Autor Thema: The little red one (Turbo1)  (Gelesen 186945 mal)

Offline lecar5

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #30 am: Juni 28, 2006, 21:21:40 Nachmittag »
Hallo meahb,

spannende Geschichte, die du da erzählst! In diesem Fall hat eine 'rolling restauration' einen entscheidenden Vorteil: Du machst nur eins ums andere und kannst so sehr schnell ein mögliches Problem eingrenzen.

Von welcher Ausstellung schreibst du?

lecar5
Schwaben haben einen Nachteil: es gibt zu wenige!

Offline meahb

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #31 am: Juli 04, 2006, 20:26:53 Nachmittag »
Der Motor!

Teil 3

Neue Zündung und losfahren.
Es funkitoniert nicht. Der Motor läuft nicht viel besser als vorher. Springt gut an, aber unter Last geht
immer noch nichts.

Nach einigem Suchen und Prüfen stellen wir fest, daß die Spannung sich im gesamten Motorraum verteilt. Teilweise über 10KV fliegen
frei durch den Raum. Besser nichts berühren. Die vielen Metallteile, Isolationen, Abdeckungen und die Kabelwege sorgen für Probleme.
Auch scheinen die Abschirmungen nicht zu genügen.

Zurück zum Zündelektroniker und noch mal die ganze Anlage neu abschirmen. Gleichzeitig wird die "Black Box" neu positioniert.

Das bringt uns in Sachen Zündung auf die Zielgerade. Sauberer Leerlauf. Rundes hochdrehen. Gute Werte am Tester.

Es ist März geworden. Die Sonne guckt schon manchmal vorsichtig hervor.

Los! Testfahrt!

Nach zweihundert Metern kocht der Motor und vorher sind wir wie die Kaninchen durch die Straßen gehüpft. Unter Last will
der Wagen einfach nicht laufen. In den unteren Drehzahlen schlechte Gasannahme und ungleichmäßiges Beschleunigen.
Ab 3 - 4 tausend Umdrehungen bricht die Leistung dann total zusammen

Fehlersuche!
Zündung, Einspritzanlage. Alles O K. Was tun? Wir stellen den Motor etwas fetter ein. Es wird, wenn auch minimal,
besser. Also noch fetter. Ergebnis wie vorher. Minimal besser!  Im Leerlauf haben wir jetzt einen CO Gehalt von 9%. Das
hält keine Zündkerze länger als fünf Minuten aus. Trotzdem ab 3 bis 4 tausend Umdrehungen bricht die Leistung total zusammen.
Wir können keinen Ladedruck aufbauen.

Noch ein Problem haben wir bisher nicht gefunden. Es entsteht einfach kein Unterdruck. Somit funktioniert der Bremskraftverstärker
und einige andere Sachen die durch das Unterdrucksystem gesteuert werden nicht. Nach endloser Suche einschließlich der halben
Demontage des Motors haben wir dann entdeckt, daß die Abdichtungen vom Öldeckel zu den Kerzenkanälen total undicht sind. Der
Motor zieht hier völlig frei Nebenluft. Nach dem Abdichten hatten wir Unterdruck und der Motorlauf wurde auch etwas besser.

Die Kardanwellendichtungen am Getriebe sind auch undicht. Wieder zwei Wochen und endlose Stunden verloren.

Oje, Oje! Wir (ich) sind alle langsam Müde!

Wie können wir das Motorproblem lösen?

Man könnte den Warmlaufregler beeinflußen, dann läuft er immer fett, oder man könnte den Schlitz der K-Jetronik Lasern
und so vergrößern. Eine andere Verteilung einbauen und was noch alles "gebastelt" werden kann.

Eine vernünftige und vor allem dauerhafte Lösung ist eine elektronische Einspritzung!
(Die Abgaswerte müssen auch TÜV tauglich sein.)

Fahrzeug wieder in die Werkstatt und eine elektronische Einspritzung, passend zur Zündung, wird eingebaut. Elektronisch
angesteuerte Boschventile, verbunden mit einer Druckleitung, werden eingebaut.

In der Zwischenzeit wird eine neue Wasserpumpe und ein neuer Thermostat geliefert. Jetzt kocht der Motor auch nicht mehr.

Ende April steht der Wagen wieder auf dem Hof. Die Probefahrt ist eine absolute Katastrophe. Außer gewaltigen Feuerblitzen
aus dem Auspuff geht gar nichts.

Zwei, drei Tage später sollte ich für einen weiteren Versuch vorbeikommen. Es ist der 04. Mai 2006. Ohne große Hoffnung steige
ich ein und fahre los. Der Chef der Werkstatt sitzt neben mir und sagt: "Nun tritt mal drauf!"

