein paar Minuten Bedenkzeit finde ich die wissenschaftliche Erklärung dafür :):
Also, dass es in der Werkstatt ein Zeit-Vakuum gibt, wissen der Werkstattspezl und ich ja schon echt lange. Den Beweis dafür haben wir schon mehrfach bekommen, es ist immer das gleiche: bloss nicht das Werkstatttor schliessen, sonst rennt die Zeit davon...
Jetzt muss ich etwas ausholen: Zeit-Vakuume entstehen nur an Orten, an denen Hobbys nachgegangen wird. Im normalen Leben wurde bemerkenswerterweise noch nie ein Zeit-Vakuum nachgewiesen. Zeit-Vakuume laufen immer nach dem gleichen Muster ab: gänzlich ohne Vorankündigung und auch ohne dem potenziell Betroffenen nur die geringste Chance zu geben, überhaupt zu erkennen, dass er sich einem Zeit-Vakuum nähern, hypnotisiert das Zeit-Vakuum sein Opfer. Entkommen möchte das Opfer gar nicht, da es sich ja gar nicht bewusst ist, dass es von einem Zeit-Vakuum befallen wird - aus Sicht des Zeit-Vakuums ist diese Vorgehensweise schon echt clever. Dann aber kommt die eigentliche Grausamkeit: das Zeit-Vakuum gaukelt seinem Opfer vor, es wäre wie im normalen Leben ganz normal Herr seiner selbst, alle Sinneswahrnehmung wäre ganz normal, eben alles wie im normalen Leben :-\. Tatsächlich aber hat das Zeit-Vakuum längst das kognitive Nervensystem übernommen und steuert, ohne dass das Opfer auch nur vermuten könnte, etwas wäre nicht normal, dessen Zeitwahrnehmung :(. Vereinfacht heisst das, dass das Opfer meint, sein wirken und seinen willentlichen Verbleib an diesem Ort selbst steuern zu können, wobei diese Fähigkeit tatsächlich von dem Zeit-Vakuum längst übernommen wurde. Während der Zeit (was an sich echt widersprüchlich ist – in einem Zeit-Vakuum von Zeit zu sprechen…), dass das Zeit-Vakuum von seinem Opfer Besitz nimmt, ist der Befall für das Opfer in keinster Weise von Nachteil - oder gar schmerzhaft. Auch hier ist das Vorgehen des Zeit-Vakuums echt clever – es muss sein Opfer ja nicht besiegen oder unter Kontrolle halten, das Opfer will ja gar nicht anderes.

Zu erkennen, dass man just im Moment von einem Zeit-Vakuum befallen ist, ist gänzlich unmöglich. Das Zeit-Vakuum schafft Rahmenbedingungen, dass es dem Opfer schlicht nicht möglich macht, zu erkennen, dass es sich in einem solchen befindet ???. Dazu gehört z.B. der manipulative Eingriff des Zeit-Vakuums in jede Form von Zeitmessung. So sind alle Uhren im Umfeld des Zeit-Vakuums verlangsamt, die Lichtwellen des Tageslichts, z.B. beim Blick durch ein Fenster, werden verändert, auch Radiosendungen und sogar Anrufe von ausserhalb des Zeit-Vakuums werden durch das Zeit-Vakuum zensiert. Das Zeit-Vakuum schafft ein Umfeld, in dem sein Opfer absolut nicht erkennen kann, dass es von einem Zeit-Vakuum bestimmt ist :-[.

Aber zu erkennen, dass man von einem Zeit-Vakuum befallen war, ist einfach: unverschuldetes, immenses Zuspätkommen :o. Was natürlich erst nach dem Entkommen des Zeit-Vakuums im anschliessenden normalen Leben auffällt, klar. Und was natürlich auch echt gefährlich sein kann - stellt euch nur vor, das Opfer verpasst den Termin mit Freunden zum gemeinsamen Grillen, der extra erst auf 19:30 Uhr terminiert wurde, damit's für das Opfer nach der Werkstatt mit duschen und frisch machen nicht so hektisch wird. Glaubt mir, ich weiss, von was ich rede ::)!
Genau hier ist der Knackpunkt: wie kann man einem Zeit-Vakuum entkommen ???? Es gibt leider nur eine einzige Möglichkeit: man muss den Wirkungskreis des Zeit-Vakuums überschreiten. Nur ausserhalb des Zeit-Vakuums kann man erkennen, dass die Wahrnehmung der vergangenen Minuten (es sind ja nur Minuten, denen man dem Zeit-Vakuum ausgesetzt ist – zumindest gefühlt), völlig verschoben ist. Das Zeit-Vakuum befällt zwar das kognitive Nervensystem und übernimmt so die Steuerung, auf die Instinkte des Opfers aber kann es keinen Einfluss nehmen. Soll heissen, wenn es beispielsweise brennen sollte, rennt das Opfer instinktiv los, und hat so die Chance, dem Zeit-Vakuum zu entkommen. Auch die Füllstände im Körper des Opfers bzw. das Gefühl des Opfers darüber kann das Zeit-Vakuum nicht steuern. Wenn beispielsweise der Magen des Opfers leer ist, kommt das Opfer seinem Hunger nach. Und verlässt eventuell den Wirkungskreis des Zeit-Vakuums. Oder die Grösse der Blase, auch die kann das Zeit-Vakuum nicht ändern. Wenn‘s drückt muss das Opfer halt raus zum bronzen. Und dann fällt dem Opfer auf, dass es stockdunkel ist, obwohl die Uhr doch erst 15:00 Uhr gezeigt hat. Oder dass T-Shirt und Shorts für Mitte Februar doch ein bisschen zu frisch ist. Oder dass das eben vor der Werkstatt abgestellte Auto schon Moos ansetzt. Und überhaupt – warum ist meins das einzige Auto mit Verbrennungsmotor unter all den Elektro-Karren hier?

Also, Zeit-Vakuume, eine ganz gefährliche Sache. Hm... wie kam’s doch gleich, dass wir über Zeit-Vakuume sprechen? Ach ja :) – der nicht gängige Zug am Coupe! Genau, jetzt hab ich’s wieder – das Zeit-Vakuum in unserer Werkstatt hatte seine Finger drin. Einerseits logisch, der Coupe steht derzeit ja mittendrin, in dem Zeit-Vakuum. Andererseits, und darüber muss ich bei Gelegenheit nochmals hirnen, ist bislang nicht bekannt, dass auch Nicht-Lebewesen von Zeit-Vakuumen befallen werden können. Also – es wurde zumindest noch nicht darüber berichtet. Wie auch, Nicht-Lebewesen tun sich bekanntlich ja etwas schwer, ihre Erlebnisse zu äussern.

Wie auch immer – in all der ganzen Zeit, dass ich den Coupe besitze, kann jetzt erstmals der Batterietrennschalter auch von aussen betätigt werden :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_46_45.jpeg)

Und weiter im Text :): Mit etwas Rumores im Bauch wende ich mich dem Auspuff zu… das Rohr steckt noch immer im Endtopf. Bislang habe ich einen grossen Bogen darum gemacht, es wieder aus dem Topf zu bekommen, wenn ich ehrlich bin, konnte ich das Gespann nicht mal angucken, ohne dass der Daumen das Pochen anfing... so aber wird’s nix mit dem Auspuffbau. Also erst mal einen Schluck Mineralwasser (dem Spezi hab ich seit dem 2. Advent entsagt), dann kurz überlegen, dann geht's los. Ich spanne die ganze Sache in den Schraubstock ein und bin überrascht, wie einfach und ohne Beschädigung am Topf anzurichten und viel wichtiger noch an mir :D sich das Rohr ausbauen lässt. Wenn ich das doch bloss schon am 2. Advent gewusst hätte… dass die Auspuff-Arbeit nicht gleich wieder zum Erliegen kommt fehlt es nur noch an einem Auspuff, den ich modifizieren kann. Der findet sich, na wunderbar :), im Lager. Und dann ist der Auspuff tatsächlich so schnell auseinandergetrennt und neu zusammengeschweisst, dass ich doch glatt vergessen habe, Bilder davon zu machen :). Das Thema Zeit-Vakuum hatten wir ja eben erst, ihr versteht, was ich meine ;).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_47_30.jpeg)

Ab zum Sandstrahler zur Lackvorbereitung damit. Bis der soweit ist, besorge ich mir noch einen 45°-Rohrbogen mit Innendurchmesser 52mm und ein Endrohr. OTS hat sich doch tatsächlich die Mühe gemacht, konische Endrohre anzufertigen und bietet die für den käuflichen Erwerb an – ich find’s klasse :): https://oldtimer-ersatzteile24.de/Konisches-20cm-Edelstahl-Endrohr-fuer-Devil-Auspuff. Nur die aufgesetzten Bleche für den Devil-Aufkleber fehlen.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_47_54.jpeg)

So Devil-Aufkleber sind ja schon chic… im Pokal sind die ja mit so richtig riesigen Reklametafeln gefahren, so etwas ist mir definitiv zu gross. Warum die nicht auch noch beleuchtet waren... Egal - die kleinen Devil-Schildchen, die sind doch schon ganz sexy ::)… ihr ahnt es: Ich entscheide mich doch lieber für ein originales Endrohr und packe das OTS-Rohr wieder in den Karton. Irgendwann mal hab ich von einem ziemlich perforierten GTE-Devil-Endtopf das Rohr abgeschnitten. Heute würde ich wahrscheinlich eher den Topf sanieren, als das Endrohr abzuschneiden – echte GTE-Devil-Endtöpfe werden mittlerweile mit Gold aufgewogen :o! Zum Glück liegt kein kompletter Topf rum, sondern nur das Rohr. Das hängt halt noch am, naja…, sagen wir mal, es hängt noch am ‚Auspuff-Ersatzstück‘ vom Coupe. ‚Pokal-Auspuff für Fortgeschrittene‘ trifft die Sache auch recht gut – sidepipe ja, Ausgang vor dem Hinterrad auch, ja. Aber tatsächlich halt näher hinterm Vorderrad als irgendwo vorm Hinterrad… also quasi mündet das Rohr auf Höhe der A-Säule direkt hinterm vorderen Auspuffgummi ::). Und macht richtig Lärm ;D! Ein bisschen blöd ist‘s halt, dass die Auspuffgase zum offenen Seitenfenster reinziehen. Kategorie Jugendsünde, schlau war’s nicht, aber geil ;D. Die Wahrscheinlichkeit, dass das ‚Auspuff-Ersatzstück‘ jemals wieder an den Coupe kommt geht gegen 0, dann lieber das echte Devil-Endrohr an den domestizierten Pokal-Auspuff, und das Inkognito-Endrohr an das ‚Auspuff-Ersatzstück‘ - so mach ich’s :)! Sieht nur ziemlich verschrammt aus, das gute Teil... aber egal, ein bisschen Dengeln hier und ein bisschen Politur da, das wird schon. Schliesslich hat es die Tafeln für die kleinen sexy Devil-Schildchen :).
Nach einigen Anproben am bestehenden Auspuff kann ich das Endrohr auf dem Rohrbogen verschweissen, verputze die Naht und die Tröte geht auf den Polierbock. Jetzt noch den Rohrbogen schwarz, dann wird ein Schuh draus :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_48_17.jpeg)

Flux die Teile aufgehängt,

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_48_43.jpeg)

da müsste doch noch… genau, da steht noch der Mipa-Hochtemperaturlack vom dicken Turbo, der Rest müsste noch reichen :), und – lackiert!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_49_05.jpeg)

Und weil ich grad mit Lack hantiere: der Strahler hat die Stossfängerhalter gestrahlt. Zuvor hatte ich die Reste der Alu-Schrauben ausgebohrt, jetzt noch eben Helicoils einsetzen (das Schrauben ausbohren ohne das Gewinde zu verhunzen ist halt immer so eine Sache…), schwarzen 2K-Epoxy-Grund anrühren und einmal in schwarz, bitte!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_7_49_27.jpeg)


Et voilà :)!

