Autor Thema: 24 Classic 2018  (Gelesen 8479 mal)

Offline Montedifalko

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24 Classic 2018
« am: Juni 21, 2018, 12:33:51 Nachmittag »
Nach der schöpferischen Pause hier im Forum kommt der  Bericht etwas später, aber trotzdem vom Herzen.

Anfang Mai werden meine Junioren und ich seit 4 Jahren immer etwas kribbelig wenn es an die 24Std. Classic geht.
Als Teil des Boxenteams hatten wir hier immer aufregende und tolle Momente.
Fehlende Verstiftungen der Antriebswellen, gebrochene Kipphebel, Reifenschäden, Einschläge mit kalt verformten Karosserieteilen, Kühlwasserverluste mit anschließenden Motorschaden und extreme Unwetter haben immer für reichlich Adrenalin gesorgt.
Aus persönlichen Gründen wurde der Schwimmbadkachelgüne in diesem Jahr nicht von Ragnolli eingesetzt.
In diesem Jahr musste der asphaltgraue Clio 16V für Mario und Sebastian herhalten.

Routiniert liefen unsere Planungen ab, die Anreise lief problemlos, die 550km waren schnell abgespult, das Wetter war klasse.
Ragnolli war als Maskottchen bereits mit seinem Winnebago Traffic bereits im Fahrerlager und hatte bereits unseren Claim abgesteckt.
In unmittelbarer Nachbarschaft waren bereits ,wie in den Jahren zuvor, Stephan mit seinem R11 Turbo und Knut mit seinem R5 GTT anwesend. Es ist immer wieder nett in dieser Runde.
Das Zelt war schnell aufgerichtet und alle erforderlichen Dinge waren verstaut.
Einen Luxus haben wir in diesem Jahr in Form einer kleinen, aber recht potenten Honda Dax ,sehr schätzen gelernt.
Gab es Dinge zu besorgen, konnten wir mal eben schnell das Fahrerlager verlassen.
Als anerkannter Flavio Briatore für Arme habe ich mich gern für Kurierfahrten zur Verfügung gestellt, nicht nur für den immensen Spassfaktor.....grins!

Am Donnerstag war, wie immer, Training und Qualifying angesagt.
In diesem Jahr schien irgendwie alles recht routiniert und unaufgeregt abzulaufen,
Wir bezogen unsere Box im vorderen Bereich und beobachteten viele klasse Autos verschiedenster Hersteller.

Mario ging als erster auf die Zeitenjagd. Nach kurzer Zeit gab er die Meldung durch, dass der Clio nicht richtig laufen würde. Wir sollten uns zum Wechseln der Motorsteuerung bereitmachen.
Die Werkzeugempfehlung gab es gleich mit: 25er Torx, kleine Knarre mit Verlängerung und einen 10er Schlüssel.........
Die Steuerung war recht schnell gewechselt und schon ging die Post wieder ab....und wie!!!
Die Insekten am Nürburgring mussten sich keine großen Sorgen machen, dass sie an der Front des Clios ihr Leben riskierten!
Bei der erreichten Geschwindigkeit konnten sie gut ausweichen.
Direkt in der Box hatten wir keine weiteren Möglichkeiten weiter einzugreifen.
Nach dem enttäuschenden Training fuhren wir zu Mario in die Werkstatt. Benzinpumpe, Drosselklappenpoti, Lambdasonde und so weiter wurden getauscht.
Leider stellte sich null Erfolg ein. Der Motor lief im oberen Drehzahlbereich als wäre ein Korken im Auspuff. Es war wie verhext!!
Wir beschlossen trotz dieser Probleme am Folgetag zu starten. Insgeheim hofften wir auf ein befreiendes „Plopp“ und schon läuft’s.
Am Renntag lief das Drumherum wieder recht ruhig ab. Ich genieße es immer wieder die Startaufstellung abzuschreiten. Einfach eine megageile Atmosphäre!
Der Start der einzelnen Gruppen ist auch einfach nur Gänsehaut pur.
Mario fuhr den Start und musste leider feststellen, dass der Aspaltgraue immer noch nicht lief.
Die Zeiten wurden Runde für Runde langsamer. Die Steigung zum Flugplatz konnte nur mit einem niedrigeren Gang als gewohnt gefahren werden, bei der Anfahrt zum Schwedenkreuz zeigte der Tacho nicht wie immer 210, sondern sehr moderate 170km/h. Auf der Döttinger Höhe wollten wir schon vorbeugend ein Warndreieck aufstellen.
Das Auto auf der Start/ziel Geraden zu sehen war schon etwas Frust.
Wie geplant kam Mario nach 6 Runden in die Box um neuen Brennstoff zu bunkern und einen Fahrerwechsel vorzunehmen.
Die Prozedur lief fast routinemäßig ab, Sektkühler über den Auspuff, Reifendruck kontrollieren, Scheiben putzen, tanken blahblah......
Niki hatte als Meister der Zapfpistole ganz arge Probleme.
Die von uns gewählte Zapfsäule hatte ein sehr großes Problem mit dem Druck.
Entweder schaltete sie sofort ab nachdem der Sprit in einem riesigen Schwall aus dem Tank kam oder bei weniger gedrückter Pistole überhaupt nicht reagierte.
Wir verursachten eine riesige Pfütze mit leicht entzündlichem Nass.
Kehrspäne und sehr saugfähiges Papier halfen erst einmal.
Sebastian übernahm das Steuer und kroch über die Strecke. Das muss Frust in Reinkultur gewesen sein.
In der Zwischenzeit halfen wir anderen Teams beim Tanken, denn auch sie hatten arge Überschwemmungen vor dem Tankstutzen zu beklagen.
Mit etwas Abstand zu dieser Sache muss ich sagen, was da ablief war absolut unverantwortlich.
Bei jedem Tankversuch bildete sich durch die technischen Mängel an der Zapfsäule eine riesige Pfütze vor den Fahrzeugen, unabhängig vom Fabrikat.
Der kleine, presenile  „Marschallo grande“ hätte aus Sicherheitsgründen diese Anlage sperren müssen.
Ein ganz kleiner Funke hätte hier eine riesige Katastrophe verursacht und wir Blödmänner wären mittendrin gewesen. Wir hätten gehen sollen!!