......Wauuuu.....er rennt .... und wie er rennt. Ab 4 tausend Umdrehungen schlägt er richtig zu und saust los.
(Das Gemisch im Lastbereich, jetzt einstellbar, wurde noch mal richtig hochgesetzt. Einfach gesagt. Der Motor bekam
einfach zu wenig Benzin. "Ein gutes Pferd braucht Futter!")

Erst mal nach Hause. Nach 2 1/2 Jahren zurück von der "Inspektion". Die Familie, telefonisch informiert, wartet schon!

PS: Von der ersten Heimfahrt hab ich auch gleich ein offizielles Foto bekommen. (65 km/h und 30 EUR, Glück gehabt)

Es folgen die sogenannten Kleinigkeiten.

Fortsetzung folgt....
« Letzte Änderung: April 09, 2009, 15:58:30 Nachmittag von meahb »
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Offline R5

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #32 am: Juli 13, 2006, 21:24:30 Nachmittag »
hy kurze frage

für was ist das Gestänge am Turbolader und Krümmer auf dem Bild

gruß Boris

Offline r8220

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #33 am: Juli 13, 2006, 22:13:19 Nachmittag »
Hi Boris

Also ich würde sagen es ist die Abstützung für den Lader und den Krümmer anstelle des dünnen Blechs welches original verbaut worden ist.

Gruß
Jens
Turbofever

Offline harry

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #34 am: Juli 13, 2006, 23:20:23 Nachmittag »
Hallo Boris,
Das gestänge ist eigentlich original Groupen4 Material.
Würde beim 210PS kit geliefert von Renault Sport.
Garat kann es nog immer liefern.
Indertat ein geänderte unterstützung vom Turbo.

Offline meahb

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #35 am: August 30, 2006, 09:06:39 Vormittag »
Der Motor!

Teil 4  und vorläufiger Abschluß der Restaurationsgeschichte

Die ersten Kilometer liefen nun, bis auf einen schlechten Leerlauf und vielen Problemen im Kennfeld,
die sich durch Fehlzündungen im Auspuff oder schlechte Gasannahme bemerkbar machten, ganz gut.

Alle paar Tage bin ich zum Spezialisten gefahren und habe die Probleme geschildert. Dieser hat
daraufhin das Kennfeld und die Einspritzmengen immer wieder korrigiert und so wurde es von Fahrt zu Fahrt
besser. (Dauerte mit An- und Abfahrt jeweils ca. 2 Stunden.)

Ab Anfang Juni, die ersten 1000 - 1500 (Km Zähler defekt) waren gefahren, wurde das Auto dann langsam "fahrbar".

Nun wollte ich es auch mal richtig krachen lassen. Also mal richtig "drauftreten"! Das ging aber nicht.
Jedesmal wenn ich richtig Gas gegeben habe, gab es einen oder mehrere laute Knallgeräusche und dann
ging nichts mehr. Der angezeigte Ladedruck war ca. 1 - 1,1 bar, die Drehzahl stimmte und auch das Gemisch stimmte.

Schon ging die Suche wieder los! Alles durchmessen, Elektronik prüfen, Zündgerät tauschen, überbrücken, Motortester,
Rollenprüfstand und so weiter. Ebenfalls die elektronische Ansteuerung für das Wastegate wurde geprüft. 
Nichts! Kein Fehler zu finden.

Schließlich haben wir angefangen Fahrten mit direkter Überprüfung durchzuführen.
Das bedeutet: Ein Fahrer (in der Regel ich) und ein Beifahrer (in der Regel der Zünd- und Einspritzfachmann) mit Notebook
und direkter Datenansicht.

Dabei haben wir dann festgestellt, daß der Ladedruck bis zu 2 Bar und mehr anstieg, obwohl die Anzeige im Cockpit
nur 1 bar anzeigte. Alles umgestöpselt und auf reine Mechanik umgestellt. Nun müßte das Wastegate über die Druckdose
bei 1,1 bar öffnen. Der Ladedruck stieg aber weiter an. Hier lag der Defekt! Das Wastegate öffnete nicht. Die Membrane
in der Druckdose war zerstört.

Den Fehler zu finden war unter anderem deshalb so schwer, da die Ladedruckanzeige einen korrekten Wert anzeigte.
Diese war ebenfalls defekt und blieb bei 1 Bar Druck stehen.

Bei den Reparaturarbeiten - Tausch der Druckdose vom Turbolader (dieser mußte dazu eingeschickt werden) -
Einbau einer neuen Ladedruckanzeige - fanden wir auch eine Ursache für die Leerlaufprobleme.
Durch die defekte Druckdose zog der Motor Nebenluft. Genau soviel daß der Leerlaufluftschieber keine Arbeit aufnehmen konnte.