Etz hots am da huat glupft...
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am März 27, 2023, 22:35:36 Nachmittag
…und wieder ist ein Monat um, unglaublich :o! Bald ist Ostern, Zeit wird’s, dass das grüne Osterei endlich fertig wird :)!

Was gibt es denn Neues zu erzählen und zu zeigen ???? Hm… also, Vorbereitung für den erneuten Lackierdurchgang. Die vordere Stossstange lackiere ich auch neu, die Oberfläche ist ja gruselig, buäh! Naja, vom dicken Turbo weiss ich noch zu gut, dass das schlimmste Karosserieteil zu schleifen die... ihr ahnt es, die vordere Stossstange ist :(… die hintere zu schleifen ist ein Kinderspiel, die vordere dagegen braucht einiges an Geduld. Aber jammern hilft ja nicht, runter damit. Und bevor neuer Lack drauf kommt werden die beiden GFK-Teile innen grau, wie beim dicken Turbo. Lack steht ja noch im Regal ;).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_03_18.jpeg)

Und los geht’s - Ich hatte ja erzählt, dass ich mit dem Farbton nicht zufrieden war, und mir deshalb mit dem Kotflügel als Muster fürs Farb-Spektrometer einen Lack anrühren hab lassen. Naja, dass auch der Farbton nicht passt hat zeichnet sich schon vor dem zweiten Lackierdurchgang ab… grmpf :(! Aber irgendwann ist’s auch mal gut – ich blas den Lack, nicht ganz passender Ton hin oder her, jetzt da drauf :(, einen besser passenden bekomme ich doch eh’ nicht! Und wie ich die Lackierkabine wieder vorbereite denke ich, dass es an sich doch eine echt richtig sachgerechte Reparatur, von Restauration mag ich bestimmt nicht reden, ist :) – im Pokal damals wurden die Kisten doch auch von einem zum anderen Rennen wieder zusammengefrickelt, ja glaubt denn da jemand tatsächlich, dass sich die Pokalfahrer um den passenden Farbton geschert haben :D? Also - drauf mit 8)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_03_38.jpeg)

Und ja, ich kann es natürlich nur subjektiv beurteilen - der Spiess Hecker-Lack fällt irgendwie weicher auf die Werkstücke und fliesst sehr schön, nicht so hart, wie der Mipa-Lack. Und das, obwohl ich an der Einstellung der Pistole nix verändert habe. 1,2er Düsensatz, 2,5 bar. Dass viel Dreck in der Werkstatt ist, der die Lackoberfläche versaut, ist ein anderes Thema… an die Tür muss ich mit der Rota-Poliermaschine ran. Was mich eigentlich wundert – warum habe ich auf stehenden Flächen immer mehr Staub- und Dreckeinschlüsse als auf liegenden ????
Egal, mit den entsprechenden Pads und Polituren wird das Ergebnis ganz ansehlich. Den Farbton blende ich ab jetzt einfach aus. Fällt mir anfänglich zwar schwer, aber Schluss jetzt :D!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_04_03.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_04_24.jpeg)

Zum Glück haben wir schon über die Zeitvakuume gesprochen… schon wieder habe ich vergessen, Bilder vom Zusammenbau zu machen… wahrscheinlich, weil Zusammenbau unglaublich Spass macht und einfach meins ist :)! Ruck-Zuck ist die Tür konfektioniert und schwupps - auf einmal ist auch die Front wieder komplett :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_04_46.jpeg)

Und der Auspuff ist auch schnell gewechselt, Kotflügel wieder dran und irgendwie seht’s schon richtig fertig aus.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_05_09.jpeg)

Hinten geht es genau so schnell, und wie bei den Lederriemen falle ich mit dem Bohrer wieder in eins der alten Nieten-Löcher, mit dem seinerzeit die zusätzlichen Alubleche für den Stossfänger montiert waren, Coupe is back :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_05_30.jpeg)

Nach rund 30 Jahren hat der Coupe endlich wieder eine hintere Stossstange, die passt! Wenn die hintere Stossstange nicht mehr so reingedatscht ist wird das Auto richtig kompakt, gefällt mir richtig gut :)! Was es mit den kürzeren Befestigungsanker auf sich hat, die montiert waren, ist noch immer ungeklärt… egal – ab jetzt passt es ja wieder! Und wo wir gerade bei Detail-Hascherei sind – die geht natürlich auch schon los – der Heckscheiben-Aufkleber MUSS :)!

Was fehlt noch? Klar, das sidepipe- highlight. Mit devil-Kleberle druff, sexy :P!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_11_28.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_05_48.jpeg)

Die anfänglichen Bedenken, die Tröte richtig auf dem Auspuffrohr platzieren zu können, weil der Rohrdurchmesser der Tröte etwas zu klein ist, verflüchtigen sich mit einem kleinen Trick in die Stratosphäre :): auf das Auspuffrohr etwas Kupferpaste, und die Tröte im Wasserbad gut heiss machen. Und dann gaaanz entspannt die Tröte auf Anschlag auf den Auspuff schieben und ausrichten, völlig easy :)! Schelle kommt keine dran, nur eine kleine Fixierschraube, reicht nachdem die Tröte sich wieder abgekühlt hat völlig aus ;).
 
Leider ist das sidepipe einen Tacken zu lang, da der Rohrkrümmer zu lang baut. Aber was soll’s? Ich habe ja nicht vor, jedes Wochenende Räder zu wechseln, von dem her stört es mich nicht, dass das Endrohr etwas blöd vor der Wagenheberaufnahme sitzt und beim Auto aufbocken im Weg ist. Optisch finde ich mein nachgebautes Endrohr so kurz vor dem Hinterrad sogar stimmiger als den originalen kurzen Pokal-Stummel.

Der Coupe ist soweit wieder komplett, die platzraubenden Brocken sind wieder an Ort und Stelle, Zeit für’s nächste Thema, das anders werden soll: die gecleante Heckklappe. Die Heckklappe scheint mir neu gewesen zu sein, als der Coupe Mitte der 1990er lackiert wurde. Warum? Weil das Loch für die Welle des Heckwischers sowie das für die Spritzwasserdüse gar nicht gebohrt waren und dementsprechend beim cleanen der Heckklappe erst gar nicht wieder zugemacht werden mussten. Die grossen Löcher für die Rückleuchten dagegen wurden mit einem Blech unterlegt und verzinnt Also von innen erst das Blech wegschleifen, dann von innen nach aussen die Löcher wieder freilegen und feststellen, dass es einfach nur Glück ist, dass die Heckleuchte mit den Löchern grad richtig positioniert ist ::). Hätte ich links angefangen hätte nix, aber mal so gar nix gepasst und das Rücklicht säße jetzt halt irgendwie auf der Heckklappe :-\…

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_06_12.jpeg)

Das A5-Logo ist voll im Weg und muss leider weg - echt schade aber auch, Mann :-\! Und ich tu mich da echt schwer, das Logo runter zu machen... einerseits, weil ich das A5 einfach stilistisch echt unglaublich gut finde, und andererseits, weil auch da echt schon richtig viel Arbeit reingeflossen ist… mangels Verfügbarkeit habe ich die Logos und Dekore Anfang der 2000er anhand eines alten Aufklebers rekonstruiert und mit AutoCad gezeichnet. Die Plotterei war sauteuer, aber das hatte ich glaube ich schon erwähnt, oder? Ach ja, und überhaupt finde ich das 1981er-Design mit den schmalen Streifen und dem A5, das über die Streifen hochsteht einfach nur das passendste Design für den alten 5er :). Aber hilft ja alles nix, ist im Weg und muss runter.
Das Ergebnis mit den aufgesetzten Heckleuchten entschädigt :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_06_36.jpeg)

Einmal noch Löcher zu, bitte :)! Die unterbaue ich mit Blechen, die ich mit der Absetzzange falze, so dass sie einigermassen in die Ausschnitte passen und klebe sie von innen ein. Auf schweissen oder löten verzichte ich bewusst, weil der Lack, den ich habe passt ja vom Ton her nicht, und je grossflächiger ich lackieren muss, desto mehr sieht man anschliessend den Farbunterschied. Also alles möglichst minimal-invasiv. Mal sehen, ob’s klappt und wie’s am Ende rauskommt ;).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_27_03_23_10_06_57.jpeg)

...und bevor Fragen aufkommen ;) - ja, Heckwischer uns Spritzwasserdüse soll auch wieder dran. Leider haben die Untiefen des Lagers bislang weder Wischermotor, Wischerarm noch Spritzwasserdüse freigegeben. Sobald ich was finde, bohre ich die Löcher, neue Heckklappe hin oder her ;).
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: meahb am März 28, 2023, 08:48:46 Vormittag

Es ist wunderbar wie Du mit Deinem Bericht immer wieder Leben in das sehr ruhige Forum bringst.
Davon abgesehen, dass Renault sicher blass vor Neid ist über dieses perfekt aufgebaute Auto!
:)
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am März 29, 2023, 23:11:14 Nachmittag
Es ist wunderbar wie Du mit Deinem Bericht immer wieder Leben in das sehr ruhige Forum bringst.
Davon abgesehen, dass Renault sicher blass vor Neid ist über dieses perfekt aufgebaute Auto!
:)

Danke schön :)! Vom perfekt aufgebautem Auto ist der Coupe schon einige Ecken weit entfernt, aber who cares ;)? Für mich ist es eine Art Zeugnis, wie sich 'Auto-Mode' über die letzten 40 Jahre entwickelt hat. Vom Neuwagen zum Rennwagen zum Tuning-Objekt zum Retro, der die Spuren der Zeit über 40 Jahre, nicht leugnen kann. Und auch nicht will. Würde ich heute die Reparatur vor bald 20 Jahren machen, würde der Coupe wieder rot mit gelben Anbauteilen. Mit eingedutschter Front, und mit Coupe-Beklebung. Aber nachdem heute vor 20 Jahren eben heute vor 20 Jahren ist, bleibt er grün und soll zeigen, was er schon alles erlebt hat, und welche Massnahmen und Blessuren er schon hat über sich ergehen lassen müssen.