Der Asphaltgraue drehte mit Sebastian gaaaanz gleichmäßig seine Runden, mit permanent Vollgas und ohne zu bremsen.
Beim Betrachten des Klassements viel uns auf, dass wir durch einen schnellen Boxenstop noch recht weit nach vorn kommen könnten.
Kurze Konzentration, Boxenstop......hächel.....8 Liter getankt und nur ca. einen verspritzt und ab die Post..... im Schneckentempo.... und yeeeaaah..... zweiter in der Klasse!!!!
Mein vorher geäußerter Wunsch ging in Erfüllung: Ankommen, einfach nur mal ankommen!
Immer wenn ich in den Vorjahren anwesend war, wurde das Ziel nie erreicht und diesmal als Zweiter der Klasse und das ohne Insekten auf der Windschutzscheibe!!!

Zurück im Fahrerlager machten wir eine Hochrechnung was gewesen wäre wenn......
Der erstplazierte Alfa fuhr so konstante schnelle Runden, dass selbst bei intaktem Clio ein Sieg recht unwahrscheinlich gewesen wäre.

Unsere Markenkollegen aus der Nachbarschaft kamen ebenfalls zurück und vermeldeten ihre Ergebnisse.
Stephan war mit seinem R11 leider ausgefallen und Knut hatte mit seinem blitzeblanken R5 GTT zum 4 mal in Folge die Klasse gewonnen.
Sollte es im nächsten Jahr wieder gelingen, versprach er eine riesige Dusche mit Champus .....ich werde hoffentlich dabei sein!!

Wie verabredet kam unser „Forumskoch“ vorbei und versorgte uns mit Leckerlichkeiten.
Entspannt und vollgefuttert ließen wir den Vorabend und Tag bei einigen Bierchen Revue passieren.
Wie in jedem Jahr tauchten Katja und Olli W. auf und es wurde über die Unpässlichkeit des Clio gesprochen. Mitten im Gespräch ließ Olli das Wort Kat fallen und es wurde plötzlich ganz still in der Runde.
Ich glaube alle Beteiligten hatten die gleichen Gedanken wie ich im Kopf. Wir haben an jeden möglichen Mist gedacht, aber nicht an dieses  blöde „Schnüffelstück“.

Nun denn, wir ließen den Tag gemütlich bei Mario in der Werkstatt bei lecker gegrilltem und Bier ausklingen.
Zwischendurch wurde der Clio mal eben auf die Bühne gestellt und der Kat demontiert und was soll ich sagen, bereits beim ersten Schräghalten rieselten größere Mengen des Inhaltes auf den Boden. Die Zellen waren alle in sich zusammengefallen und bildeten einen großen Müllhaufen. Es war eigentlich ein Wunder, dass da überhaupt noch Abgase durchkommen konnten.
Egal, für dieses Mal war die Sache erledigt.

