Autor Thema: Ausfahrt mit den Kindern der Krebsnachsorgeklinik Tannheim  (Gelesen 18626 mal)

Offline lecar5

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Re: Ausfahrt mit den Kindern der Krebsnachsorgeklinik Tannheim
« Antwort #20 am: Juni 16, 2012, 23:27:05 Nachmittag »
Kurzer Bericht:
Treffpunkt 11:00 Uhr an godsey's Werkstatt. Dondini trifft mit seiner schönen 110er ein. Der Treffpunkt mit Turbine und Turbine's Pa soll unter der Autobahnbrücke sein. Die Fahrt dorthin... dwZ läuft nur auf 3 Zylindern. Am Treffpunkt kurzer Schraubereinsatz von godsey, 4 neue Kerzen und das Einspritzventil am 1. Zylinder wieder reingedrückt und dwZ läuft wieder. Auf Richtung Tannheim. Aber... noch vor dem ersten Autobahnparkplatz gibt Turbines Turbo2 auf :(. Eine defintive Diagnose stellen wir ob des Rasseln und Klackern erst gar nicht... also lassen wir den Turbo2 stehen - jetzt sind's nur noch drei.

In Tannheim werden wir von den Badischen Oldtimerfreunden freundlich empfangen.


Wir halten ein Pläuschen hier und dort...


...und montieren die Rallyeschilder.


Es gibt einen kleinen Imbiss, die Cheffin der Nachsorgeklinik hält eine kurze Ansprache und bedankt sich herzlichst bei Martini's Vater, dass er und die Badischen Oldtimerfreunde den kleinen Reha-Patienten dieses Highlight nun schon zum 6. Mal ermöglichen. Diese Jahr wären sogar zwei E-Rolli-Fahrer dabei. Die haben sich schon seit Tagen auf heute gefreut, weil ihre Behinderung heute keine Rolle spielt - sie sind heute gegenüber Nicht-Behinderten nicht benachteiligt. Mir gehen die Augen auf - mir wird bewusst, dass ich für die Patienten nicht wirklich etwas tun kann, ausser ihnen heute ein Erlebnis zu bieten :-\. Ich kann ihnen nicht helfen - ein beklemmendes Gefühl. Die anschliessende organsiatorische Info von Martini's Vater läuft an mir vorbei. Draussen fallen mir plötzlich die jungen Familien auf, die mit ihrem erkrankten Kind zur Reha hier sind. Was sie wohl schon alles durchgemacht haben? Wie wohl ihr Leben aussieht? Wo sie wohl die ganze Kraft hernehmen? Ob sie wohl zwischen allem Bangen und Hoffen aufgeben wollten? Wie schaffen sie es, trotz allem ihren Kindern mit Optimismus beizustehen und immer wieder Hoffnung zu machen?  ???

Die Hauptpersonen formieren sich zum Gruppenfoto - 'Ameisenscheisse' zieht immer :D:


Wir stellen uns auf - es sind schöne Autos dabei.








Nicht nur die Patienten selbst, sondern auch deren Geschwister oder Eltern sind die Beifahrer heute. Eigentlich schade, dass wir keine Patienten abbekommen - alle Kinder sind verladen und es geht los. Meine Beifahrerin ist eine wirklich nette Dame, die in der Klinik im Personalwesen arbeitet. Von ihr erfahr ich mehr über die Klinik. Es gibt 12 Reha-Zyklen, mit jedem Monatswechsel wird das Haus durchgewechselt. Im Schnitt sind es 150 belegte Betten je Zyklus, im Durchschnitt sind es 3köpfige Familien, von denen ein Kind krank war bzw. ist. Es gibt eine neue Einrichtung für Familien, die ein Kind verloren haben. Die 14- bis 24jährige sind für nomal alleine auf Reha. Die Ausfahrt geht über 50 km durch den südlichen Schwarzwald, tolle Strassen in toller Landschaft, natürlich ist es mehr ein spazierenfahren als eine Rallye. Dennoch: für die Kids ist's interessant - und sie müssen die Nummern auf den eigens aufgehängten Schildern in eine Bordkarte eintragen. Schliesslich handelt es sich um eine Rallye ;).