Und ja, es ist in der Tat sehr ruhig hier :-\... manchmal fast ein bisschen einsam! Aber mich freut's, wenn es noch Interesse an meiner Schreiberei gibt :)!

LeCar5
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am April 02, 2023, 14:42:37 Nachmittag
Das unergründliche Lager war mir hold und hat gnädigerweise Heckwischer, Spritzwasserdüse und den Kabelsatz für die Rückleuchten freigegeben :)! Aber ganz freiwillig war es nicht, ich musste ihm mit Engelszungen eine Heckklappe zum Abgarnieren abquatschen... die natürlich, Murphy's law, ganz hinten im Stapel stand :-\.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_04_23_2_37_41.jpeg)
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am April 09, 2023, 00:23:57 Vormittag
Zu und lackiert :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_09_04_23_12_19_14.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_09_04_23_12_20_06.jpeg)

Der Grossteil der nachlackierten Fläche wird eh' durchs Kennzeichen abgedeckt, von dem her stört mich der Farbunterschied weniger als erwartet. Und der Teil, der sichtbar bleibt, wird kaschiert - ich hab da schon was im Kopf ;).
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am April 16, 2023, 22:18:57 Nachmittag
Heckklappe, letztes Kapitel: die Innenverkleidung. Den ersten Gedanken, die GFK-Innenverkleidung, die ich seinerzeit laienhaft laminiert habe, auszuschneiden und um ein Hütchen zu erweitern, verwerfe ich gleich wieder :-\: Das Dingen taugt nur zum Anzeichnen und positionieren, aber einbauen möchte ich es nicht mehr, unten ist’s dick und oben dünn und so schlabbrig, dass nur doppelseitiges Klebeband den Spalt zur Heckscheibe zumacht – das geht besser.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_51_11.jpeg)

Und eigentlich könnte es ja ganz einfach sein: nehmen wir einmal an, dass in jedem zweiten Auto, das ich geschlachtet habe, eine Heckklappenverkleidung drin war. Hätte ich die immer ausgebaut, müssten jetzt irgendwas um 10 Heckklappenverkleidungen im Lager stehen. Aber hätte-hätte-Fahrradkätte, nix ist’s mit 10 Heckklappenverkleidungen im Lager, wer hat schon Heckklappenverkleidungen ausgebaut :(? Eigentlich unfassbar, aber die Dinger sind Mangelware… das einzig beruhigende ist, dass es nicht nur mir so geht, sondern die Dinger wurden allgemein nicht ausgebaut. Also gut, Kreativität ist gefordert: Die Heckklappe, die schon die Heckwischer-Peripherie gestiftet hat, muss als Form herhalten. Eine dünne Alutafel schliesst die Löcher, ein Karton dient als Wischermotor-Kasten und einfache Kartonstreifen bilden Vertiefungen für die Befestigungstechnik. Anschliessend alles mit Klebeband belegt und die Laminiererei beginnt :). Dieses Mal nicht mit Baumarkt-Presto-Polyester-Qualität, sondern mit Industrie-Epoxyd-Ware. Hier übrigens gibt es ALLES fürs laminieren :): https://www.r-g.de/home.html

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_51_59.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_52_43.jpeg)

Zwei Tage später entformen, zurecht schneiden,

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_54_16.jpeg)

mit 3mm Schaumstoff kaschieren (liegt vom dicken Turbo noch mehr als genug rum ;))

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_55_12.jpeg)

und Probe-Montage. Passt :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_55_54.jpeg)

Apropos Befestigungstechnik: das hier kommt zum Einsatz:
https://www.conrad.de/de/p/binder-band-75763-h1-klettband-zum-aufkleben-pilzkopf-l-x-b-500-mm-x-25-mm-schwarz-1-st-540536.html
Endgeiles Zeugs :P!

Fehlt nur noch der Alcantara. Bis der kommt beschäftige ich mich mit den Details. Die Teilnehmerplakette 1984 darf ins Auto, schön prominent ins direkte Blickfeld auf die Lautsprecherbox :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_56_38.jpeg)

Egal wie ich’s mache, mit Blitz, ohne Blitz, die Plakette mag sich nicht fotografieren lassen. Beim ersten roll-out gibt’s ein besseres Bild.

Nicht ganz passend weil 4 Jahre zu alt aber dennoch kultig ist der Schlüsselanhänger vom Final-Lauf des Europa-Pokals 1980 in Paul Ricard. Fällt mir zufällig in die Hände, als ich in meiner Renault-Kommode nach dem Turbo-Schildchen für den Kühlergrill suche. Haushaltsüblicher Ceran-Feld-Reiniger, eine alte Zahnbürste und etwas Geduld machen aus beidem wieder schlicht und einfach Coupe-must-haves :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_57_39.jpeg)

Bemerkenswert bei der Montage des Turbo-Schildchens ist, dass unterhalb vom rechten Scheinwerfer im Kühlergrill extra 2 Befestigungslöcher dafür vorgesehen sind... wahrscheinlich hat die Positionierung dort aber nicht das gewünschte Autobahn-Überhol-Prestige gebracht, also wurde nach der Sommerpause 1981 von der Marketing-Abteilung bei Renault angewiesen, dass Jaques und Clode die Turbo-Schildchen mit Befestigungsbleche lieber strömungsungünstig in den Bereich der offenen Kühlerfläche zu montieren haben. Ist ja nur ein Turbo, was braucht der schon Luft zum kühlen? Das Pressefoto von 1982 jedenfalls zeigt die Postition eindeutig:

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_10_07_26.jpeg)

Check: Original gehört das Teil genau dort hin, also kommt es auch genau dort hin.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_8_59_35.jpeg)

In der Bucht finde ich Repro-Sticker für den Matter-Käfig. Zwar nicht ganz günstig, aber qualitativ echt klasse :). Transfer-Buchstaben machen aus den Blanko-Typenschilder solche, wie ich welche brauche 8). Ob das ONS-/FIA-Zertifikat tatsächlich das richtige ist, ist mir ziemlich latte. Die 102-75B/67 gehört definitiv zum Bügel, der im Alpine Turbo Special verbaut war, und die 24.11.2 ist in meinem Brief eingetragen. So falsch kann mein ONS-/FIA-Zertifikat nicht sein ;).
Thema Transferbuchstaben: ich kenne die noch als 'Rubbel-Buchstaben'. Als ich im örtlichen und an sich recht gut sortierten Schreibwarenladen nach 'Rubbelbuchstaben' gefragt habe wollte mich die Dame schon aus dem Laden werfen. Ich musste ihr tatsächlich die Technik erklären, bis sie verstand, dass es nix obszönes ist, nach was ich suche ::). Helfen konnte sie mir dennoch nicht...

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_9_00_20.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_9_01_40.jpeg)

Mit der Käfig-Polsterung hirne ich noch :-\... Matter hat damals Rohre mit 40mm Durchmesser verwendet, das Isoliermaterial für Klimatechnik hat 38 oder 42mm. Neben der nicht passenden Grösse ist es auch der Material-Dschungel für die verschiedensten Anwendungen, der mir zu schaffen macht. Schliesslich interessiert mich kein Wärmedurchgangskoeffizient sondern die Flexibilität und die Härte des Schaums - beim Kopfhinhauen ist's der Birne ziemlich egal, ob das Rohr unter der Isolierung 15°C kälter ist als die Isolation. Und was die Birne auch interessiert, zumindest meine, dass die Polsterung schwarz ist! …in die Hände nehmen bietet das Internet halt doch noch nicht, und im Baumarkt findet sich nur irgendwelches graues Material. Also - sollte hier ein Heizungs- und Lüftungsbau-Experte mitlesen freue ich mich über dienliche Tipps, welche Rohrleitungsisolierung sich prima für die Polterung eines Überrollkäfigs anbietet :)!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am April 16, 2023, 22:37:34 Nachmittag
Nachtrag zum Pressefoto: das Auto hat keine Dachantenne. Mein erster Alpine Turbo war ein ganz früher, ich meine, der war Erstzulassung Januar 1982. Der jedenfalls hatte auch keine Antenne. Dafür aber echt eigene Vorstellungen von Zuverlässigkeit… nicht ganz passend für ein Winterauto ???. Und innen müffelte es immer irgendwie nach Alt und Feucht, womit er sich den Kosenamen ‚Asslkarre‘ einhandelte :D!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_16_04_23_10_35_12.jpeg)

Und der Coupe, Erstzulassung Januar 1982, hatte ja ursprünglich auch keine Dachantenne, die bekam er womöglich erst von den 3 Brüdern.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_19_02_23_9_22_50.jpeg)

Weiss jemand, ab wann die Alpine Turbos die Dachantennen bekamen?
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: godsey am April 18, 2023, 07:04:28 Vormittag
Mein 82er hatte eine Dachantenne, im Prospekt ist aber weder eine abgebildet, noch scheint irgendwas radiomässiges ab Werk drin gewesen zu sein. Als Werksoptionen gab es nur metallic und EFH. Kann es sein, dass Radio und Antenne immer vom Händler nachgerüstet wurden?
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Montedifalko am April 18, 2023, 09:46:03 Vormittag
Ich habe meinen ersten A5T im März 1982 gekauft. Eine Antenne war nicht verbaut, ein Antennenkabel und eine Spannungsversorgung in der Konsole fehlte ebenfalls! Die originale Antennenversion gab es ausschließlich bei Renault zu kaufen, was für einen Preis sorgte, den man normalerweise beim Juwelier erwartete.
Als ich das Kabel durch die A-Säule verlegen wollte, hatte ich das erste mal den Gedanken, mit 5 Liter Brandbeschleuniger einen Versicherungsfall aus dem Auto zu machen.
Mein A5T hatte damals in den Papieren unter 2.2 nicht die bekannte 314 stehen, sondern nur Nullen. Es handelte sich um eine Einzelabnahme durch die Deutsche Renault.

Hubsy...... wenn du mal die Gelegenheit haben solltest, die Fahrzeuglänge von einem Sauger A5 mit einem A5T zu vergleichen, wirst du feststellen, dass der Turbo 20mm länger ist. Der Grund hierfür ist die hintere Stoßstange. Verbaust du eine vom Sauger an den Turbo, hast du an der Heckklappe eine breite Lücke.
Deine kurze Halterung gehört zum Sauger, die längere zum Turbo.

Bin gespannt, welche Erfahrungen du mit deiner Auspuffanlage machen wirst!
Alle Anlagen die ich ausprobiert habe waren irgendwie nur gemurkst . Das Problem war immer das selbe und besonders ausgeprägt bei einer Version von OMP. Bei höheren Drehzahlen hat man das Gefühl, dass beim Beschleunigen plötzlich ein Leistungseinbruch stattfindet, der Ladedruck geht zurück.
Im Abgas scheint es da einen ungewollten Staudruck zu geben. Die mit Abstand besten Erfahrungen habe ich mit dem Serienendtopf oder der offen Variante gemacht. Letztere macht natürlich schon etwas krawalligen Sound, ist aber besonders im Elbtunnel unschlagbar!!
Ich denke, du wirst hier berichten!!

