Autor Thema: Die K-Jetronic  (Gelesen 227090 mal)

Offline Ragnolli

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #60 am: April 02, 2010, 11:31:51 Vormittag »
Ich habe diese Mengen bisher nur als willkürliches Beispiel betrachtet und nicht als maximale Menge.

Gruss Martin

Möglich, aber meiner Meinung nach nicht unbedingt wahrscheinlich.
Dass sie keinen Sollwert angeben, würde ich mir ja noch gefallen lassen, aber dass sie falsche (und vor allem zu geringe) Daten da reinschreiben wäre schon VORSATZ, einen Turbo-Motor zu töten.
Nee, nee - das muss schon ein realistisches Beispiel sein. Und das Beispiel ist eindeutig als "Volllast" bezeichnet bei einer Messzeit von 30 Sekunden.

Daß Bosch keine absoluten Sollwerte incl. Toleranz angegeben hat (für keinen Fahrzeug-Typ), kann ich mir mittlerweile nur noch so erklären, daß Bosch selbst die Fertigungstoleranzen nicht im Griff hatte und die Kraftstoffmengen sehr streuten. Und über die Toleranzen und Streuungen in der Serie konnten sie auch die Fahrzeughersteller nicht in Kenntnis setzen. Wie sähe das aus und was hätte das für Konsequenzen, wenn man nachweislich für Motorschäden verantwortlich wäre?  ???

Ich hab übrigens auch die zulässige Toleranz zu den Einspritzmengen-Abweichungen mittlerweile gefunden:
7% bei 2 mm Stauklappen-Hub
7% bei halb geöffneter Stauklappe
9% bei Vollast.

Also wären z.B. 90 zu 98 noch zulässig.

Daten stammen aus dem Renault Einstellwerte-Buch 1981 -> 1984.

Bei Volvo habe ich übrigens eine maximal zulässige Abweichung von Zyl. zu Zyl. von sage und schreibe 20% gefunden. Das sagt meiner Meinung auch einiges über die Toleranzen bei den Mengenteilern aus.

Oliver.

PS. @Joe: hast Du auch so'n Schädel wie ich? Rotwein geht zwar schneller, macht aber immer so'n dicken KOPP!!!  :-X
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Offline r8220

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #61 am: April 02, 2010, 15:01:25 Nachmittag »
Ich glaube wir müssen das ganze jetzt hier irgendwie auf einen grünen Zweig bringen. Wer hat in letzter Zeit etwas für viel Geld bei Garat gekauft oder eine guten Kontakt zu ihm? Dann könnte man ihn ja mal zu seinen Messewerten fragen da er ja die Mengenteiler und Eispritzanlagen auch rep.

Jens
Turbofever

Offline Turbo-Lotho

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #62 am: April 04, 2010, 00:20:33 Vormittag »
Hi Ragnolli

hab mir das Thema K-Jetronic öfters durchgelesen. Ich denke jeder von uns "Backenturbo-Freaks" würde sehr gern seinen Dicken von der Leistung her optimieren.
Ich habe dies Anfang der 90iger auch versucht. Der Turbolader wurde modifiziert mit der Angabe, dass ich mit ca. 1,05 bar Ladedruck fahren könne. Ich habe den Austausch des Turboladers damals bei meinem guten Freund "Horstla" durchführen lassen, eine Boschwerkstatt, dieser Typ ist echt " K-Jetronic " drauf. Eigentlich damals ein Mekka für Autos mit K-Jetronic. Der war voll ausgerüstet, Leistungsmeßstand, Mengenvergleichsmeßgerät, andere technische Ausrüstungen, viel Wissen und Feingefühl um eine Steuerdruckabsenkung an meinem Dicken durchzuführen, damit dadurch die Kraftstoffmenge linear erhöht wird. Die Steuerdruckabsenkung hat er damals über den Warmlaufregler getätigt. Ich denke diese Leistungserhöhung war damals im Rahmen, ich hatte bis jetzt noch keinen Motorschaden. Der Turbolader mit dem erhöhtem Ladedruck pfeift zwar um einiges lauter, aber ich finde der  "Bums" ist gerade richtig, wenn man Gas gibt, der Turbolader einsetzt und der Devil beim Raufschalten Feuer spuckt.

Ist ja eigentlich 'ne tolle Idee, ich baue mir einen Mengenteiler ein, der mehr Kraftstoff als die Serie produziert. Aber lassen die serienmäßigen Einspritzventile diese Kraftstoffmenge auch durchfliesen. Vielleicht finde ich auch dann die Einspritzdüsen, die diese Menge an Kraftstoff weitergeben. Ich muß einen neuen Steuerdruck festlegen, aber welchen Wert lege ich fest. Das heißt ich brauche ein  CO - Meßgerät , um meine Einheiten bei Teil- und Vollast zu bestimmen. Probefahrten ohne Ende und das mobile CO- Meßgerät immer dabei.
Jetzt habe ich diese Werte alle ermittelt, aber ich habe keine Sicherheit, ob dies auch der Motor unbeschadet auf längere Zeit übersteht.

