Autor Thema: Schwimmbadkachelgrüne Hölle  (Gelesen 23131 mal)

Offline Montedifalko

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Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« am: Juni 10, 2016, 22:29:59 Nachmittag »
Leider gibt es Parallelwelten die dieses Forum austrocknen.
Für alle, die sich weigern bei „Fratzenbook“ und Co. ausgehorcht zu werden, hier ein Bericht eines Augenzeugen von einem Megawochenende mit Megaleuten und Megaautos:

Wie schon angekündigt, war am vergangenen Wochenende im Rahmen der 24Std.
am Nürburgring ein Lauf zur Youngtimertrophy.
Der hier allseits bekannte Ragnolli hatte wie immer mit seinem schwimmbadgrünen A5 genannt.
Da er beruflich bereits vor diesem Termin am Ring weilte, habe ich den Trailer hinter meine Firmenschlampe gespannt und bin mit Junior locker und entspannt in die Eifel gefahren.
Im Fahrerlager war bereits das Wohnmobil mit Zelt aufgebaut und alles war an Ort und Stelle.
Es trudelten altbekannte Gesichter ein . Olli W. und Katja kamen auf einen Drink und netten Plausch vorbei. D e r Koch  tauchte auf und „drohte“ mit Erscheinen an den nächsten Tagen.
Als ich abends den Trailer abkoppeln wollte um ins Hotel zu fahren, fiel mir auf, dass kein Kastenschloss gegen den Diebstahl vorhanden war.
Olli W. rief kurzerhand bei Bigbird an. Der war kurz vor dem Aufbruch um auch zum Ring zu kommen.
Alles kein Problem, das Schloss wurde uns geliehen und wir konnten entspannt zum Hotel fahren.
Am Mittwoch haben wir morgens Geld fürs Tanken und die Leitplankenpauschale bezahlt während Ragnolli und der Codriver Mario sich bei der Fahrerbesprechung vergnügen mussten.
Der Tag verlief ganz entspannt. Ragnolli kontrollierte nochmals seine neuen Antriebswellen.
Zusammengestrickt aus Teilen deutscher Produktion und mit ganz großem Wissen aus der Schweizer Region sollte hier eine verlässliche Standfestigkeit entstanden sein.
Verstärkt wurden wir durch R5 AZ, dem Ausrichter der letztjährigen TF.

Kurz vor dem Qualifying konnten wir dem Wetter entsprechend Slicks montieren und so langsam mit unserem Gedöns in Richtung Boxen maschieren.
Teufel auch…..was kann so ein Werkzeugwagen schwer sein wenn man ihn bergauf schieben muss.
Mitten im Fahrerlager mussten wir eine Pause einlegen, weil die Herren von der WTTC ihr Zeittraining beendet hatten und sich zu ihren Servicepunkten durchkämpften.
Wirklich auffällig war hier der Klang der Motoren von Citroen.
Bei jedem anderen Fahrzeug hätte man einen kapitalen Motorschaden vermutet, doch hier wohl nicht, denn es war bei allen gleich.
Nach einigem Gedränge und Geschupse (wie im Sommerschlussverkauf) erreichten wir unsere Box 20.
Es war noch immer Easy Going angesagt, kein Stress, einfach nichts!
Ich habe kurz neue Kerzen montiert bevor das Zeittraining begann.
Mario begann die erste Sitzung und legte gute Zeiten hin.
Nach fünf Runden übernahm Ragnolli und lag zeitlich etwas über den Werten von Mario.
Kein Beinbruch!!
Irgendwann kam er wieder an die Box und erklärte sein Training für beendet.
Mario sagte:“ irgendwie bin ich noch nicht angekommen, ich fahre noch mal!“
Bei nachlassendem Verkehr auf der Nordschleife wurden seine Zeiten noch besser.
Aus dieser Phase stammen tolle Videoaufnahmen in der Rückansicht. Die nach vorn gerichtete GoPro hatte leider den Geist aufgegeben.
Der Schwimmbadkachelgrüne ging wie die Hölle!
Es ist sehr beeindruckend, welche Fahrzeuge speziell in der kilometerlangen Bergaufpassage in Richtung Karussel überhaupt keine Schnitte sehen!!
Kribbel,kribbel……Gänsehaut!!!!
Mario hatte vermutlich Schaum vorm Mund und Blut unterlaufene Augen!
Wir mussten ihn in die Box ordern um zu verhindern, dass er ohne Sprit liegen bleibt.
Das Zeittraining war beendet und wir machten uns auf den Weg in unsere Hood.
Wir mussten feststellen, dass „D E R Koch“ seine Drohung wahr gemacht hat und wiedergekommen ist…….. und zwar mit unbeschreiblichen „Leckerlichkeiten“!
Er hatte „mal eben“ ein sehr schmackiges Mittagessen in Form von Gulasch, Nudeln und Salat vorbeigebracht.
Wo der Koch ist, kann einem nichts passieren. Das war schon klasse.!!!

