Autor Thema: Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"  (Gelesen 41108 mal)

Offline Ragnolli

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Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« am: Oktober 15, 2009, 10:59:53 Vormittag »
Moin, moin,

Sorry, aber ich muss hier jetzt doch erst etwas weiter ausholen.... aber nehmt Euch doch bitte die Zeit und sagt mir am Ende, was Ihr davon haltet.

Aktuell und in der Vergangenheit wurde viel über mögliche Leistung-Kits oder im Allgemeinen über Leistungsteigerungen gesprochen. Auch habe ich häufig schon mit meinem Spezi (Stosieck) das Thema diskutiert. Immer ist jedoch ein echter Ansatz an der Angst gescheitert, wenn ich denn den Ladedruck erhöhen will, dass das immer auf Kosten der Sicherheit geht.
Dass die gesamte Mechanik eine deutliche Mehrleistung verträgt (auch mit Serienkolben, und Buchsen!?!) steht vermutlich ausser Frage?!?! Was für mich immer kritisch war, ist die Frage: Wie kriege ich die richtige Menge Kraftstoff in den Brennraum - Abmagern ist der Tod!!!

Also, bisher standen für eine solide Leistungssteigerung immer nur 2 Möglichkeiten für mich im Raum. Entweder:

1. Modifikation aller für die Kraftstoffzumessung beteiligten Aggregate wie Mengenteiler, Luftmengenmesser, Steuerdruckregler, Systemdruckregler und weitere - alles SEHR, SEHR diffizil. Spätestens als ich im K-Jetronic Buch auf Seite 20, Bild 15 gelesen habe: "Steuerschlitz vergößert dargestellt (Im Original ist der Steuerschlitz etwa 0,2 mm breit)." - NULL-KOMMA-ZWEI MILLIMETER? Okay, vergiss es! Da fummelt man besser nicht dran rum! (hörst Du, Jens! Finger von die Dinger!)

2. Alles von Bosch rausschmeißen, elektronische, programmierbare Einspritzung rein, Zündmodul, Drosselklappe verlegen, Lader umbauen, etc. (so wie unser Bremer Jung...) Viele Sommer Abstimmarbeit, viel, viel (Lehr)geld zahlen, bis es denn befriedigend läuft.

Nach vielen Tagen und Wochen zu viel Zeit und Grübelei, meinen offenen Motor vor Augen, viel Lesen im Forum über alles was bisher zur K-Jetronic gepostet wurde, und intensivem Studieren der K-Jetronic Unterlagen, bin ich zu dem Schluß gekommen, dass die sicherste aber auch einfachste Möglichkeit der Leistungssteigerung natürlich eine........................ Trommelwirbel.............spannungerzeugende Pause................Lambda Regelung!!! ist.

Logisch!

Und zwar eine ECHTE Regelung des Gemischs auf den Lambda-Wert (vielleicht noch mit Stützung durch Drehzahl, Drosselklappenstellung, Ladedruck und Motortemperatur!?). Grundlegend möchte ich jedoch nichts an der K-Jetronic verändern. Sie funktioniert in den eingeschränkten Möglichkeiten ja eigentlich sehr gut. Bleibt also nur eine ÜBERLAGERTE Lambda-Regelung, die an geeigneter Stelle in die Kraftstoffzumessung eingreift.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten des Eingriffs. Aus meiner Sicht sinnvoll wäre der Eingriff in den Kraftstoffdruck, der am Systemdruckregler ansteht (alternativ Senkung Steuerdruck). Hier, genau gesagt im Rücklauf zum Tank, besteht die optimale Möglichkeit des Eingriffs, in dem der Rücklaufquerschnitt teilweise, analog zum Lambda-Wert, abgesperrt wird. Hierdurch steigen der Systemdruck und der Steuerdruck, der Volumenstrom zu den Einspritzventilen wird vergrößert. Realisiert werden kann dies über ein schnelles, kleines Taktventil, welches über ein sog. PWM-Signal von einer ECU angesteuert wird.

Nochmal zum Verständnis: alles bleibt mehr oder weniger beim Alten! Lediglich im Rücklauf zum Tank vom Systemdruckregler (Seite 21, Bild 17) wird der Ablaufquerschnitt manipuliert. Da es sich um einen geschlossenen Regelkreis Lambda<=>Kraftstoff-Systemdruck handelt, erfolgt hier nur ein Eingriff, bei entsprechender Abweichung zum Sollwert, wie in der Kennlinien der ECU hinterlegt.
Die Programmierung der Kennlinien (je nach Miteinbeziehung weiterer Größen, wie Drehzahl, Drosselklappe) bedeutet etwas Aufwand, ist aber von meinen netten Kollegen (Danke an dieser Stelle schon mal) sicherlich ohne größere Schwierigkeiten realisierbar.

