vor 15 Jahren hat es ordentlich geregnet
. Es war kalt und ungemütlich. Alle waren ziemlich fertig, schliesslich ging das, was ein Jahr Vorbereitung beanspruchte in die letzte Runde – an diesem Tag zeigte sich, ob an alles gedacht wurde. Ob die Deko ankommt, ob der Zeitplan passt, ob das Programm den
Erwartungen gerecht wird, alles zeigte sich an diesem einen Tag. Es ist Samstag, 5. Mai 2002.
Doch der Reihe nach: Irgendwann 2001 aus einer Laune heraus kam die Idee auf, dass 30 Jahre Renault 5 eigentlich ordentlich gefeiert gehört. Dumm, dass in entsprechenden Kreisen solch nachlässig geäusserten Gedanken auf fruchtbaren Boden fallen
… eins kam zum anderen, ruck-zuck machte der Gedanke die Runde und stiess auf breite Zustimmung. Nicht nur das, alle möglichen Seiten zeigten nicht nur die Bereitschaft, dabei zu sein sondern legten sogar Wert darauf, Teil dieses Projekts zu sein. Und schneller als gedacht gab es kein zurück mehr – verrückt wie wir waren wollten wir uns feiern, stilvoll und naja… jeder hatte es irgendwie im Hinterkopf: gross
! Renault mit dem noch jungen D’Arc e.V. signalisierte die volle Unterstützung, was bedeutete, wir, das Orga-Team, konnten in die Vollen gehen
.
Was sollte es werden? Eine 30 Jahre Renault 5-Feier, die es in Europa nicht nochmals gibt. Klar, ein Treffen muss sein, ein Festabend mit Musik. Und eine Ausstellung in einem Museum. Von Dirks MV Agusta-Aktivitäten wusste ich, dass das Technik Museum Speyer solchen Spirenzchen gegenüber aufgeschlossen ist. Der Kontakt war recht schnell hergestellt, der erste Besuch und das erste Gespräch zum Thema sehr aufschlussreich. Das Museum bietet eine Festhalle, die wir nutzen könnten. Catering sollte kein Problem sein, Stellplätze sind ausreichend vorhanden, die Kulisse passt. Wow!
Bloss… ist die Location wirklich geeignet? Industrieboden, kalt, trist, naja… so ganz den Vorstellungen entspricht das Ambiente der Festhalle nicht. Mit gemischten Gefühlen sagen wir zu, sind uns aber nicht sicher, ob die Feier das wird, was wir möchten. Wird schon werden. Hoffentlich.
Dann, die erste Mai-Woche 2002. Der April hatte noch nicht bemerkt, dass er zu Ende war, jedenfalls schlug das Wetter unglaubliche Kapriolen und die Regenmengen wurden zwischenzeitlich in Hektoliter gemessen. Alle haben wir Urlaub genommen, um mehr zu arbeiten als im Job. Und voller Euphorie geht es los – wir beginnen mit Autos und Deko und sonstigem Material, von dem wir meinten, wir werden es brauchen, anschleppen.
Und siehe da – das Patrimoine in Paris hat verlässlich gearbeitet! Pünktlich zum Aufbau der Sonderausstellung standen genau die Autos da, die wir uns ausgesucht hatten! Calberson, Monte Carlo, Siete, Epure, Diac und der orangene TL, es erschleicht uns das beklemmendes Gefühl, dass es längst schon kein Zurück mehr gibt. Es wird sichtbar: wir werden von dem, was wir angezettelt haben, eingeholt.
Die Boeing 747, die das Museum in diesem Frühjahr bekommen hat stört uns nicht, der Transport ging durch die Medien, jetzt ist sie Kulisse für unser Treffen. Warum nicht?
Die Autos werden immer mehr – das Siegerauto 1990 aus dem deutschen Renault 5-elf-Pokal von Thomas Klenke ist eigens für die Ausstellung noch fertig geworden.
Der grosse Transporter bringt einen originalen Alpine Turbo Coupe und einen unscheinbaren weissen Turbo. Der hat es in sich – es ist das Auto, mit dem Wolfgang Schütz 1983 im Europapokal gefahren ist.
Und irgendwie geht die Feier unserer selbst schon los… wir sind uns sicher, die Kulisse ist die richtige. Wenn nur das Wetter mitmacht…
Renault Sport bringt ihren Truck und wird zwei Cup Clios zeigen. Und wir zweifeln – ist der Platz für das Treffen am Sonntag geeignet? Sollen wir schnell noch alle Teilnehmer kontaktieren, dass sie ihre Gummistiefel oder doch besser den Neopren-Anzug mitbringen?
Es lässt sich nicht aufhalten, Samstag wird es von alleine, wir kommen mit den finalen Vorbereitungen alles in allem gut durch. Klar, die Tage sind lang, die Nächte kurz. Und um ehrlich zu sein, ich habe den Samstag letztlich herbeigesehnt. Ganz einfach deshalb, weil wir dann nicht mehr Macher sondern Gast unserer eigenen Veranstaltung sind.
Die Ausstellung wird wie geplant eröffnet
Es gibt mehrere Sektionen, Rallye
Renault 5 Pokal bzw. Rundstrecke
Serie
eine Tuning-Ecke
Und klar, alle möglichen Accessoires und irgendwelche Deko. Ach ja, die Exoten natürlich gibt es auch noch, Epure, Siete und das SunCar.
Die Festhalle... die hat sich verändert
. Mitten im Aufbau wurde von der Delegation von Renault vor Ort kurzerhand entschieden, dass Teppichboden verlegt werden muss
- die Atmosphäre gefällt nicht. Sehr zur Freude des Orga-Teams natürlich
. Verblüffend, wie schnell so etwas geht, wenn Druck auf dem Kessel ist… kaum einen halben Tag nach Entscheidung war die ganze Halle ausgekleidet!
Und der Abend kam schneller als gedacht. Wahrscheinlich lags an vielen Sekt, den wir während der Ausstellungseröffnung hatten… der Saal füllt sich, die langsam wird’s erträglich warm.
Der Messebauer hatte die ganze Deko und die Autos mit entsprechender Beleuchtung in Szene gesetzt, die Halle war nicht wieder zu erkennen.
Das Programm war eine Zeitreise durch 30 Jahre Renault 5. Nicht nur Markenkunde sondern Weltgeschehen, Mode, Politik der 3 Jahrzehnte wurde dargestellt. Und natürlich mit entsprechender Musik untermalt, klar.
Dazwischen gab es Interviews mit Zeitzeugen, Rainer Sesterheim, Wolfgang Weisshaupt, Horst Tönges, Georg Heinz Hommen waren da und haben von der Zeit damals erzählt. Und klar, es wurde gequatscht und gefeiert.
Am Ende hat alles gepasst, es war anstrengend und es hat sich gelohnt. Jeder aus dem Orga-Team hat sein Bestes gegeben, der eine und andere ist über sich hinausgewachsen. Jeder von uns genoss den Abend in vollen Zügen, jeder von uns hatte es sich verdient. Was für ein fantastisches Projekt!
Was für ein fantastisches Team!
Hintere Reihe, von links:
Berthold, Hubsy, Friedhelm, Frank, Inge, Joa, Sven
Sitzend, von links:
Elke, Sabine, Buschi1, Marcel, Markus, Susanne, Sonja, Buschi2
to be continued