Deine Entscheidung , die Stahlfelgen wieder zu montieren, ist der Hammer!!! Die Optik ist für meinen Geschmack zum Niederknien! Einfach nur klasse!!

Ich hoffe, du arbeitest bald weiter..... ich möchte wieder deine Berichte lesen.... danke dafür!!

Liebe Grüße aus HH
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am April 23, 2023, 21:58:53 Nachmittag
Grosser Falke, lass doch einfach mehr lesen aus deinem riesigen Erfahrungsschatz :)!
Beim hinteren Stossfänger dachte ich mir, dass es wahrscheinlich etwas mit vor und nach '81 zu tun hat, oder dass es Unterschiede zwischen 3- und 5türer gibt... so, wie du es schilderst, müssen dann aber auch die Befestigungslöcher hinter den hinteren Radläufen am Sauger weiter hinten sitzen, als am Alpine Turbo. Oder ich blick's noch immer nicht. Die Sauger-Stossstange, die ich demontiert habe, hatte einen recht breiten Schlitz zur Heckklappe. Die sass aber dennoch so weit vorne, dass die vorderen Spitzen auf Block zur Seitenwand gingen.
Und daran, dass meine Auspuff-Konstruktion Einfluss auf die Leistung nehmen kann, habe ich auch schon gedacht - wenn am Ende 5 oder 10 PS zur vollen Leistung fehlen, aber dafür die Geräuschentwicklung aber so ist, dass beim heimkommen beim Nachbarn nicht die Gläser in der Vitrine klirren, bin ich völlig zufrieden damit ;).

Zum Thema Stahlräder gibt's demnächst etwas neues - ich hoffe, dass die Toyo Proxes in 185/60R13 nicht doch zu breit sind und noch unter die Karosserie passen :D!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_23_04_23_9_50_39.jpeg)

Und die Sektion Heckklappe ist jetzt fertig :). War am Ende tatsächlich weit weniger Arbeit, als ich erwartet habe :). Vor allem vor dem verschliessen der Löcher der Kennzeichenbeleuchtung habe ich mich gescheut...

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_23_04_23_9_34_06.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_23_04_23_9_34_30.jpeg)

Auf den Rückbau auf 'mit Schloss und ohne Haubenzug' verzichte ich, dazu müsste ich einerseits an der Karosserie das Blech wieder einschweissen, das den Fanghaken aufnimmt und andererseits soll der Coupe ruhig die Zeiten zeigen, die er durchlebt hat ;) - das zieht sich ja mehr oder weniger durch die ganze Reparatur durch.
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Zeitlupenschrauber am April 26, 2023, 21:02:51 Nachmittag
(https://uploads.tapatalk-cdn.com/20230426/63fe5d16c61f68c31ac04ff2fe35a48c.jpg)

Tja , ich Ärgere mich jetzt , das ich die Hinterachse nicht ausgebaut und aufgehoben habe


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Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Zeitlupenschrauber am April 27, 2023, 17:50:07 Nachmittag
Und wegen der Antenne, vermute ich das beim Junior seinen 07/82 R5AT doch eine serienmäßig montiert war , sonst würde sie bestimmt mit auf der Arbeitskarte stehen ! (https://uploads.tapatalk-cdn.com/20230427/3cebe5e2e301c86a96eaae0cbdd9aad9.jpg)


Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: godsey am April 29, 2023, 07:26:14 Vormittag
Bei 1600 Mark für ein Radio könnte da aber schon der Einbau einer Antenne mit drin gewesen sein.
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Zeitlupenschrauber am April 29, 2023, 08:40:07 Vormittag
Die 1600 Mark nur für einen Bremen SQR32 (einen günstigeren mit Vorverstärker-Ausgang gab es zu der Zeit noch nicht) , den 4 Kanal Verstärker BQB80 (den wir über der Handschuhfach Verkleidung gefunden haben) und dem Blaupunkt Sound-Component-System (deswegen leider die Ementaler Türverkleidungen) kommt schon hin !
Die Teile werden jetzt noch zum gleichen Preis gehandelt !
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Mai 07, 2023, 22:14:05 Nachmittag
Hey, was finde ich das interessant, wenn ihr die alten Storys von damals rauskramt :) – 1.600 Mark für ein Blaupunkt Sound-System war ja schon mächtig! Sagen wir, der Alpine Turbo kostete 23.000 Mark, dann sind das immerhin 7% vom Fahrzeugpreis :o!

Bei mir gibt’s auch wieder etwas Neues: Die Empfehlung, dass die Vergaserheizung wieder zu montieren, weil das Auto wenn überhaupt wieder nur im Strassenverkehr bewegt wird, leuchtet ein. Also habe ich die Heizung wieder angeschlossen. Eigentlich nix grosses, einzig die Suche nach passende Formschläuche hat etwas hingehalten. Mal gucken, ob der Motor damit nicht mehr so bockig ist.

Anderes Thema, Toyo Proxes und die Stahlfelgen… also, die Felgen haben keinen Hump, was darauf hindeutet, dass Reifen mit Schlauch montiert werden müssen. Eigentlich klar: wenn da nix ist, was die Reifenflanke an ihrem Platz hält, kann die bei flotter Kurvenfahrt und heftiger Walg-Bewegung hin zur Felgenmitte wandern. Und wenn’s ganz blöd läuft, macht die Flanke einen Spalt frei, durch den der Reifenluftdruck entweichen kann. Das wiederum kann einen plötzlichen Druckverlust bedeuten. Daher entweder Felge mit Hump oder Reifen mit Schlauch. Eigentlich logisch. Mir wäre es gar nicht aufgefallen, aber godsey meinte, das wird nix ohne Schlauch. Ich also Schläuche besorgt. Hin zum Reifenhändler, bitte einmal viermal Reifen da runter und dort mit Schlauch drauf. (btw: ich hätte 4 Ford RS-Felgen abzugeben ::)). Soweit kein Thema. Wie die Proxes aber demontiert da liegen meint der Herr Reifenmontör, dass er in die Reifen keinen Schlauch montiert. ?! Jepp, in die Reifen – nein, kein Schlauch ???. Und seine Begründung ist durchaus verständlich: die Innenseite der Proxes, also quasi die Unterseite der Lauffläche, weist über die gesamte Breite im Abstand von je 15mm diagonale Stege auf. Und die werden dazu führen, dass der Schlauch im Reifen aufgrund der Walg-Bewegung am Reifen durchscheuern wird.
Und so krachen zwei Theorien aneinander :(… entweder plötzlicher Druckverlust wegen Felge ohne Hump oder Druckverlust wegen durchgescheuertem Schlauch wegen Stegen im Reifen. Eieieiei… wir einigen auf uns darauf, dass die Reifen mit Schlauch aber ohne Rechnung montiert werden, damit er aus der Verantwortung ist.
Wie auch immer – die Räder stehen zur Montage bereit :). Mich interessierts ja schon, wie die 3 Rädertypen im Vergleich dastehen. Seht selbst, links Toyo Proxes 185/60/13, mitte Michelin Slicks 16/53-13, rechts Yokohama A008 175/50/13:

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_50_19.jpeg)

Die Breite der Proxes ist cool, aber der Durchmesser sollte 3 cm kleiner sein, so wie die Slicks. Wie die mächtigen Räder auf dem kleinen Renault 5 wohl wirken? Ob die überhaupt unter die Karosserie passen?
Tun sie, ohne Probleme, und ohne irgendwo zu streifen :). Weder vorne noch hinten. Ok, dann kann es wohl losgehen. Batterie rein, und der erste roll-out steht bevor :)! Schlüsseldreh, kein Sprit. Ok. Vergaser befüllen. Spritleitung vom Vergaser runter, Schlauch mit Trichter rauf, Sprit rein, Startversuch ohne Zündstrom. Spritpumpe fördert von Anfang an, prima! Vergaser voll, Trichter weg, Spritleitung auf den Vergaser. Startversuch mit Zündstrom. Der Motor startet direkt und… BOAH, MACHT DAS DINGEN LÄRM :o!!! Das tut so laut, dass beim heimkommen beim Nachbarn nicht die Gläser in der Vitrine klirren werden, sondern die Vitrine mitsamt Gläsern gleich umfällt :o :o! Also, ich meine, ich bins vom dicken Turbo mit Devil ja schon gewöhnt, dass der 1.4er mit Turbo laut sein kann, aber dicker Turbo mit Devil im Vergleich zu Coupe mit Alibi-Dämpfer und Coupe-Rohr ist Kindergarten! Aber geil ist’s, echt geil ;D! Wahrscheinlich bin ich nach dem rausfahren aus der Werkstatt schon taub, aber anfühlen tu sich’s - wie 30 Jahre jünger ;D!

Die ersten Meter Fahrt. Liegt’s am frischen Super Plus oder liegt’s an der Vergaserheizung? Der Motor fühlt sich fast elastisch an :), dreht vom Standgas aus willig an, bockt nicht und hustet nicht. Wow, ich bin begeistert :)! Die grossen Proxes mögen optisch vielleicht tatsächlich zu gross sein, aber in Verbindung mit dem kurzen Coupe-Getriebe macht die ganze Sache echt Sinn - der Motor dreht nicht einfach nur brachial hoch, sondern es ist ein nutz- und fühlbares Drehzahlband vorhanden, das in Geschwindigkeit umgesetzt wird. Dass die Reifen wie Klima-Kleber sind, versteht sich von selbst 8), die bringt in der Kurve mal so gar nix zum Rutschen. Die verlängerten Sitzschienen tragen ebenfalls ganz massgeblich zum Fahr-Erlebnis bei, die Sitzposition mit dem geschüsselten Lenkrad passt. Zurück zur Werkstatt, Kühlsystem entlüften.