Nach der Ausfahrt gibt es die Siegerehrung. Hier sind die besten der Veranstaltung:


Heute ging es nur um sie. Und jeder von ihnen ist ein Champion :). Darum gibt es auch für jeden einen Pokal, wie es sich für eine Siegerehrung gehört.
Und weil es heute nur um sie geht bekommen die Kids noch kiloweise Geschenke, es ist unglaublich, was die Badischen Oldtimerfreunde da zusammengetragen haben.


Für mich: die Art der Veranstaltung gefällt mir. Klar ist es für jedes Kind etwas ganz besonderes, in einem Oldtimer mitfahren zu dürfen. Für diese kleinen Patienten aber muss es nochmal mehr etwas ganz besonderes sein. Oldtimerfahren mit charity-Hintergrund - das passt.
Mit gemischten Gefühlen fahre ich nach Hause. Ich freue mich riesig, eine gesunde Familie zu haben und hoffe, selbst nie in einer Einrichtung wie der Kinderkrebsnachsorgeklinik Tannheim sein zu müssen.
Und nein, die Nicht-Ärzte unter und können nicht wirklich etwas für diese kleinen Patienten in der Kinderkrebsnachsorgeklinik Tannheim oder in irgendeiner anderen ähnlichen Einrichtung tun. Aber ihnen mit der Teilnahme an solch einer Ausfahrt sie vielleicht für eine Stunde ihr Leiden vergessen lassen und ihnen ein Erlebnis ermöglichen, an das sie sich gerne, mit Freude und vielleicht auch mit Stolz, zurückerinnern und ihnen so zeigen, dass es sich lohnt, an sich zu glauben - ohne uns einen Zacken aus der Krone brechen zu müssen: das können wir.

Grüsse, LeCar5

Btw: godsey chauffierte übrigens den Reporter vom Schwarzwälder Boten. Mal sehen, was am Montag berichtet wird. ...gefahren ist er wie immer: wie angebrannt :).
« Letzte Änderung: Juni 16, 2012, 23:28:44 Nachmittag von lecar5 »
Schwaben haben einen Nachteil: es gibt zu wenige!

Offline dondini

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« Antwort #21 am: Juni 17, 2012, 09:58:44 Vormittag »
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« Letzte Änderung: August 15, 2013, 11:47:22 Vormittag von dondini »

Offline godsey

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Re: Ausfahrt mit den Kindern der Krebsnachsorgeklinik Tannheim
« Antwort #22 am: Juni 17, 2012, 12:03:55 Nachmittag »
Danke Hubsy für den tollen Bericht. Ich hätte das nicht annähernd so gut schreiben können!

Die Kinder waren dieses Mal leider sehr jung und damit nicht unbedingt unsere Zielgruppe. In dem Alter sind Feuerwehrautos natürlich noch vieeeeel interessanter. Aber das spielt keine Rolle, wenn ich es nächstes Jahr irgendwie einrichten kann, bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Und sei es nur um wieder den Schlüpper eines Reporters nass zu machen :-)

Leider hat dondini recht, bei meiner weißßen Zicke ist mindestens die Kopfdichtung durch. Für die Entscheidung ob der Motor gleich raus kommt, oder nur der Kopf, bräuchte ich ein Endoskop. Hat jemand in der Nähe etwas Brauchbares?
ZUR FAHRT INS FRÜHJAHR OHN' VERDRUSS, MACHT "ALLES KLAR" SERVISSIMUS

Offline turbo1josef

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Re: Ausfahrt mit den Kindern der Krebsnachsorgeklinik Tannheim
« Antwort #23 am: Juni 19, 2012, 18:30:27 Nachmittag »
Das finde ich ganz Toll was ihr da gemacht habt :) :) :)