Irgendwie war immer noch alles total relaxed, kein Stress, alles gut.

Wir ließen den Tag gemütlich ausklingen um am nächsten Morgen wieder auf der Matte zu stehen.
Nun begannen wir uns Gedanken über mögliche Bereifungen zu machen. Wie wird das Wetter werden.
Jeder begann in seiner Wetterapp zu wurschteln um das Ergebnis laut zu verkünden.
Die Bandbreite ging von tropischen Temperaturen bis hin zu Starkregen und Hagel!
Hmmm….was tun? Welche Reifen nehmen wir mit an die Box?
Beim Betrachten der Regenreifen hatte ich kein gutes Gefühl!
Obwohl sie noch keinen Meter bewegt wurden, verloren zwei massiv schnell den Druck und waren schlicht und ergreifend platt.
Ragnolli hatte mit Hilfe von Lecksuchspray festgestellt, dass sich in dem von Hand geschnittenen Profil Bläschen bildeten.
Seriös sieht für mich anders aus!!
Da die Reifen vor einem Jahr von dem Good Year Renndienst montiert wurden, hatte Ragnolli sie kurzerhand dort reklamiert und zwei neue bekommen.
Für mich sahen sie nicht sehr vertrauenerweckend aus. Die Flanken sahen irgendwie porös aus und es ging bei allen vier Reifen eine Rille umlaufend herum.
Ich dachte so für mich……Senke Fuchsröhre, Reifenplatzer…..nein, lieber nicht!

Es herrschte weiterhin ganz große Gelassenheit in Team, alles im (Schwimmbadkachel) grünem Bereich!

Kurz vor Rennbeginn merkte man bei einigen die ansteigende Spannung und…….. die Wolken wurden dunkler!!!!

McTwingo und ich machten uns sehr rechtzeitig mit unserem Wagen auf den Weg an die Boxen. Diesmal hatte ich das Gefühl, dass es leichter war zu schieben!
Wahrscheinlich hatte Jan mehr PS als mein Helfer vom Vortag!

Wir erreichten sehr rechtzeitig die Box und konnten uns gut einrichten und alles parat legen.

Es dauerte recht lange bis alle Teilnehmer ihren Startplatz eingenommen hatten.
Beeindruckend war wieder zu sehen, welch hochkarätige Fahrzeuge hinter uns standen.

Die Wolken wurden dunkler!! Die Herren Fahrer hatte sich für Slicks entschieden, Roulette war angesagt.
Irgendwie hing eine sehr merkwürdige Atmosphäre über uns, die Wolken wurden größer und dunkler, es machte sich eine gespenstige Nervosität bei allen breit.
Einige Teams begannen hektisch die Räder zu wechseln.
Mario, unser Starter, entschloss sich weiterhin auf Slicks zu starten. Er wollte sich während der Einführungsrunde ein Bild von der Strecke machen um dann eine Wahl zu treffen.
Ich, als Flavio Briatore für die Armen, hatte mir zwischenzeitlich einen Blick auf die Monitore an der Boxenmauer erlaubt.
An einigen Streckenabschnitten konnte man sehen, wie sich Wassermassen über die Fahrbahn ergossen .In Senken entstanden kleine Seenlandschaften mit Hagel usw.

Nach meinem Bericht entschied sich Mario für Semis.

So, nun war Eile angesagt! Alle Utensilien wie Schrauber, Heber, Reifen usw. mussten zum Startplatz geschleppt werden.
Alles hat bestens geklappt, als würden wir in unserem Leben nichts anders machen.
Kurz vor dem Start zur Einführungsrunde begann der Himmel sein Pforten zu öffnen.
Bereits in den ersten Kurven konnte man auf den Monitoren erkennen unter welchen Umständen hier gefahren wurde.
Einige Fahrzeuge landeten neben der Strecke und wurden teilweise kalt umgeformt!
Kurzzeitig stand ein Rennabbruch im Raum.
Die Rennleitung entschied sich für eine zweite Einführungsrunde.
Über Telefon hatten wir regen Kontakt mit unserem Fahrer.
Schon das war Spannung pur!!
Es schüttete wie aus Kübeln, die Verhältnisse waren einfach unglaublich!