Samstag Abend, irgendwas um halb sechs. Ziel für die erste Fahrt: godsey. Da ist alles dabei, Landstrasse, Kurven, Autobahn. Und der Coupe funktioniert :)! Bis 120 km/h geht der Coupe echt gut, 130 gehen auch noch, aber darüber fühlt er sich etwas zugeschnürt an, so, als würde Sprit fehlen. Dann Auffahrt Autobahn, 2. Gang, 3. Gang, rauf auf die Bahn, 4. Gang, der Coupe zieht und zieht und zieht. 5. Gang, der Coupe zieht noch immer, 130, 140, 150, bei 160 gehe ich vom Gas, mehr traue ich mich mit dem nach wie vor heimtückischen Fahrverhalten doch nicht. Aber der Coupe geht :)! Was mich etwas irritiert ist, dass dieses Gefühl von zugeschnürt mal da ist und mal nicht. Godsey jedenfalls ist etwas überrascht, als ich auf einmal hinter ihm stehe. Er hat den Lärm einem Traktor zugeordnet… (O-Ton: ‚ich habe jeden einzelnen Kolbenschlag gehört!‘ :D). Wir machen ein paar erste Klebe-Versuche. Die letztlich, wie ich finde, als erfolgreich zu werten sind. Und nein, es geht nicht um die schwarzen pin-stripes ::).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_51_06.jpeg)

Heute will ich’s wissen, und ja, die Messung ist sicherlich weit weg von dem, wie Geräuschmessungen von Fahrzeugen durchgeführt werden. In ca. 50cm Höhe im Abstand von ca. 50cm messe ich im Standgas zwischen 81 und 94 dB, je nachdem, wie der Motor mit der Sauger-Nocke grad sägt.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_53_57.jpeg)

Und auch auf mit ca. 1m Abstand auf dem Boden bekomme ich bei 3.000 U/min ‚nur‘ 93 dB hin. Was dennoch echt höllisch laut ist. Allzu oft werde ich den Coupe sicherlich nicht heimholen :-\.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_54_31.jpeg)

Ein paar schnelle Bilder noch, die Locations kennt ihr vom dicken Turbo ja schon.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_55_09.jpeg)

Von vorne bullig :)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_55_54.jpeg)

von hinten recht hochbeinig

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_56_30.jpeg)

Und ja, im gesamten mit den riesigen Rädern 10, 15mm zu hoch. Wobei es wahrscheinlich schon reichen würde, die Hinterachse 20mm runter zu lassen.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_57_19.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_57_55.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_58_29.jpeg)

Und die Plakette mag sich auch bei Tageslicht nicht fotografieren lassen…

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_07_05_23_9_59_09.jpeg)

Dann eine Runde über die Schwäbische Alb. Funktioniert. Auch mit Wolkenbruch und überfluteter Strasse. Der Coupe funktioniert. Prima - die ersten 150km ohne irgendwas, ich bin zufrieden :)!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Mai 27, 2023, 21:48:04 Nachmittag
Samstag Abend, irgendwas um halb sechs. Ziel für die erste Fahrt: godsey. Da ist alles dabei, Landstrasse, Kurven, Autobahn. Und der Coupe funktioniert :)! Bis 120 km/h geht der Coupe echt gut, 130 gehen auch noch, aber darüber fühlt er sich etwas zugeschnürt an, so, als würde Sprit fehlen. Dann Auffahrt Autobahn, 2. Gang, 3. Gang, rauf auf die Bahn, 4. Gang, der Coupe zieht und zieht und zieht. 5. Gang, der Coupe zieht noch immer, 130, 140, 150, bei 160 gehe ich vom Gas, mehr traue ich mich mit dem nach wie vor heimtückischen Fahrverhalten doch nicht. Aber der Coupe geht :)! Was mich etwas irritiert ist, dass dieses Gefühl von zugeschnürt mal da ist und mal nicht.

Heute abend habe ich völlig unerwartet die Antwort darauf bekommen, warum der Coupe mal oben raus zieht wie Sau, und ein anderes Mal nicht aus dem Quark kommt :P... nach 15km flotter Fahrt an der Tanke erstmal nachladen, Tankdeckel aufschliessen und 'fffffffffffffffffffffffffffffffft', lässt das Tankeinfüllrohr erst zeitverzögert zum Tankdeckel aufschliessen den Deckel los! Der Tank ist so dicht, dass der keinen Sprit mehr hergeben möchte, wenn's mal flott wird!
Mal gucken, was mir dazu noch einfällt... die Tankentlüftung funktioniert beim Tanken ja in die andere Richtung. Vielleicht irgendwo ein kleines Loch bohren? Durch den Tankdeckel durch vielleicht? 1mm würde ja schon reichen... Egal - jedenfalls weiss ich jetzt, woran's liegt :).
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: bigbird am Mai 29, 2023, 10:29:25 Vormittag
Es gibt doch Tankdeckel mit Ventil. Ich hatte ja das umgekehrte Problem: Der Tankdeckel beim Turbo hatte ein Ventil und es hat die ganze Zeit nach Benzin gestunken…
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Montedifalko am Mai 30, 2023, 09:52:24 Vormittag
Moin Hubsy, vor Wochen wollte ich dir bereits schreiben, dass du die Reifen nochmals überdenken solltest! Bin nun doch sehr überrascht, dass sie nicht schleifen! Vermutlich liegt das an der Höhe deines A5T. Ich habe vor längerer Zeit versucht bei zwei verschiedenen A5 diese Pellen zu fahren. Allerdings lag die Höhe niedriger. Trotz massiver mechanischer Überzeugungsversuche gelang es nicht das Schleifen abzustellen!!
In einer Liste von einem renommierten Sportreifenhändler ist zu sehen, dass dieser Reifen eine effektive Breite von 196mm hat, auch der Umfang weicht von herkömmlichen 185/60ern ab. Mir ist es nicht gelungen einen fahrbaren Zustand herzustellen, trotz extrem harten Fahrwerk, Stabis etc.

Zum Tankdeckel:
Bei einem unbelüfteten Tankdeckel kann es dir passieren, dass dein Auto nach einem lauten Plopp für Langstrecken nicht mehr geeignet ist! Das Volumen sinkt dann schlagartig auf unter 25 L. Hätte auch nie gedacht, dass so eine kleine Lutschpumpe eins so großes Vakuum erzeugen kann!
Vielleicht erinnerst du dich an ständig sabbernde Tankverschlüsse an allen A5 und A5T. Besonders bei zügiger Fahrt strullerte ständig in Linkskurven Benzin aus dem Deckel. Besonders putzig sah es bei Veranstaltungen in Hockenheim in der Sachskurve aus.......
Die Lösung ist folgende:
Von dem Einfüllstutzen geht ein Belüftungsschlauch in den Tank. Diesen trennst du auf und setzt ein T-Stück ein. Von dort legst du einen Schlauch hinter das rechte Lüftungsgitter. Die Länge sollte so lang gewählt werden, dass der Schlauch bis zum höchsten Punkt und anschließend wieder zum niedrigsten verlegt werden kann. So kann nichts herauslaufen und ein Benzingeruch im Inneren ist ausgeschlossen !
Den unbelüfteten Tankdeckel hast du ja schon..... lass den Bohrer weg!!!
Weiterhin gutes Gelingen....
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Mai 31, 2023, 22:12:52 Nachmittag
Moin Hubsy, vor Wochen wollte ich dir bereits schreiben, dass du die Reifen nochmals überdenken solltest! Bin nun doch sehr überrascht, dass sie nicht schleifen! Vermutlich liegt das an der Höhe deines A5T. Ich habe vor längerer Zeit versucht bei zwei verschiedenen A5 diese Pellen zu fahren. Allerdings lag die Höhe niedriger. Trotz massiver mechanischer Überzeugungsversuche gelang es nicht das Schleifen abzustellen!!
In einer Liste von einem renommierten Sportreifenhändler ist zu sehen, dass dieser Reifen eine effektive Breite von 196mm hat, auch der Umfang weicht von herkömmlichen 185/60ern ab. Mir ist es nicht gelungen einen fahrbaren Zustand herzustellen, trotz extrem harten Fahrwerk, Stabis etc.

Zum Tankdeckel:
Bei einem unbelüfteten Tankdeckel kann es dir passieren, dass dein Auto nach einem lauten Plopp für Langstrecken nicht mehr geeignet ist! Das Volumen sinkt dann schlagartig auf unter 25 L. Hätte auch nie gedacht, dass so eine kleine Lutschpumpe eins so großes Vakuum erzeugen kann!
Vielleicht erinnerst du dich an ständig sabbernde Tankverschlüsse an allen A5 und A5T. Besonders bei zügiger Fahrt strullerte ständig in Linkskurven Benzin aus dem Deckel. Besonders putzig sah es bei Veranstaltungen in Hockenheim in der Sachskurve aus.......
Die Lösung ist folgende:
Von dem Einfüllstutzen geht ein Belüftungsschlauch in den Tank. Diesen trennst du auf und setzt ein T-Stück ein. Von dort legst du einen Schlauch hinter das rechte Lüftungsgitter. Die Länge sollte so lang gewählt werden, dass der Schlauch bis zum höchsten Punkt und anschließend wieder zum niedrigsten verlegt werden kann. So kann nichts herauslaufen und ein Benzingeruch im Inneren ist ausgeschlossen !
Den unbelüfteten Tankdeckel hast du ja schon..... lass den Bohrer weg!!!
Weiterhin gutes Gelingen....

Falko, für mich (und bestimmt für ganz viele andere A5 und A5T-Fahrer) wäre vieles soooo viel einfacher, wenn du gleich von Anfang an deinen Erfahrungsschatz für uns öffnest ;)! Das mit der Tankbelüftung haben wir am Wochenende in kleinem Kreis einschlägig diskutiert, und sind an sich auf genau die gleiche Lösung gekommen: Die Tankentlüftung kappen, ein T-Stück einsetzen, und von dort einen Schlauch in die C-Säule legen. Dann obendrauf noch ein Belüftungsventil, z.B. dieses hier https://www.bear-speed-parts.de/tank-be-und-entlueftung-8-mm-61-0032.html, wahrscheinlich tuts aber auch so eins https://www.quadatvshop.at/tankentluftung-entluftungsventil.html
Und ja, öhm... nachdem ich gehört habe, dass der Unterdruck den Tank implodieren lässt wurde mir auch klar, warum ich meinen Tank damals von innen nach aussen habe ausbeulen müssen ::)... ich habe mir keinen Reim darauf gemacht, sondern dachte, dass da wohl jemand übelst aufgesessen sein muss... ich lass den Bohrer weg, versprochen ::), und berichte, wenn ich die Tankbelüftung gelegt habe.

Toyo Proxes: keine Ahnung warum, aber ich habe die Breite grob mit dem Meterstab gemessen - Ergebnis 185mm. Und die Dinger schleifen an bzw. in oder unter meinem Auto definitiv nicht, dafür gibt es, zumindest für die Hinterachse, 3 mögliche Gründe: a) die Coupe-Karosserie ist in der hinteren Seitenwand, dort, wo der hintere Stossfänger ins Blech eintaucht, ausgeschnitten. Oder b) es liegt daran, dass die Vorbesitzer bereits Platz für die Gottis machten. Dafür wurde heftigst der Kofferraumboden gewellt, damit der Innenkotflügel 20mm mehr Platz frei macht. Auch c) ist denkbar: der Coupe ist zu hoch, was auf dem Bild direkt von hinten an sich eindeutig zu erkennen ist. Mal gucken, ob ich den ihn hinten nicht doch noch 20mm runterlasse... wenns dann immer noch nicht schleift ist er genau so, wie ich ihn haben möchte.