Im Gegensatz zu den Vorjahren hatten wir uns vorgenommen länger zu bleiben um das 24Std. Rennen mal zu sehen.
Den Start  verfolgten wir im Bereich der Grandprix- Strecke. Es war ein Anblick wie wir ihn vom Training auch in den Jahren zuvor schon kannten.
Man bekommt schon mit dass die Fahrzeuge recht zügig  200m entfernt von einem vorbeifliegen, gefühlt in Zeitlupe.
Meine beiden Junioren wollten bei Dunkelheit unbedingt glühende Bremsscheiben sehen. In Begleitung von Ragnolli machten wir uns auf den zum Hatzenbach.
Was uns da im Bereich der Zuschauer erwartete ist mit Worten nicht zu beschreiben. An den Hängen waren komplett zusammen gezimmerte Häuser mit riesigen Terrassen, Wohnzimmereinrichtungen, Pools usw.
Der Alkoholkonsum war unbeschreiblich, die Feuer haushoch.
Die Sicht auf die Strecke war super und als wir das erste Fahrzeug aus der Spitzengruppe sahen, war uns der Unterschied zur Stadionatmosphäre an der Grandprix-Strecke sofort klar.
Die Autos kommen da mit unglaublichen Geschwindigkeiten dicht an einem angeflogen, dass man befürchtet, sie würden unmittelbar einen Tunnel in die Böschung fahren.

Meine Jungs haben ihre erleuchteten Bremsscheiben gesehen, wobei die glühenden Auspuffanlagen beim AMG Mercedes viel beeindruckender waren.
Den Vogel schoss allerdings KTM ab! Bei denen sah der gesamte Motorraum aus als würde da ein riesiges Kaminfeuer lodern, einfach nur geil!!!

Unsere besondere Aufmerksamkeit galt einem BMW 318 mit der Startnummer 127, betreut von Olli W. und Tomcat- Racing. Ich denke, es war das schwächste Fahrzeug im Feld.
Doch kontinuierlich arbeiteten sie sich im Klassement  Platz um Platz nach vorn.
Einmal stockte uns der Atem als die führenden Fahrzeuge auf  den BMW aufliefen. Die Profis sind da sehr, sehr schmerzfrei unterwegs und fahren auf Teufel komm raus, ohne Rücksicht auf Verluste.
Was zuerst nach Massenkarambolage aussah ging letztendlich gut, puh!!!

Ein anderes Fahrzeug machte uns auch einen riesigen Spaß, ein Clio 3 RS.
Wie die Jungs den Wagen durch das Hatzenbachgeschlängel prügelten war schon Fahrkunst allererster Güte!

Die Zeit verging wie im Flug. Weit nach Mitternacht machten wir uns auf den Weg ins Bett. Im Fernsehen vergewisserten wir uns noch nach dem Verbleib des BMW und des Clios.
Kurz nachdem wir die Bettdecken über die Ohren gezogen hatten hörten wir erste Regentropfen.
Am Morgen beim Frühstück wurde sofort die Glotze aktiviert.
Unsere Lieblingsautos waren noch dabei!

Trotz allem fuhren wir nicht noch einmal an die Strecke, sondern in Richtung Heimat.
Das Handy lag auf dem Armaturenbrett und per Lifestream wurde das Geschehen verfolgt. Clio auf Platz 65 im Ziel, der BMW kam auch an.
Allerdings war es hier wohl etwas aufregend, ich hörte etwas von Feindberührung, Leitplanke usw.

Weit nach Rennende waren wir nach knapp 600km daheim, total erschöpft aber unheimlich glücklich!

Es war wieder ein unfassbares Wochenende!
Dank an alle, die dazu beigetragen haben, Jonas, Niklas, Ragnolli, Mario, Sebastian, Katja, Olli W., Jörg, Stephan, Knut, Stephie, Lucca, Jan Paul und und.
......und die geilen Kisten, wenn auch schwer atmend!

Bis zum nächsten Jahr

„Flavio der Teamchef“







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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #1 am: Juni 21, 2018, 12:39:09 Nachmittag »
Häusle ist gebaut
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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #2 am: Juni 21, 2018, 12:40:18 Nachmittag »
Verpflegung muss sein
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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #3 am: Juni 21, 2018, 12:41:24 Nachmittag »
Der Eindruck täuscht
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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #4 am: Juni 21, 2018, 12:42:33 Nachmittag »
Das Innenleben vom Kat liess sich einfach ausschütten
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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #5 am: Juni 21, 2018, 12:44:20 Nachmittag »
Tausend Köche und kein Brei
Alles wurde getauscht nur eines nicht.......
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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #6 am: Juni 21, 2018, 12:45:37 Nachmittag »
Zwischendurch noch kurz ein NG5 seziert
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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #7 am: Juni 21, 2018, 12:46:38 Nachmittag »
Fleissige Hände überall
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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #8 am: Juni 21, 2018, 12:48:31 Nachmittag »
Knut vier mal in Folge Klassensiege, nächstes Jahr mit Champagnerdusche???
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Re: 24 Classic 2018
« Antwort #9 am: Juni 21, 2018, 12:49:25 Nachmittag »
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