Die Rennleitung entschied, nach der zweiten Einführungsrunde das Rennen zu starten.
Bei Mario ging alles glatt,…..puh,schwitz!!
Er drehte fortan sehr zügige Runden, dass mir Angst und Bange wurde!
Eine Woche vorher war ich mit gleicher Bereifung, bei weitaus weniger Wasser auf der Strasse unterwegs und bin mit 70km/h nach Haus geschlichen. Anschließend habe ich mich als Held gefühlt!
Was hier ablief war der pure Wahnsinn!
 Wenn jemand sagt, man könne mit Semislicks bei Nässe nicht schnell fahren, der hätte den
Schwimmbadkachelgrünen (welch ein passender Name in diesem Fall) mit Mario sehen sollen!!!
Durch Ausflüge ins Kiesbett und Reifenwechsel wurde das gesamte Feld durcheinander gewürfelt.
Plötzlich tauchte die Startnummer 163 auf dem 31. Gesamtrang auf!
Wow…..what a feeling, vor allem wenn man die Hochkaräter hinter uns gesehen hat.

Die Bedingungen wurden schlechter und Mario meldete sich bei Junior am Telefon.
Er sagte, er wäre teilweise nur noch dabei, mehr Passagier als Kapitän!
Davon abgesehen hatte er auch zwischenzeitlich die Strecke ins Kiesbett verlassen.
Auf Videos ist zu sehen, dass sich hinter ihm ein kreiselnder Golf auch von der Strecke verabschiedete und dabei den R5 nur sehr knapp verfehlte.
Einige Zentimeter weiter und die Statistik für existierende Renault 5 hätte überarbeitet werden müssen.
Der Tod durch einen Golf GTI wäre die Höchststrafe gewesen!

Nun denn, Mario kam in die Box, die Reifen waren recht problemlos gewechselt, Ragnolli wurde festgezurrt, der Brennstoffvorrat wurde erhöht und ab die Post!!!
Bub bub bub, das Herz pochte doch ganz schön…….

Ragnolli legte gut los bis…..ja, bis die Meldung kam: Ausgang Karussel….starke Motorgeräusche, Wagen wurde von der Strecke geschleppt!

Wir fuhren zu einem Parkplatz auf dem der wunde Racer abgestellt wurde.

Leute…..eine unglaubliche Szene! Durch den extremen Regen war nur noch eine Schlammwüste vorhanden, bevölkert mit Schnapsleichen oberhalb der 2 Promille!
Mittendrin ein gefrusteter Ragnolli mit unverkennbarer Bierfahne.
Begeisterte Zuschauer hatten ihn zwischenzeitlich gut betreut!

Beim Abschied versuchte einer von ihnen zu sprechen:“ Pa..hass guud auf ih…hien au…fff!
Wir w….wolln dich i….im nächs`n  Jaa wieders….seeen!“ Boaaahh!!!!!

Gelbe Engel schleppten den Wagen direkt ins Fahrerlager. Der Motor klang wirklich fürchterlich. Wir stellten die wildesten Vermutungen an, vom abgerissenen Ventil mit Totalschaden im Zylinder usw.

Schon mal vorweggenommen, es war nur ein gebrochener Kipphebel.

Von allen Renault- Tretern waren wir leider die einzigen, die einen Ausfall zu beklagen hatten.
KE der alte Haudegen hatte seine Klasse gewonnen, mit leicht umgeformten Kotflügel.
Bereits in der Einführungsrunde hatte er mit blockierten Rädern kuzerhand einen Porsche aus dem Weg geräumt.

Bei uns war etwas Wunden lecken angesagt, aber kurz darauf war die Stimmung wieder bombig!

Am folgenden Tag wurde alles verpackt und Junior und ich brachten die schwimmbadkachelgrüne Quelle der Freude nach Dieppe-Holz zu Ragnolli auf den Hof.

Recht abgeschlafft und müde kamen wir abends wieder HH an.

Wir waren aber sehr glücklich wieder an diesem Event teilgenommen zu haben.
Wie bereits gesagt; das Auto, die Leute, der Ring…..mehr geht nicht ! !

Hoffentlich im nächsten wieder

Flavio Briatore alias Montedifalko


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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #1 am: Juni 10, 2016, 22:32:26 Nachmittag »
Ein gutes Team besteht aus:

Einem Teamsenior mit Überblick
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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #2 am: Juni 10, 2016, 22:33:53 Nachmittag »
....gutem Werkzeug
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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #3 am: Juni 10, 2016, 22:34:57 Nachmittag »
....motivierte, junge Talente
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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #4 am: Juni 10, 2016, 22:36:09 Nachmittag »
....zwei Freunde vor der Zielinie
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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #5 am: Juni 10, 2016, 22:38:09 Nachmittag »
....überlegene Taktiker
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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #6 am: Juni 10, 2016, 22:39:59 Nachmittag »
....schnelle Hände vor dem Wolkenbruch
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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #7 am: Juni 10, 2016, 22:41:12 Nachmittag »
....ohne Schwindel im Karussel
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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #8 am: Juni 10, 2016, 22:42:05 Nachmittag »
....und wieder raus....
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Re: Schwimmbadkachelgrüne Hölle
« Antwort #9 am: Juni 10, 2016, 22:43:49 Nachmittag »
.....Entscheidung ob Gummi mit oder ohne Gnubbel....
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