Wie sähe das System also insgesamt aus:
- extrem schnelles, getaktetes 2/2 Wegeventil, unbestromt offen, montiert im Rücklauf nach dem Mengenteiler (Typ muss noch ausgewählt werden)
- Lambdasonde im Auspuff (Standard oder Breitband)
- Steuergerät mit ECU, digitalem Drehzahleingang, 4 analoge Spannungs-Eingänge, mind. 1 PWM-Ausgang (z.B. =8&tx_commerce_pi1[showUid]=158]http://www.peak-system.com/Produktdetails.49+M591e1563f05.0.html?&tx_commerce_pi1[catUid]=8&tx_commerce_pi1[showUid]=158)
- leistungsfähigere Kraftstoffpumpe, um möglicherweise noch "Luft nach oben" zu behalten (z.B. http://cgi.ebay.de/Pierburg-Benzinpumpe-K-Jetronik-220Liter-h-6-5-bar_W0QQitemZ220492525586QQcmdZViewItemQQptZTeile_ohne_Strassenzulassung?hash=item335660f012&_trksid=p3286.c0.m14)

Preisschätzungen:
Ventil 100€, Steuergerät ~250€, Sonde 100€, Pumpe 60€, Schmiergeld für Kollegen 100€, Kleinmaterial 100€ - als erste grobe Schätzung also 710€.

Erweiterbar wäre das System natürlich dann noch um weitere Sensoren und Aktoren. Denkbar wäre z.B. die Drosselklappenstellung mit abzufragen (evtl. sogar erforderlich?), oder den Ladedruck zu messen oder sogar zu regeln.

Aus der Schweiz gab es ja aktuell die Anfrage nach Abgasnormerfüllung - das wäre natürlich hier auch ein Ansatz.

Also, wer glaubt an diesen Ansatz, wer hat Interesse an der "Entwicklung" mitzuarbeiten, wer kann Know-How beisteuern? Zufällig jemand der C++ programmieren kann? Regelungstechniker? Hydrauliker?

Übrigens, handelt es sich hierbei absolut nicht um einen von mir erdachten Ansatz, sondern vor der KE-Jetronik hat es auch eine Lambda-geregelte K-Jetronik gegeben, mit genau dem Ansatz eines getakteten Ventils im Rücklauf des Systemdrucks. Bei der Recherche bin ich nämlich dann gestern auf dieses Bild hier gestoßen:

Hätte mir viel Denken erspart....... ist übrigens auch am ende des K-Jetronic Buchs kurz beschrieben, dass es geht!

Fragen, Anregungen, Zweifel, was auch immer, Hauptsache konstruktiv? Haut rein!!!!



Gruß,

Oliver.
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Offline godsey

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Re:Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« Antwort #1 am: Oktober 15, 2009, 11:58:26 Vormittag »
Nur mal kurz überflogen:

Die größten Bedenken bezüglich der serienmäßigen K-Jetronik bestehen ja darin, daß diese bei einer deutlichen Leistungssteigerung an Ihre Grenzen stösst: Stauscheibe voll ausgelenkt -> maximale Spritmenge erreicht -> trotzdem zu mager. Diese Problematik löst dein Ansatz nicht.

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Offline Ragnolli

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Re:Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« Antwort #2 am: Oktober 15, 2009, 12:50:23 Nachmittag »
Denke schon, und zwar durch den höheren Kraftstoffdruck.
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Offline godsey

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Re:Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« Antwort #3 am: Oktober 15, 2009, 13:33:03 Nachmittag »
Ich habe das ja auch geglaubt, aber Martin Z. scheint da anderer Ansicht zu sein (dem traue ich so einiges zu):
Das ist nur bei Elektrischen Einspritzventilen richtig, da wird aber normalerweise der Einspritzdruck mit dem Benzindruckregler dem Saugrohrdruck angepasst.
Der Gegendruck im Saug/Druckrohr hat bei der K-Jetronic theoretisch keinen einfluss auf die Einspritzmenge.
Der Mengenteiler funktioniert wie ein Stromregelventil in Hydraulikanlagen, zumindest in der Theorie.
Dabei haben die Steuerschlitze die Funktion der Einstelldrossel.
Die Membranen mit den Federn zusammen bilden den Steuerkolben nach.
Wenn die Theorie richtig ist, hat (leider) der Systemdruck keinen Einfluss auf die Einspritzmenge.
Der Systemdruckregler hat die Funktion des DBV (Druckbegrenzungsventil) in Hydraulikanlagen.


