Autor Thema: Wie alles begann....  (Gelesen 9131 mal)

Offline Extrabreit

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Wie alles begann....
« am: August 26, 2006, 16:44:15 Nachmittag »
Hallo, wollte auch mal kurz meine Geschichte erzählen wie ich zu meinem Renault 5 Turbo kam. Also:
Es war so gegen Ende der 70er Jahre und die ersten Fotos von "Der Bombe" aus Frankreich tauchten in den verschiedensten Autozeitschriften auf. Reichlich garniert mit fantastischen Fahrwerten.
Ich hatte die ersten Fotos gesehen und für mich stand von da an fest: Solch ein Auto muss her, egal wie.
Ich habe schon sehr früh an Rennautos geschraubt und auch privat sehr viele Autos besessen, hab sie eine Zeitlang gefahren, etwas zurecht gemacht und mit Gewinn wieder weiterverkauft.
Mit ca.22 Jahren hatte ich dann das Geld zusammen und beschäftigte mich jetzt ernsthaft mit der Suche nach solch einem Auto.
In der AMS wurden zu der Zeit einige Turbo 1 inseriert ,die so etwa 6-12 Monate alt waren und erheblich unter Neupreis angeboten wurden. Tja, irgendwie hatte ich da etwas Misstrauen-zu dem Zeitpunkt kannte sich auch so wirklich keiner mit den Autos richtig aus- und ich dachte mir: bevor du dir einen gebrauchten Turbo 1 holst dann besser einen neuen Turbo 2.
Ich musste auch gar nicht lange suchen, bei uns in der Nähe war ein Renaulthändler der genau das Richtige da stehen hatte: einen Nagelneuen ,perlmuttweissen Turbo 2.
Ich glaube es war kurz nach Weihnachten 1984 und ich kam kurz vor Ladenschluss in das Verkaufsbüro.Der Turbo stand draussen und hatte ca. 20 cm Schnee auf dem Dach.
Ich sprach mit der Frau des Händlers und liess deutlich erkennen das ich beabsichtigte den weissen T2 zu kaufen .Irgendwie hatte sie das aber dann nicht so richtig für voll genommen und glaubte ich meinte den daneben stehenden R5 Alpine.
Als Ihr dann langsam dämmerte das ich schon den T2 meinte, rief sie dann Ihren Mann zu Hilfe. Wir haben uns dann auch sehr schnell über den Preis geeinigt und ich verliess ca. 25 Minuten später wieder das Gelände.
Beide versicherten mir das sie noch nie in Ihrem Leben so schnell ein Auto verkauft haben.(Ohne Probefahrt oder mal reinsetzen-gar nichts!)
Am nächsten Tag hab ich das Geld von der Bank geholt und bin mit meiner damaligen Freundin und Ihrer Mutter das Auto holen gegangen.
Als ich dann am Ladentisch stand und den Batzen Geld gegen einen Fahrzeugbrief und ein paar Schlüssel eintauschte war mir für einen kurzen Augenblick doch etwas mulmig zumute. Aber jetzt war es passiert und ich fuhr mit zitternden Händen und klopfendem Herzen "meinen" Turbo nach Hause,vielmehr in die Doppelgarage der Eltern meiner Freundin.
Meine Eltern wussten bis zu dem Zeitpunkt noch nichts über meine "Neuerwerbung".
Der Wagen sollte jetzt erstmal schön im trockenen den Winter abwarten und dann im April wenn kein Körnchen Salz mehr auf den Strassen war angemeldet werden.
Jeden Abend ging ich in die Garage um meinen ganzen Stolz zu inspizieren
und mich daran zu erfreuen.Ich konnte mich gar nicht satt sehen an diesem Anblick.
So,ich hoffe ihr könnt das bis jetzt alles so nachvollziehen.Wie es dann weiterging schreib ich in den nächsten Tagen.
Gruß-EXTRABREIT

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Offline meahb

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Re: Wie alles begann....
« Antwort #1 am: August 26, 2006, 20:58:07 Nachmittag »
Feu mich schon drauf! Hast Du auch Bilder?
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wolfgang

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Re: Wie alles begann....
« Antwort #2 am: August 27, 2006, 16:38:13 Nachmittag »
ja,ja.und irgendwann hatte er mich ebenfalls mit dem Turbo Virus infiziert!!!