Nach dem diese Probleme beseitigt wurden läuft der Wagen schon ganz gut. 

Viele Einstellfahrten sind noch erforderlich, aber wir sind auf dem Weg.

Was war sonst noch?
- Nach ca. 1000 km sind die vorderen Achslager ausgeschlagen gewesen. Diese mußten noch mal ersetzt werden.
- Der TÜV hat alle Änderungen eingetragen einschließlich der großen Gottis (16 u 17 Zoll), der Renngurte, des Käfigs und des Luftfilters.
- Das Fahrwerk ist noch zu weich, aber wir arbeiten an Verbesserungen.
- Viele andere Sachen und Kleinigkeiten sind noch zu erzählen und zu berichten. Aber das sprengt dann wirklich den Rahmen.

Wir fahren jedenfalls fleißig durch die Gegend.

Zum Schluß ein paar Fotos vom ganzen Auto.

Vielen Dank für´s Lesen.

Erst mal Ende!
« Letzte Änderung: September 25, 2012, 07:51:16 Vormittag von meahb »
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Offline R5T2

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #36 am: September 01, 2006, 20:39:04 Nachmittag »
Hallo meahb
Sieht richtig gut aus Dein 5er. Wenn ich Deine Photos anschaue ist der besser und sorgfältiger zusammengebaut als damals die neuen ab Werk.
Hast Du jetzt eine Elektronische Einspritzung oder wieder die K-Jetronic eingebaut? Falls Du die Elektronische Einspritzung drin hast würde ich gerne mal die Kennfelder der Einspritzmengen und Zündwinkel ansehen. Ich habe auch mal vorgesehen eine Elektronische Einspritzung einzubauen, konnte aber meinen inneren Faulpelz nicht dazu überreden damit loszulegen.

Gruss martin


Offline meahb

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #37 am: September 04, 2006, 17:46:49 Nachmittag »
Hi Martin,

siehe Bericht Motor Teil 3

Zünddaten und Einspritzmengen individuell auf den Motor und die Nockenwelle eingestellt.

« Letzte Änderung: Januar 11, 2007, 17:17:21 Nachmittag von meahb »
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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #38 am: September 06, 2006, 18:30:18 Nachmittag »
Moin Marc,

sag mal, die komplette Umrüstung auf elektronische Einspritzung und "moderne" Zündung ist ja nun vollständig. Und wenn Du damit jetzt auch ganz gut zufrieden bist, könntest Du doch sowas wie 'ne Einkaufsliste und die einzelnen Umbauschritte mal zusammentragen. Die Programmierung ist dann die letzte (vielleicht schwierigste.....?) Sache, die zu tun ist. Also ich bin auf jeden Fall gewillt, mich von der K-Jetronic zu verabschieden.
Und es wäre schon interessant zu wissen, was rausfliegt, was stattdessen, usw. usf. und, auch nicht unwichtig, man könnte auch die zu erwartenden Kosten besser abschätzen!!!

Wär klasse wenn Du da mal die Musse zu hättest das im Detail zu beschreiben. Noch cooler wäre es allerdings wäre es vielleicht sogar, wenn Du mir das beim Kaffee, Bier oder Wässerken oder ins Heck des Dicken gebeugt schildern könntest. Am lebenden Objekt sozusagen. Sollte doch irgendwie möglich sein, bei der gewaltigen Entfernung von 70 km............ Also, wann und wo?

Ansonsten, noch mal, auch von mir, einen recht schönen Dank für die komplette Restaurationsstory. Ich denke so mancher (ich???) kann von diesen noch sehr frischen Eindrücken profitieren. Darüber hinaus wars auch einfach unterhaltsam bis spannend, wie es wohl weitergeht. Und das Ergebnis - keine Frage - ist toll (live sehen!!!).

Denn,

Olli.
Lieber spektakulär letzter als übermotiviert ZWEITER!!!
Lieber "Eddie the Eagle" als "Tonya Harding" !!!

Offline meahb

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Re: The little red one (Turbo1)
« Antwort #39 am: September 06, 2006, 19:51:33 Nachmittag »
Hi Nolli, ;D

klar treffen! Freue mich tierisch drauf mal nen Turbobruder 8) zu treffen.
70 km schaffen wir auch.

Gib mir 2 - 4 Wochen dann ruf ich an. Sofern das Wetter mitspielt ist das hiermit versprochen. :D

Wegen der Erläuterungen, wenn die Zeit es hergibt schreib ichs auf. ???

Ach, das Wichtigste!

Vielen Dank für die Glückwünsche. Bin froh wenn auch andere die Karre ganz gut finden :o. Man denkt ja manchmal schon man hat sich in ne komische Primel verguckt und nur mangels anderer Angebote findet man die dolllll.  ;)
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