Nachdem ich am Samstag 150km über die Alb gebügelt bin 8) - der Coupe ist ganz deutlich dran, mich süchtig zu machen! Viel mehr noch als der dicke Turbo, ich denke, es liegt an den modernen Reifen und den sauber gewuchteten Rädern. Aber auch am Motor, der nicht spukt, nicht hustet und nicht zickt, und das wiederum liegt an der Zündspule, die während der TurboFever 2016 Probleme machte. Zwei Themenbereiche, die noch in Ordnung zu bringen sind ist das Bremssystem (neue Bremssättel sind bestellt) und die Fahrwerksabstimmung - das sollte das subjektive Fahrempfinden nochmals spürbar verbessern. Nicht, dass der Coupe dann besser liegt, sondern dass er einfacher zu bedienen ist. Und dann, und das weiss ich schon heute, bin ich unheilbar süchtig nach dem Coupe :)!  Geile Karre!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: numsiat am Mai 31, 2023, 23:53:19 Nachmittag

         Moin Hubsy

      Spar Dir das teure Geld für irgendwelche
     Ventile und nimm einfach ein ordinäres Ventil
     aus dem Fahrradschlauch deiner Tochter, Frau
     oder Nachbarn (variabel :-) ).
     Das Ding schraubst Du dann einfach da oben
     am Schlauchende rein und das funktioniert
      damit genau so klasse.

            weiterhin viel Spaß damit
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Juni 25, 2023, 20:49:57 Nachmittag
Hi Folks,

weiss jemand spontan, wo der L-Stecker für den Rückwärtsgangschalter zu finden ist? Gibts ein Foto davon? Vom Rückwärtsgangschalter am Getriebe gehen 2 Kabel ab, eins ist grün, das andere je nach Baujahr Grau, Gelb oder Lachs. Das grüne geht zum Verbindungsstecker hinterer Kabelbaum (der liegt neben dem Fahrersitz), das andere geht auf Sicherung 1 am Sicherungskasten. Irgendwo im Motorraum muss ein L-Stecker liegen, nur finde ich den nicht... ich vermute, dass die beiden Kabel am Längsträger am Falz eingeclipt waren und möglicherweise irgendwo hinterm Motor nach oben steigen. Liege ich da richtig?
Der Grund meiner Frage ist, dass an meinem Auto der Rückwärtsgangschalter gar nicht belegt ist, und auch nirgends ein Kabel zu finden ist... und ich den Schalter nun gerne anschliessen möchte, wo doch jetzt die Rückfahrscheinwerfer montiert sind ::).

Danke euch!

CU, LeCar5
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Alpine Gr. 2 am Juni 26, 2023, 07:07:37 Vormittag
Moin Hubsy,

die Kabel für den Rückwärtsgangschalter zweigen im linken vorderen Radkasten aus dem Kabelbaum ab, der zum linken Scheinwerfer führt.

Gruß Ralf
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Juni 26, 2023, 20:20:53 Nachmittag
Moin Hubsy,

die Kabel für den Rückwärtsgangschalter zweigen im linken vorderen Radkasten aus dem Kabelbaum ab, der zum linken Scheinwerfer führt.

Gruß Ralf

Super, danke für die heisse Spur :)! Ich werde berichten!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Montedifalko am Juni 29, 2023, 10:15:49 Vormittag
Habe mal an der Blaubeere nachgeschaut. Am Schalter sind zwei Strippen in grün und lachsfarben. Wie Ralf schon sagte, gehen die beiden Adern in den Strang des linken Scheinwerfers.Man kann erkennen, dass sie in den Kabelbaum nach oben durch den Radkasten gehen. Der Kabelstrang verschwindet dann parallel mit Tachowelle und anderem Gedöns unter dem Gebläsekasten. Wenn du Umwicklung hier mal öffnest, findest du vielleicht das, was du suchst!!
Bei einem Pokalfahrzeug kann aber nicht unbedingt davon ausgehen, dass da noch etwas serienmäßig ist! Viel Erfolg…
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Juli 02, 2023, 00:40:05 Vormittag
Danke Jungs, ich hab die beiden Kabel gefunden :)! Als ich seinerzeit den Motorraum auslackiert habe habe ich beim Zusammenbau die beiden Kabel fein säuberlich aufgerollt und unterhalb vom linken Scheinwerfer mit einem Kabelbinder fixiert...

Was gibt’s denn neues am Coupe? Nun, in der Bucht konnte ich zwei neue 54mm Bremssättel schiessen :). Und wenn ich schon mal dran bin, dann überhol ich die hinteren auch gleich. Lieber wär‘s mir, auch an der Hinterachse neue Sättel zu verbauen – echt blöd aber auch, die Dinger sind nirgends zu bekommen. Sei’s drum, Reparatursätze gibt’s zuhauf. Interessant ist die Technik ja schon, wie die Girlings aufbaut sind. Und noch interessanter ist es, was das Handbuch dazu sagt: einen Keil anfertigen, diesen zwischen die beiden Arme des Gussträgers einklopfen, damit diese etwas gespreizt werden. Dann mit einem Durchschlag den Fixierdorn nach unten drücken und den Bremszylinder rausschieben… nach 40 Jahren meine ich, muss das Handbuch neu geschrieben werden – die Fixierdorne aus Messing sind mit den Aluzylindern und die sind mit den Gussträgern so fest verbacken, da hilft kein Keil und auch kein Durchschlag und ein einfaches rausschieben erst Recht nicht! Ab in die hydraulische Presse, alles andere macht gar keinen Sinn! Mit einem lauten ‚Peng‘! brechen die beiden Teile voneinander und können ausgepresst werden. Anschliessend mit Drahtbürste und Feile das Gussteil ordentlich sauber machen, und siehe da, der Zylinder gleitet sauber in das Gussteil :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_08_30.jpeg)

Noch schnell ein Gewinde in das Gussteil schneiden, eine Schraube, die den Zylinder in Position im Gussträger hält ist mir lieber als dieses fitzelige Federle mit dem kleinen Messing-Stempel.
Und schwupps! ist die nicht aufmachen wollende Bremse vorne Vergangenheit! Hoffe ich zumindest ???.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_08_53.jpeg)

Hinten das gleiche System und das gleiche Vorgehen: ab auf die Presse, und jetzt halt nicht einmal neu sondern einmal überholen. Was will der Kolben aber auch nicht rausgehen :(… Druckluft, drehen, hebeln, nix hilft… also Manchette an der Rückseite runter, boah – was ist das :o? Da sollte doch Fett drin sein, was da rausbröselt sieht eher wie Blumenerde ohne Dünger aus! Dass ich da nicht noch mumifizierte Spitzmäuse oder Goldringe von irgendwelchen Pharaonen drin finde ist echt alles :D! Es wird eine etwas grössere Überholung, die dem System ganz bestimmt guttut. Nachdem der Stössel für die Handbremse demontiert ist mag der Kolben immer noch nicht aus dem Gehäuse, es hilft nur sanfte Gewalt. Wie ich das Gehäuse sauber mache bin ich mir sicher, dass Renault ganz sicher nicht wollte, dass die Kisten 40 Jahre lang ‚aufgehoben‘ werden… beim Zusammenbau jedenfalls fixiere ich die Manschetten mit Kabelbindern, nicht, dass das Fett in den nächsten 40 Jahren schon wieder kompostiert :P.
Und dann kommen auch die hinteren Sättel wieder ans Auto:

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_09_17.jpeg)

Ach ja, und überhaupt – trotz neuem, ok, vor bald 20 Jahren neuem…, jedenfalls für den Coupe passenden Hauptbremszylinder (ich meine, die Kolben darin haben 20.8mm Durchmesser) war der Pedalweg sehr lange. Ich erinnere mich, was Uli Mang damals zu mir sagte: wenn beim Renault 5 der Pedalweg zu gross ist, immer erst nach den Radlagern schauen. Wenn die verschlissen sind oder zu locker sitzen bekommt die Bremsscheibe einen zu grossen Schlag und die drückt die Bremsklötze auseinander, was wiederum zu einem zu grossen Pedalweg führt. Falls ich es nicht schon erwähnt habe: Uli Mang ist 1975 und 76 Renault 5 elf-Pokal gefahren, im blauen Buch von Rainer Braun ist er auf Seite 27 sogar erwähnt – 10. in der Gesamtwertung des ONS-Pokals.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_09_43.jpeg)

Im November 2003 waren wir zur Siegerehrung der Markenpokale der Deutschen Renault AG ins Dorint Hotel am Nürburgring eingeladen. Gefeiert wurde dort auch 30 Jahre Renault elf Pokal, und es waren echt viele Renault 5 Pokal-Fahrer eingeladen und vor Ort. Glücklicherweise hatte ich mein Renault elf Pokal-Buch dabei, und viele der alten Herren haben nicht nur gerne darin unterschrieben, sondern haben auch immer noch eine Anekdote dazu erzählt – herrlich, echt herrlich :)! Uli Mang war nicht dabei, er hat später im Buch unterschrieben. Und guckt mal, der schwarze Haken da auf der rechten Seite links, Georg ‚Jo‘ Weber… nicht mehr unter uns. Er sass damals schon im Rollstuhl, und war an den Armen schon sehr deutlich eingeschränkt in der Bewegung… und hat sich gefreut, als ich ihn gebeten habe, für mich zu unterschreiben!

Aber weiter im Text: Radlager hatte ich damals, als ich die Hinterachse überholt habe, neue verbaut. Verschlissen können die meine ich, nach der kurzen Zeit, äh, nach der geringen Laufleistung, nicht schon sein. Lediglich, dass sie zu locker sitzen. Und wenn dem so ist, dann könnte das vielleicht auch eine Erklärung für das eierige Fahrverhalten sein… also, Nabendeckel runter, Fett rauswischen, Splint und Kronenmutter raus, dann mit dem langen Hebel die Mutter nachziehen. Geht, geht weiter, geht noch weiter, und… dreht durch – Gewinde im Ar… :(! Zum Glück nur die Mutter, und nicht die Achse. Mit neuer Mutter das gleiche Spiel nochmals, ganz fest ziehen, dann ¼ Umdrehung zurück, Kronenmutter drauf, Splint rein, Fett ordentlich drauf und Nabendeckel wieder reinkopfen. Wenn der Pedalweg jetzt kürzer oder die Hinterhand in Kurven weniger tückisch ist, hat sich’s gelohnt.
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Juli 02, 2023, 00:48:21 Vormittag
Fahrzeughöhe Hinterachse, nächstes Thema. 20mm soll der Coupe hinten runter. Finde ich. Geht ja am kleinen Fünfer ohne Geld in die Hand nehmen zu müssen.
Boah, erinnere ich mich, wie wir die Kisten damals tiefergelegt haben, wie bescheuert 8)! Auto aufgebockt, dann einen Dorn auf den Drehstab und mit dem Fäustel und mit viel Gewalt und ganz wenig Gefühl den Drehstab rausgeschlagen! Wenn wir uns Mühe gegeben haben, haben wir zuvor den Stossdämpfer von der Hinterachse gezogen… aber die Schwinge entlastet ???? Vergiss es! Und meistens haben wir uns auch keine Mühe gegeben, der Dämpfer war meistens nicht ausgebaut ::). Was musste da Gewalt aufgebracht werden, den unter Spannung stehenden Drehstab rauszudreschen, völlige Dummheit ;D! Und klar, von anschliessender Einstellung der Höhe kann keine Rede sein, es war nur ein Probieren! Drehstab rein, Auto runter, ah!, zu tief! Also Auto hoch, Drehstab wieder raus, Schwinge irgendwie anders positioniert, Drehstab wieder rein, Auto runter, ah!, wieder zu hoch, Auto wieder rauf, und so weiter und so fort...