Jedoch warten wir es ab, was die wahren Experten meinen
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Offline Ragnolli

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Re:Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« Antwort #4 am: Oktober 15, 2009, 13:53:52 Nachmittag »
Zitat Dirk:
"4.   Erhöhung des Systemdrucks:
Eine Erhöhung des Systemdrucks führt dazu, dass bei gleichem freien Querschnitt am Steuerschlitz eine größere Kraftstoffmenge fliesen kann."

lass es uns mal abwarten.  ::)
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Offline R5T2

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Re:Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« Antwort #5 am: Oktober 15, 2009, 19:21:52 Nachmittag »
Zitat
"4.   Erhöhung des Systemdrucks:
Eine Erhöhung des Systemdrucks führt dazu, dass bei gleichem freien Querschnitt am Steuerschlitz eine größere Kraftstoffmenge fliesen kann."
Ich hoffe dass diese Aussage richtig ist ::) und der Systemdruck nicht so hoch eingestellt werden muss dass neue Probleme entstehen.
Theoretisch ist der Durchfluss am Steuerschlitz abhängig vom Differenzdruck und dem Öffnungsquerschnitt. Der Differenzdruck ist aber angeblich konstant 0.1 Bar.
Zitat
Ich habe das ja auch geglaubt, aber Martin scheint da anderer Ansicht zu sein
Ich bin nicht anderer Ansicht sondern habe meine Zweifel. Ich habe von verschiedenen Leuten unterschiedliche Aussagen dazu erhalten, was soll/kann ich jetzt glauben ???

Zitat
Die größten Bedenken bezüglich der serienmäßigen K-Jetronik bestehen ja darin, daß diese bei einer deutlichen Leistungssteigerung an Ihre Grenzen stösst
Wenn die maximale Menge für den gewünschten Ladedruck genügend ist kann die elektronische Lösung sicher viele Vorteile bringen.

Ich werde eine K-Jetronic komplett zusammenbauen und die maximalen Fördermengen mit verschiedenen Systemdrücken messen. Dann wissen wir endlich was Sache ist.

Gruss Martin

PS: Bei mir liegen noch verschiedene Steuergeräte, da ist aber nichts mit programmieren in C. Da ist richtige Arbeit in Assembler gefragt (Motorola HC11)
« Letzte Änderung: Oktober 15, 2009, 19:27:19 Nachmittag von R5T2 »

Offline R M R

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Re:Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« Antwort #6 am: Oktober 15, 2009, 20:22:45 Nachmittag »
Hallo
Messen der K Jetronic: Gummi von Stauscheibe demontieren, Stauscheibe nach oben ziehen ( Anschlag ) und vorsichtig arretieren. Alle 4 Einspritzventile in ein Messbecher setzen und Benzinpumpenrelais überbrücken und genau eine Minute spritzen lassen, und hochrechnen auf eine Stunde! Dann mit verschiedenen Drücken messen und Ergebnis vergleichen. Voilà
Gruss arno
« Letzte Änderung: Oktober 15, 2009, 20:53:49 Nachmittag von R M R »

Offline R M R

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Re:Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« Antwort #7 am: Oktober 15, 2009, 20:27:00 Nachmittag »
Nachtrag:
Wir haben früher Golf GTI auf Turbo umgebaut und bis 20% mehr Fördermenge rausgeholt. Da konnte man aber noch die Differenzdruckventile mit einem Inbusschlüssel verstellen und so die Feinheiten auf allen 4 Zyl. einstellen.

Gruss arno
« Letzte Änderung: Oktober 15, 2009, 20:29:54 Nachmittag von R M R »

Offline R5T2

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Re:Verfügbar ab Frühjahr 2010: die neue Einspritzung "K-JETOLLI"
« Antwort #8 am: Oktober 15, 2009, 21:27:25 Nachmittag »
@ Oliver
Zitat
(alternativ Senkung Steuerdruck)
Warum alternativ?
Das wäre doch die eleganteste Lösung. Taktventil in den Warmlauf- Steuerdruckregler einbauen.
Benzin und Stromanschlüsse sind am Gehäuse vorhanden und niemand sieht da irgendwelche Änderungen. . . .
Der Einbau des Taktventils im Gehäuse wird aber etwas knifflig.

Gruss Martin

Offline dondini

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« Antwort #9 am: Oktober 15, 2009, 22:10:46 Nachmittag »
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« Letzte Änderung: August 15, 2013, 10:32:14 Vormittag von dondini »