Ich würde mich sehr darüber freuen und da wär ich wahrscheinlich nicht der einzige, dass Deine Bemühungen für eine modifizierte  K-Jetronic klappen.

Wegen den verschiedenen Solllwerten für die Kraftstoffmengen habe ich heute mit meinem "Horstla" gesprochen, aber der hat vor 2 Jahren seinen Bosch-Dienst verkauft und auch sämtliche Daten für die K-Jetronic, die es damals und auch heute bei Bosch für alle Autos mit K-Jetronic gibt. Für die Sollwerte der Kraftstoffmengen könnte ich vielleicht trotzdem behilflich sein.

Zur Information, die normalen Bosch-Dienste haben an Mengenteilern nichts geschraubt, aber in Nürnberg gibt es einen ganz grossen Bosch. Jetzt müsste man nur einen Rentner von denen finden, der ....

Gruß Lothar 
Turbofever

Offline R5T2

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #63 am: April 04, 2010, 00:50:50 Vormittag »
Hallo Lothar
Das mit der CO Messung war einmal . . . . aktuell heisst das Zauberwort BOSCH LSU.
Das ist eine Breitbandlambdasonde, die Sonden sind relativ günstig zu bekommen.
Leider braucht das Ding für den Betrieb noch etwas Elektronik, ist aber auch noch erschwinglich oder für geübte Bastler auch selbst herzustellen.
(Hier im Forum hat auch jemand eine richtige, nicht so günstige, Variante der Elektronik)
Damit kann relativ sicher beurteilt werden ob der Motor im "grünen" Bereich arbeitet.
Wenn die Einspritzmengen mal eingestellt sind braucht es für die K-Jetronic keine Elektronik mehr.
Zitat
Aber lassen die serienmäßigen Einspritzventile diese Kraftstoffmenge auch durchfliesen
Das werden wir bald wissen . . .

Zitat
Jetzt müsste man nur einen Rentner von denen finden
Noch besser wäre ein Rentner der bei Bosch gearbeitet hat (Karlsruhe ?)

Gruss Martin

Offline Ragnolli

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #64 am: April 04, 2010, 07:19:05 Vormittag »
Hallo Lothar,

ja, prima, wenn die "koventionelle" Leistungssteigerung bei deinem Dicken damals so erfolgreich und vor allem langlebig war. Das stimmt mich doch zuversichtlich, dass ich das auch hinkriege.  :)

Ich denke auch, dass es heute viel leichter ist, hier selbst Hand anzulegen, weil die Möglichkeiten einfach vielfältiger geworden sind. Mit ein wenig modernem "Elektronik-Schrott", einer LSU Sonde, einem regelbaren hydraulischen Stellglied (Taktventil für den Steuerdruck) müßte mir das doch gelingen!

Also im Moment beinhaltet mein "Paket":
- modifizierter Mengenteiler (der mit 240 ml/min)
- MAP Sensor zur Ladedruck-Messung
- Innovate LM-2 zur Messung und Aufzeichnung der Istwerte http://www.lm-1.de/contents/de/p1659.html
- die "schwarze Kiste" wo alles zusammenläuft und woraus das hydraulische Stellglied zur Gemischregelung angesteuert wird

Und weil mich das Thema Kraftstoffmengen so gefesselt hat, ihr mir euren BLÖDEN Mettler-Waagen hier so angebt, hab ich auch anfgerüstet - konnte nicht anders.... und wir wollen doch das K-Jet Know-How aus der Neuen Welt zurückholen  ;D  ;D
http://cgi.ebay.com/ebaymotors/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=360246953938&viewitem=&sspagename=STRK%3AMEWNX%3AIT

Ich hatte mit dem Bosch "Koller und Schwemmer" in Nürnberg auch Kontakt. "Mit Bordmitteln max. 15% ........bla, bla..... kostet 1090,-€."  :-X Mit Bordmitteln heißt: Differenzdruckventile modifiziert - Federchen und Scheibchen. Definitiv nicht die Steuerschlitze. Das kann "mein Ami" genauso und zwar locker für die Hälfte.

Olli.