Lange Rede, kurzer Sinn – so mache ich das sicherlich nicht mehr ;). Zwar sollten die Drehstäbe an sich rausfallen, weil ich die Hinterachse ja schon mal komplett erneuert habe und alles mit Kupferpaste zusammengebaut habe. Aber ich will ja die Höhe einstellen, und ich meine einstellen, nicht einausprobieren ;). Was steht im Hanbuch? 560mm Stossdämpferauge unten zu Stossdämpferbefestigung Radhaus oben Beifahrerseite. Lnks sind‘s 5mm wegen dem längeren Radstand auf der Fahrerseite mehr. Und erst einmal ein Werkzeug bauen, das dem nahekommt, wie es im Handbuch beschrieben ist:

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_10_09.jpeg)

Da ich nicht weiss, was die aktuelle Höhe tatsächlich ist, ist der Plan, die Schwinge mit dem Werkzeug soweit nach unten zu drücken, bis der Drehstab sich locker ausbauen lässt. Dann das Werkzeug um 20mm entspannen, Drehstab rein, und die Höhe sollte passen.
Und so kommt es auch :) – Stossdämpfer links raus, Werkzeug rein, Schwinge spannen. Ich finde die Position der Schwinge, dass sich der Drehstab ohne viel Gehämmere ausbauen lässt, entspanne das Werkzeug um 20mm, und bau den Drehstab wieder ein. Damit es zwischen links und rechts höhenseitig passt notiere ich mir das Maß: 530mm, 35mm weniger als im Handbuch vorgesehen. Dann die Prozedur auf der rechten Seite, Schwinge spannen, Drehstab raus, Werkzeug jetzt auf 525mm, und Drehstab wieder rein. Völlig easy :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_10_31.jpeg)

Und sollte auch passen.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_10_51.jpeg)

Höhe Kotflügelkante zum Boden links 49cm. Rechts 49cm – wow :)!

Eins ums andere wird der Coupe so, wie ich ihn für mich habe möchte. Aber es gibt noch das eine und andere zu tun… was in den 1990er vielleicht noch en vogue war, ist in den 2020ern mal so gar nicht mehr hip: grüne Zeiger in den Armaturen. Ab ins Lager, was findet sich dort? Schade, nur noch die beiden Instrumente für die Mittelkonsole... aber es ist ein Anfang :)! Ich bau die Skalenblätter noch schnell um, weil die aus dem Coupe noch nicht so stark verblichen sind. Sieht doch schon wieder fast original aus!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_11_13.jpeg)

Zeiger für Tacho und Drehzahlmesser hat ein Spezl jüngst im 3D-Druckverfahren hergestellt. Wenn die was taugen, von wegen und Gegengewicht zum Auswuchten und so, sieht’s innen bald wieder sportlich statt spätpubertär aus.
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Juli 02, 2023, 00:53:31 Vormittag
Die Schweller sind noch ein Thema: nach 40 Jahren sehen die schon ordentlich ramponiert aus, von Dellen und Wellen über eingedrückte und verbogene Schwellerkanten bis zum abgerutschten Wagenheber ist alles dabei. Ausserdem sind da die Löcher für die Dübel der Zierleiste, die der Coupe ja nicht mehr tragen soll, weil die Zierleisten ja im Coupe demontiert werden mussten. 60er Schleifpapier auf dem Exzenterschleifer und los geht’s – ich schleife mich durch die Geschichte des Coupes :)! Die letzte Schicht schwarz ist von mir, darunter spanisch grün auf weissem Füller, dann blau, beifahrerseitig stosse ich auf dunkelgrün, und darunter finde ich das originale rot und darunter wiederum den originalen grauen Steinschlagschutz.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_11_31.jpeg)

Fahrerseitig an sich genau das gleiche Spiel, nur, dass statt dunkelgrün oker dabei ist. Das ist der Farbton, mit dem damals auch die Räder und Anbauteile lackiert waren.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_11_54.jpeg)

Dann abkleben, und, ganz wichtig, die Dübellöcher zukleben :). Hauchdünnes Aluklebeband ist meine Wahl, in Kombination mit dem Steinschlagschutz völlig ausreichend, um die Löcher zuzumachen.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_12_18.jpeg)

Ich verwende schwarzen Steinschlagschutz von Petec, 2,3 bar Spritzdruck und 20 Minuten. Was für mich wieder einmal faszinierend ist: so ein bisschen Farbe und Homogenität macht doch gleich sooo viel an Eindruck aus :)! Klar sind da noch Wellen im Schweller, und klar ist die Kante unten nicht richtig gut, aber interessiert das noch irgendjemanden? Schweller ist schwarz, Schweller ist gleichmässig schwarz, Schweller ist prima :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_12_43.jpeg)

Pistole reinigen, dann Abdeckpapier runter.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_13_01.jpeg)

Räder drauf, und Auto runter von den Böcken.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_02_07_23_12_13_21.jpeg)

Wie ich den Coupe betrachte, war es wirklich sehr wichtig, die Schweller frisch mit Steinschlagschutz gleichmässig schwarz zu lackieren. Finde ich. Schliesslich liegen die Schweller ja im direkten Sichtbereich ;)…
Feierabend für heute!
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: godsey am Juli 02, 2023, 07:40:29 Vormittag
Wow, das hat sich richtig gelohnt. sowohl schwarze Schweller als auch die Tieferlegung! Sehr, sehr schick!



Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am September 21, 2023, 22:29:09 Nachmittag
Eine gefühlte Ewigkeit ist seit dem letzten Bericht vergangen… und an sich ist am Laubfrosch nicht wirklich etwas passiert. Obwohl, bei genauerem Nachdenken… also ganz klar, der eine und andere Kilometer ist dazugekommen :). Und dabei gibt’s auch eine Foto-Session, klar. Merke: grünes Auto in der grünen Natur fotografieren geht, sieht aber Plörre aus 8). Ist quasi wie Ottos Nationalflagge von Ost-Friesland weisser Adler auf weissem Grund. Heute verstehe ich nicht, warum ich das damals, so mit 12 oder 13, witzig fand ???… zum Glück gibt’s unsere frisch sanierte Ortsmitte, die, wie ich finde, richtig schön ist. Grünes Auto, Pflastersteine und Fachwerk, das passt :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_9_59_45.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_00_42.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_01_28.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_02_08.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_02_47.jpeg)

Technisch überarbeite ich das eine und andere noch, beispielsweise baue ich rote Zeiger in die Armaturen eine Tankbelüftung ein. Der Motor läuft damit – natürlich nicht wegen den roten Zeigern :P! – freier, dreht leichter hoch, kaum zu glauben, was kein Unterdruck im Tank doch ausmacht. Und das Thema Bremse gehe ich nochmals an, mit der bin ich einfach nicht zufrieden. Beim aufs Bremspedal treten ist zwar Verzögerung vorhanden, aber nicht, wie es eben typisch beim Bremsen ist, kein einknicken der Vorderachse, keine spontane Reaktion, irgendwie flau :-\.
Was mich dabei noch mehr beunruhigt, ist das plötzliche metallische ‚knacken‘ beim anbremsen auf die 90° rechts auf der Hausrennstrecke… fliegt mir da gleich etwas um die Ohren :(? Ich hab doch alles festgeschraubt, oder? Aber damit nicht genug – nach diesem metallischen Knacken, akustisch verorte ich es irgendwo vorne links, ist Spontanität, Pedaldruck, Einnicken Vorderwagen und Bremsleistung perfekt :o! Dumm nur, dass genau dieses Verhalten nach 3, 4 weiteren Bremsungen wieder komplett weg ist, und es sich wieder angefühlt hat, als wenn die Hinterachse beim bremsen eintaucht… an so richtiges umdieEckenräubern brauch ich damit ganz gewiss nicht denken! Aber - was kann das sein ???? Bremssättel vorne sind neu, die hinteren mit neuen Kolben und Dichtungen eben erst überholt. Den Hauptbremszylinder habe ich auch erst kürzlich neu eingebaut. Also, vor bald 20 Jahren halt, eben erst kürzlich ::)… und irgendwie kann ich mir das Verhalten auch nicht erklären – es handelt sich doch um Hydraulik, was soll da knacken? Das ist doch Flüssigkeit, die Kolben bewegt?!

Zwischen Fuss und Hydrauliksystem gibt’s noch den Bremskraftverstärker, hat der womöglich einen weg? Irgendwie nicht vorstellbar, ich hatte noch nie irgendein Problem mit einem Bremskraftverstärker… die funktionieren doch immer, oder? Und weil ich, seitdem ich Autos schlachte, die Dinger immer für absolut unauffällig erachte hab ich es auch nie für nötig gehalten, einen Bremskraftverstärker auszubauen und ins Lager zu legen. Bremskraftverstärker auf Lager, völlig daneben, wer macht den sowas :(?
Also erstmal Hauptbremszylinder runter, um an den Bremskraftverstärker hinzukommen. Das Maß des Stössels am Bremskraftverstärkter stimmt, 9mm, wie im Handbuch beschrieben - daran kann’s nicht liegen. Das Maß vom Bremskraftverstärker zum Bremspedal kann ich im eingebauten Zustand nicht messen… mein Latein ist am Ende :(. Bremsleistung blöd, knacken, dann Bremsleistung top, dann wieder nicht… mit diesen Gedanken durchwühle ich das Lager, ob sich vielleicht doch… also, es könnte ja vielleicht doch sein, dass ich... und tatsächlich – da liegt ein Bremskraftverstärker :)! Cool, ich hab echt einmal einen Bremskraftverstärker ausgebaut! Dass ich mich daran nicht mehr erinnern kann schieb ich einfach auf die vielen Autos, die ich geschlachtet habe, aber bestimmt nicht auf mein Alter 8). Aber so kommt der mir nicht ins Auto, ranzig wie er ist, einmal in hübsch, bitte :)! Ups, das, was da unten rausbröselt, war mal der Luftfilter... alter Schaumstoff eben, der nach 40 Jahren wieder zu Erdöl degeneriert. Also einmal auch mit neuem Luftfilter, bitte! Bloss – woher nehmen, wenn ich so eine Schaumstoff-Scheibe nirgends neu finde ???? Ha- ich baue mir aus einem Vliesfilter fürn Staubsauger einfach selbst einen :)!
Und dann geht’s ganz schnell, der Bremskraftverstärker ist raus.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_03_29.jpeg)

Sieht gut aus, der überarbeitete ist der gleiche, wie der, den ich ausgebaut habe, passt :)!

