Ich gehöre mit einigen anderen zu den "Silberrücken" in der R5 Gemeinde.
Als wir Ende der Siebziger/ Anfang der Achtziger begannen unsere 5er um den Hockenheimring und Heidbergring zu quälen,
hatten die meisten hier im Forum bestenfalls erste Erfahrungen mit dem Tretroller...... ja Grandy....!
Einige der Weggefährten von damals tauchen auch heute noch (wieder) bei so irren Veranstaltungen wie Tag des Donners, Turbofever oder verspäteten Weihnachtsfeiern in Diepholz auf.
Seit Ewigkeiten kenne ich Gestalten wie Robin, Frank und die Dieckmannbrothers Michael und Fränky.
Letztere kenne ich in der nächsten Woche 29 Jahre.
Warum ich das weiss werdet ihr fragen, die Antwort ist gaaanz einfach:
Im Jahr 1983 hatten wir in Hamburg die Jahreshauptversammlung des Alpinault 5 Cubs ausgerichtet.
Ich hing während der Veranstaltung extrem im Seil weil eine Woche vorher meine Tochter auf die Welt gekommen ist.
Es war halt akuter Schlafmangel!!
Fränky tauchte damals noch als Bremer in der Szene auf. Mittlerweile hat er , diplomatisch wie er ist, seinen Wohnsitz zwischen
Bremen und hamburg verlegt.
Wenn diese, über Jahre hinweg, durchgeknallten Personen zusammentreffen, dann wird auch viel aus der Vergangenheit hervorgeholt.
So mal wieder geschehen bei der TF 12 in Luxemburg.
Mit Tränen in den Augen vor lachen haben wir uns Geschichten von früher erzählt. Die Nacht war eigentlich viel zu kurz
dafür.
Ich habe mir gedacht, an dieser Stelle mal einige für die "Jugend" weiterzugeben.
Backenturbo mit 200km/h in der Garage:
Einer der ganz harten war ein A5T Fahrer namens Jost.
Er verbaute alles verfügbare an seinem Wagen, gute und auch weniger gute Teile.
Fahrwerk, Ladedruck,Sitze und so weiter wurden optimiert.
Bei Veranstaltungen am Hockenheimring legte er einen Fahrstil an den Tag, dass man um die Tribünen fürchten mußte.
Der Kommentar zu seinem Auto: "Gange ischer wie`d Sau, abber gschliffe war er, uff die Erd....."
Ich habe diesen Spruch nie vergessen.
Nun kam es an die Zeit wo der A5T nicht mehr seinen Ansprüchen genügte und kurzerhand wurde ein Backenturbo gekauft.
Der Wagen war zunächst nicht angemeldet und stand in der Garage herum.
Jost wollte aber endlich mal echte 200km/h auf dem Tacho haben.
Der Backenturbo wurde aufgebockt und völlig schmerzfrei auf Bierkisten gelagert. Muss ich weitererzählen?
Richtig.... der Motor wurde wurde gestartet und die Gänge durchgerissen bis der Tacho weit über 200 anzeigte.
Als der R5 irgendwann angemeldet wurde, ging dem Fahrer bereits nach einigen Wochen bei Nässe die Strasse aus und kaltes
Umformen der Karosse war angesagt.
Gleich darauf verkaufte Jost das Auto wieder..... gange ischer wie`d Sau....aber nitt lang...
Zelten in Dänemark:
Im Jahr 1989 hatten wir im R5 Club die Idee mal gemeinsam ein Wochenende auf einem Zeltplatz in Dänemark zu verbringen.
In unserer Reihe gab es damals zwei Oberchaoten namens Kalle und Günner. Wo die beiden auftauchten gab es Lachkrämpfe bis zur Bewustlosigkeit.
Kalle organisierte einen Campingplatz auf der Insel Römö und bot mir sein Zelt an.
Meine Familie war im Wachstum und ein Jahr vorher war Niklas zu uns gestoßen.
Als es nach Dänemark gehen sollte, bekam er irgendeine Kinderkrankheit.... Masern, Röteln oder was weiss ich, jedenfalls mit sehr hohem Fieber.
Nichts sollte uns von diesem Wochenende abhalten!!
Meinen geliebten A5T hatte ich seinerzeit an Kalle abgegeben und mir einen Espace gekauft.
Die Kids waren darin schnell verstaut.
Als wir auf der Insel ankamen, hörten wir bereits bei der Anmeldung, dass da bei der Gruppe aus Hamburg "etwas" passiert sei!
Wir fanden nur einen sehr kleinen Teil der erwarteten Personen vor. Dafür aber eine verbrannte Rasenfläche und verkohlte
Überreste eines Zeltes.
Alle anderen waren im Krankenhaus um einen Unglücksraben zu begleiten.
Beim Anzünden eines Grills war ein heute noch aktiver R5 Fahrer seeeehr unvorsichtig mit Brandbeschleunigern.
Der gute JJ bekam brennende Flüssigkeiten ab und es wurde ihm ein Profil wie eine Reiterhose gebrannt.
Das sah schon fürchterlich aus.... ich sag nur: boiled eggs.
Trotz allem wurde es ein netter Abend. Lecker grillen und trinken war angesagt.
Die Kinder konnten frühzeitig in Kalles Zelt ihre Schlafsäcke aufsuchen.
Zu vorgerückter Stunde folgten wir leicht alkoholisiert.
Irgendwann wachte ich auf als jemand meinen Schlafsack öffnete und zu mir gekrochen kam.
Ich dachte nur: "Huch Schatz..... ist denn schon wieder Weignachten?"
Irgendwie fühlte sich alles nicht wie gewohnt an, egal, liegt wohl Bier......
Im Taumel der Wolllust hauchte mir die Person in meinem Schlafsack mit einer Rum/Knoblauchfahne etwas auf Dänisch ins Ohr....
..... dann wie in einem Vorabendfilm auf RTL....... eine riesige Taschenlampe brennt in meinen Augen!!!
Ich hörte nur sehr bestimmende Worte mit leicht hysterischem Unterton: "Was ist das denn??"
Booooaaaahhh! Meine Frau!! "Schatz es ist nicht so wie du denkst!!!!"
Die sehr nett anzuschauende junge Dame in meinem Schlafsack packte kreischend ihre Sachen und flüchtete.
Durch den Tummult waren die anderen Kumpanen wach geworden und kamen zu uns gelaufen!!
Die Sache war dann schnell aufgeklärt.
Kalle hatte vor längerem ein Mädel aus Dänemark angebaggert und die war halt anlehnungsbedürftig.
Sie konnte ja nicht ahnen, dass in diesem bunten Zelt nicht Kalle zu finden war.....m i c h hat es nicht gestört.
Vielleicht kaufe ich mir bei Ebay mal ein altes buntes Zelt und fahre damit nach Dänemark....sollte ich mich Kalle nennen??
Das sind so Geschichten, die wir gern an die Nachwelt weitergeben..... jetzt wo die Kinder groß sind !!!
Grüße aus HH
Gerd