P.S. @Martin: Wie stehts eigentlich um Deinen Stauklappenhub-Sensor?  ::) Das würde die Sache rund machen!!!
« Letzte Änderung: April 04, 2010, 07:32:38 Vormittag von Ragnolli »
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Offline R5T2

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #65 am: April 04, 2010, 12:12:39 Nachmittag »
@ Olli
Ich bin und bleibe dran . . .
1. Projekt: Mengen an ausgebautem Original Mengenteiler messen, da fehlen noch einige Kleinteile.

2. Projekt: Lambda,Drehzahl, Stauscheibenhub, MAP, Systemdruck und Steuerdruck im fahrenden Auto messen und aufzeichnen.
Bis auf einige Stecker und Kabel ist das Material bereit, muss aber noch eingebaut werden.
Das gib etwas Kabelsalat mit 3 verschiedenen Stromversorgungen ( Batteriespannung, 5 Volt, 24 Volt)
Die ganze Einrichtung soll auch ohne Kampfspuren am Auto rückbaubar sein.

Hast Du mit dem LM2 die Drehzahl schon gemessen? Reicht der Induktive Geber am Schwungrad oder muss man da die Zündung anschliessen.

PS: Wie kann bei der Einspritzmengenmessung die Messzeit genau eingehalten werden ???
Einfach die Pumpe ein- und ausschalten kann ja keine genaue Messresultate liefern, da ist noch ein unberechenbarer Druckspeicher eingebaut.
Da hilft auch die genaue Waage, egal ob von Mettler oder Bizerba, nicht viel.

Gruss Martin

Offline r8220

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #66 am: April 04, 2010, 12:57:57 Nachmittag »
zu PS hilft eigentlich nur einer größe Zeit zu nehmen z.B. 5min und später die Menge herunterzurechnen so ist das Problem mit der Zeit und dem Druckaufbau gering zu halten.

Welche Teile Fehlen denn noch bei zu1?

Gruß
Jens
Turbofever

Offline Ragnolli

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #67 am: April 04, 2010, 19:14:24 Nachmittag »
Projekte 1. und 2. hören sich very spannend an!!!  ;)

Nee, hab noch keine Drehzahl mit dem LM-2 gemessen. Es gibt 2 Möglichkeiten der Drehzahlmessung, Induktivklemme oder über einen Analog-Kanal.
DOCH - STOPP - hab ich wohl schon mit dem LM-2 gemacht - über OBD an unserer Zitroene  ;D Aber verdammt noch eins, wo ist der OBD beim Dicken?  ::)

Mit dem Bosch KDJE-P 200 kann man "live" die Durchflussmengen messen, dadurch sollte dann der Fehler durch Druckspeicher, Pumpenanlauf etc. minimiert sein. Das ist GANZ GROSSES TENNIS, Jungs! 
Das ist ................ "Extrem-Chuck-Norris-Fuel-Flow-Messing" ;D  ;D

Olli.
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Offline joe

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #68 am: April 04, 2010, 19:23:14 Nachmittag »
Hi Olli,
das Ding sieht ja auch wirklich High- Tech aus ;)

Martin,
bei laufenden Pumpen und der Stauscheibe ganz unten wird kein Benzin eingespritzt. Falls deine Messeinrichtung komplett mit Stauscheibe ist heisst das: Pumpen laufen lassen, Stauscheibe ganz nach oben drücken, nach einer Minute Stauscheibe wieder nach unten ziehen, Pumpen aus, Mettler ein  ;D ;D
Die guten Fahrer haben die Fliegen an der Seitenscheibe (W. Röhrl)

Offline R5T2

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Re: Die K-Jetronic
« Antwort #69 am: April 04, 2010, 22:58:37 Nachmittag »
@ ragnolli
Zitat
Aber verdammt noch eins, wo ist der OBD beim Dicken?
Der Stecker ist im Motorraum am Zylinderkopf angeschraubt ;D

Läuft das LM-2 am Citroen ??? Ich habe den Eindruck dass Innovate mit den europäischen Bussystemen etwas überfordert ist.
Am Laguna darf das Ding erst eingesteckt werden wenn die Bordelektronik mit der PowerOn-Diagnose OK meldet, sonst versucht die UCH das Ding zu identifizieren und auf den CAN-Bus aufzuschalten.
Da beide Geräte Chef auf der Leitung sein wollen ergibt das ein mittleres Chaos.
Lichtshow im Armaturenbrett, inklusive Fehlermeldung Airbag, ABS, Motorsteuergerät und Wegfahrsperre und Helga will nicht mehr aufhören zu motzen.
(Helga ist die nette Dame die von Renault in eine kleine Box unter dem Armaturenbrett gesperrt wurde und per Lautsprecher dem Fahrer mitteilt was gerade alles defekt sein soll)
Anschliesend müssen die Fehler die vom LM-2 ausgelöst wurden mit Clip wieder gelöscht werden.

Gruss Martin