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_04_09.jpeg)

Und wieder rein. Was macht die Bremse jetzt? Viiiel besser, yeah :D!!! Spontan, Vorderwagen nickt ein, Bremsleistung gut, Pedaldruck gut :). Das irgendwie immer deutlicher zu hörende klackern hinten links stört ungemein, und schafft kein Vertrauen :(. Tatsächlich sind’s die Bremsbeläge, die Spiel im Träger haben. Mit dran beteiligt ist die Bremsscheibe, die offenbar einen etwas zu grossen Schlag hat. Also ok, die müssen noch neu rein. Hinten rechts ist das erste Rad, das bei der Vollbremsung blockiert, auch das ist noch nicht ok. Aber sonst - ok :)! Es war der Bremskraftverstärker, unglaublich!

Apropos Vertrauen: Jetzt steht erst mal Fahrwerk vermessen und einstellen auf dem Plan :). Wäre schön, wenn das unberechenbare Öltanker-Verhalten weg wäre. Mit den Toyo-Reifen ist es zwar schon viel besser, aber noch immer kommt das Heck in langen Kurven, die noch nicht einmal so schnell gefahren werden, irgendwie so heimtückisch nach… erst will es nicht mit um die Kurve, und dann will es kurvenaussen überholen ???. So fühlt sich’s zumindest an. Und Linkskurven sind unangenehmer als Rechtskurven. Vertrauen jedenfalls ist anders.

Godsey will nicht so recht ran, weil er das Schlimmste erwartet. Ich, wenn ich ehrlich bin, auch… ich weiss ja, dass der Coupe vorne einmal einen Datscher hatte, und ich habe die Hinterachse schon einmal neu gelagert. Da kann alles möglich sein… kneifen hilft aber nicht, der erste Urlaubstag ist Fahrwerkstag. Und in stoischer Routine stellt Gosey den Coupe auf die Radlastwaagen.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_05_04.jpeg)

Der Coupe bringt doch rund 900 Kilo auf die Waage, aber die Radlasten sind so unterschiedlich nicht. Ok, was macht die Hinterachse? Gesamtspur 5‘, Godsey sieht nur den Wert, der nicht stimmt. Ich dagegen sehe die Methode, mit der ich die Hinterachse seinerzeit eingestellt habe: mit der ganz simplen Spange, ganz einfach Lichtmaß Felgenhorn auf Nabenhöhe hinten:vorne gemessen und auf 0 gestellt. Und jetzt mit trackace mit Laser und Schnick und Schnack kommt genau das Ergebnis raus, das ist doch WOW :)! Wenn wir daran rumstellen, dann nur am linken Rad, das rechte scheint recht gut unter der Karosserie zu stehen. Vorne fällt der unterschiedliche Sturz auf, links 3,4°, rechts nur 1,5° :o. Und der Nachlauf ist links:rechts unterschiedlich, links steht das Rad zu weit hinten im Radhaus. Godsey grummelt, er vermutet nix gutes… die Spur ist wie an der Hinterachse annähernd auf 0, was ich ob meiner simplen Einstellmethode wiederum für richtig gut halte :).
Also erste Arbeit – den Sturz Vorderachse links-rechts angleichen. Einzige Möglichkeit, klar, mit den Unterlegplatten unterm unteren Querlenker den Sturz einstellen. Glücklicherweise ist links 4mm Unterlegmaterial eingebaut, also alles raus, und alles nach rechts. Da die ganze Achse ja eben erst, also vor 20 Jahren ::)…, zerlegt war, lässt sich alles gut öffnen, und die Arbeit ist innerhalb von 10 Minuten erledigt. Was machen wir mit der Nachspur? Tatsächlich hat der linke Längsträger einen Knick, was erklärt, warum das Rad zu weit hinten steht. Aufs Fahren wirkt sich der Unterschied nicht wirklich aus, wie mir Godsey Glauben macht. Optisch stört’s mich nicht, und weil es ein Pokal-Auto ist, wir lassen es wie es ist.
Auto von der Bühne, wieder messen: Sturz links 2,2°, rechts 2°, prima, können wir lassen :)! Gesamtspur, ohne dass wir etwas eingestellt haben, nur durch die Sturzänderung 12‘, wie es sein soll, ja prima :D!
Die Hinterachse ist ähnlich schnell gemacht, Befestigungsschrauben des Gegenlagers der linken Schwinge lösen, mit einem Spanngurt zur Abschleppöse zurren und wieder festschrauben. Ergebnis: 15‘, genau wie im Handbuch vorgeschrieben, läuft :)!
 
An sich sind wir fertig, beim letztmaligen runterlassen auf die Radlastwaagen hat Godsey weniger ein Problem mit den unterschiedlichen Radlasten als dass er meint, dass der Coupe nicht waagrecht steht. So schnell kann ich gar nicht gucken, ist der Coupe wieder oben auf der Bühne und Godsey verstellt den rechten vorderen Drehstab. Dauert zwar zwei, drei Mal, aber dann passt ihm das Ergebnis, sowohl gemessen als auch optisch – der Coupe steht waagrecht :).

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_05_57.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_21_09_23_10_06_50.jpeg)

Die Heimfahrt am Abend bringt bestätigt die erreichten und gemessenen Ergebnise :). Die benötigte Einlenkkraft am Lenkrad ist nach wie vor hoch, aber die Rückstellkräfte sind deutlich geringer, das Resultat der jetzt korrekten Gesamtspur der Vorderachse. Das Popo-Meter meldet ‚bin weniger angespannt :)!‘, die Hinterachse geht linksrum wie rechtsrum leichter und gehorsamer ums Eck, alles in allem stellt sich langsam etwas wie Vertrauen ein. Der Coupe ist irgendwie gefügig, fast ein bisschen devot, geworden, nicht wirklich souverän und unbeirrbar, aber längst nicht mehr so nervös und impulsiv wie am Morgen noch :). Dass er in schnellen Kurven bei Lupfen des Gaspedals leicht auf der Hinterhand wird, was dieses unberechenbare Gefühl gibt und genau deshalb unangenehm auffällt ist konstruktionsbedingt. Ich bin sehr zufrieden! Sehr sogar :)!

Nur die klackernde Bremse hinten, aber mit neuen Bremsscheiben wird auch das weg sein.
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: godsey am Oktober 02, 2023, 23:45:05 Nachmittag
Gemessen an Marios und Ollis Turbo sind die 900kg schon echt viel. Was steht denn eigentlich in den Papieren, was der wiegen soll?
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Zeitlupenschrauber am Oktober 03, 2023, 11:27:02 Vormittag
Beim Junior seinen AT steht 870kg im Brief


Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: lecar5 am Oktober 03, 2023, 21:36:50 Nachmittag
Hi all,

der Alpine Turbo Coupe ist etwas schwerer als der Alpine Turbo: 895kg, was sicherlich nur am verbauten Käfig liegt bzw. wurde der zu verbauende Käfig vorsorglich ins Gewicht schon eingerechnet... wie ich weiss, waren die Käfige bei Auslieferung gar nicht oder zumindest unvollständig eingebaut. Dass der Coupe auf der Karosserie mit den Verstärkungsblechen für schlechte Strassen aufbaut ist wohl zu vernachlässigen.

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_03_10_23_9_00_05.jpeg)

Am Sonntag war von unserem ADAC Ortsclub wieder Fahrtraining. Wobei Fahrtraining mehr Erwartung generiert als was die Veranstaltung tatsächlich hergibt. Wir treffen uns einfach auf einem Verkehrsübungsplatz, stecken einen Parcours ab, bauen die Lichtschranke auf und fahren zu erst mit dem eigenen Auto, und später noch ein paar Runden mit dem Kart. Macht riesig viel Spass, ist immer eine nette Truppe und nach 3 Stunden austoben fahren alle völlig glücklich und zufrieden wieder heim.
Der Platz ist ungefähr so gross wie ein halbes Fussballfeld, dementsprechend eng ist der Kurs und zackig sind die Corners - ideales Terrain für den Renault 5, erst Recht für den Coupe: mit dem kurzen Getriebe und dem Lader passt's der 2. Gang einfach perfekt :)! Die Rallye-Celica, der Renn-924er oder auch der 2002 ti waren allesamt im 1. unterwegs. Was nicht perfekt passt ist, dass der Coupe immerimmerimmer auf 3 Rädern um die Ecken kommt, das kostet Zeit! Die Spektakulär-Wertung hab ich zwar ganz klar für mich gewonnen ::), aber dennoch nur die 4. schnellste Rundenzeit eingefahren... sogar der aktuelle 911er GT3 war 4 Hunderstel schneller als ich :(.
Wenn der Coupe das Hinterrad hebt ist für mich als Fahrer überhaupt nicht spürbar. Auch nicht, wenn er es wieder aufsetzt, das geht alles total flüssig. Da tu ich mich dann halt auch schwer, grad in dem Moment wieder etwas vom Gas zu gehen, um den Grip von allen 4 Rädern in der Kurve zu haben. Wobei ich nicht zusammenbringe, dass die Kurvengeschwindigkeit mit der Haftung der 3 verbleibenden Räder noch höher sein könnte... also warum langsamer, damit alle 4 Räder aufm Boden, wenns mit 3 doch schneller geht ;D? Wie auch immer, die Toyo Proxes sind echt der Hammer 8) - den Parcour runter, 2x rechts, dann Einfahrt in den kurzen Slalom, das Hinterrad ist oben, klar, der Coupe kann mehr, also mehr Gas! Und was passiert? Ich krieg die Leistung nicht auf den Boden :o, das kurveninnere Vorderrad hebt auch leicht ab, und das 'mehr Gas!' geht völlig im Diff verloren :o!

Zeiten? Pfeiff drauf, Spass macht der Coupe, absolut :)!

Leider sind die Fotos nicht so richtig scharf...

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_03_10_23_9_30_07.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_03_10_23_9_30_53.jpeg)

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_03_10_23_9_31_32.jpeg)

Gleiche Ecke wie das letzte Bild, leider mit stylischem Sonnenschirm der Zeitnahme. Aber was zu erkennen ist, ist, wie das kurveninnere Vorderrad nach Grip sucht ;D...

(https://www.renault5turbo.de/forum/gallery/21_03_10_23_9_33_37.jpeg)

Hier gibt's ein paar Impressionen vom Fahrtraining ;): https://www.adac-oc-tuebingen.de/ Und btw: ich durfte den 2002ti 'testen'. Was mich echt erstaunt hat, ist, wie viel Gene vom M3 e30 schon im 2002 waren, ein echt ausgewogenes Auto :)!

LeCar5
Titel: Re: LL6P spanisch grün
Beitrag von: Flying Dutchman am Oktober 10, 2023, 00:15:59 Vormittag
Einfach ne cole Kiste das Ding..  ;)