Offline Extrabreit

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Re: Wie alles begann....
« Antwort #3 am: August 27, 2006, 17:51:23 Nachmittag »
So,dann will ich mal erzählen wie es weiter ging.
Der Winter 84/85 kam mir irgendwie viiiiiieel länger vor als die vorigen-oder meinte ich das nur;)
Auf jeden Fall wurden die Tage schon langsam wieder etwas länger und der Zeitpunkt der Zulassung  rückte in greifbare Nähe.
Es war so ca. in der vorletzten oder letzten Woche im März,ich war gerade dabei in mein damaliges "Winterauto"- ein Opel Rekord Kombi- einen neuen Kühler einzubauen.
Mein Vater gesellte sich dazu und meinte irgendwann kopfschüttlend,wann ich denn mal gedenke mir ein "vernünftiges"Auto zuzulegen.
Ich murmelte nur was von " mal sehen, vielleicht nächste Woche" und erwähnte so beiläufig mal das Wort "Renault".
Er wurde sofort hellhörig und hatte sehr schnell gecheckt das es sich dabei nur um ein Auto von Renault handeln konnte: das ,wovon in der ganzen Wohnung Bilder herumlagen etc.
"Du meinst doch nicht etwa dieses Turbo-Ding?Um Gottes Willen-was willst du denn damit? Dabei  zählte er mir alle Gründe auf ,die -aus Sicht eines 45-jährigen Familienvaters gegen so einen Kauf  sprachen: wie z.B. hochgezüchteter Turbomotor, kein Platz für Gepäck bzw. Einkäufe,nur 2-Sitzer usw.
Wenn ich schon soviel Geld ausgeben wolle, dann wäre doch ein 190 er Mercedes das ideale Auto für mich.
Naja,nach einigem hin und her habe ich dann mal eingeworfen,das ich den Wagen schon bestellt habe!!!
Schweigen ( ca. 3 Minuten) Dann bot er mir an ,mitzufahren und den "Kaufvertrag "wieder aufzulösen.
Aber ich blieb dabei und liess mich nicht von den Argumenten für einen Mercedes überzeugen.
Sichtlich mit sich kämpfend verschwand er im Keller. Nachdem ich mit der Kühler-Aktion fertig war brachte ich das Werkzeug in den Keller zurück,worauf die ganze Diskusion von neuem begann.
Er liess einfach nicht locker,und ich sah keine andere Möglichkeit als endlich mit der Wahrheit herauszurücken.
Nachdem keines meiner Argumente zu ziehen schien platzte es aus mir heraus: der Wagen steht schon seit gut 3 Monaten in der Garage!!
Das Gesicht hättet ihr sehen sollen.Jetzt war es endlich raus.
Abends beim Abendessen informierte er dann meine Mutter (die mittlerweile eingeweiht war), was sich Ihr "Herr Sohn" für ein Auto gekauft habe.
Schliesslich endete die Diskusion damit, das hier ja anscheinend jeder macht was er will und es sowieso nur eine Frage der Zeit sei,bis ich mir mit dieser Rakete die Ohren abgefahren habe etc.
Ich besitze das Auto jetzt gut 22 Jahre und er ist bis heute noch keinen Meter darin mitgefahren.
Übrigens,der Renaulthändler hatte das Jahr darauf wieder einen Renault 5 Turbo (diesmal in Rot) zu verkaufen!!!!
Aber das ist eine andere Geschichte und die hat sich vergangenen Winter abgespielt;)


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Offline lecar5

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Re: Wie alles begann....
« Antwort #4 am: August 28, 2006, 19:13:13 Nachmittag »
Meeeehhhhhr!!!! Am besten mit Bildern, schön aus den Achzigern, vergilbt und nach 'alt' muffelnd!

Hubsy
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Offline Extrabreit

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Re: Wie alles begann....
« Antwort #5 am: August 28, 2006, 20:57:25 Nachmittag »
Hallo Wolfgang, hast ja schnell herausgefunden wer das da oben geschrieben hat;) Konnte dich ja zum Glück noch vor einem gravierenden Fehler bewahren - nämlich einen PEUGEOT 205 zu kaufen!!!!!!!!!!
Hast es- glaube ich -bis heute noch nicht einen Tag bereut,oder?
Bin übrigens auf unseren "Formationsflug" bei der Rückfahrt vom Oldtimer -GP angesprochen worden-kurz vor zuhause,du weisst schon wo ich meine;)hat Tags darauf für reichlich Gesprächsstoff gesorgt:)
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wolfgang

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Re: Wie alles begann....
« Antwort #6 am: August 29, 2006, 18:27:01 Nachmittag »
 Hi Volker,das war ja auch nicht schwer zu erraten!Also bereuen tue ich es keines falls.Das ist aber auch eine super Strecke zum Turboblasen.Die geht aber um einiges schneller als wie wir sie gefahren sind!Wie ich aber vorhin festgestellt habe, könnte ich eine neue Rolle gelbes Panzerband gebrauchen.Du weißt schon für was,oder?
Gruß und bis die Tage
Wolfgang

Ado

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Re: Wie alles begann....
« Antwort #7 am: November 27, 2006, 19:47:43 Nachmittag »
Hallo Extrabreit,

normalerweise bin ich privat ein fauler Schreiberling,.aber das lesen Deiner Geschichte war für mich ein echtes déjà-vu-Erlebnis.
Auch ich habe mir einen perlmutweißen Turbo 2 gekauft ;D, allerdings im Winter 86.  Ich war noch mitten im Studium und meine Eltern hatten mir umfangreiche finanzielle Unterstützung beim Kauf eines Autos zugesagt. Als sie das Auto sahen, wurde das Sponsoring verweigert und wir haben ca 2 Wochen nicht mehr miteinander gesprochen :-X >:(.
Da ich nach der Probefahrt süchtig nach den "Elefantenrollschuh" war (die Worte meines angeblich vernünftigen Bruders), mußte ich kurzfristig die Finanzierung klären (wie es meiner Ex heute wohl geht?).

Nun sind über 20 Jahre vergangen und meine Frau läßt keinen Monat vergehen ohne zu fragen, wann ich den das Auto verkaufen werde.

Die einzigartigen Geschichten, die ich mit den Turbo2 erlebt habe, sind vermutlich der Grund dafür, dass ich noch erheblichen Wiederstand leiste...... allerdings kann ich diese Geschichten meiner Frau nicht erzählen 8).

Ado