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Workshop Fahrwerk vermessen

Begonnen von R5T2, 17 März, 2013, 19:19:20

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R5T2

ZitatDiese Konsenspolitik ist nix für mich...
Doch die Strategie der Kompromisse ist notwendig :o Die Fahrwerksauslegung ist IMMER ein Kompromiss.

Wenn Du keine Vor- Nachspuränderung beim Einfedern willst, muss die Spurstange genau richtung Punkt P1 ausgerichtet sein und die richtige Länge haben.
Um die zeichnerische Konstruktion der richtige Länge auf dem Bild einzuzeichnen ist die Aufhängung vom R5 denkbar ungünstig, bei Renault wird man das schon richtig gemacht haben.

R5T2

#41
ZitatWas hätte die Veränderung der Lenkerlänge mit diesem Themenkomplex zu tun?
Die Zahnstange kann gleich lang bleiben, dafür müssen die Spurstangen länger sein.

ZitatIn der vorangegangenen Diskussion ist bei mir dein Eindruck entstanden, man könne sich "aussuchen" ob sich die Spur beim Bremsen (nicken) in Richtung Vor- oder Nachspur verstellt. Nach meinem Verständnis kann man daran durch Einstellung aber nichts ändern, es ist so wie es ist und vom Konstrukteur vorgesehen. Denkfehler?
Mit den ominösen Einstellplättchen kann man einstellen wie stark die Vorspuränderung ist, ob es auch reicht um die Richtung zu ändern müsste im Versuch ermittelt werden ;)

godsey

Zitat von: R5T2 in 19 März, 2013, 19:56:54
2. Teil, Spur messen mit einfachen Hilfsmitteln

Benötigt werden:

- 2 Dachlatten oder Aluprofile, etwa 2 m lang
- ca 8m Faden oder Angelschnur
- 4 Unterstellböcke oder passende Bierkisten, Höhe ca 1/2 Raddurchmesser
- 4 Gewichte, grosse Muttern oder sonstige herumliegende Gegenstände, Schraubenschlüssel Bierflaschen usw.
- Messband oder Doppelmeter

Vor und hinter dem Auto werden die Unterstellböcke so aufgestellt dass die Latten Quer zum Auto aufgelegt werden können.
Beide Latten nebeneinaderlegen und im Abstand von ca 1.95m Markierungen anbringen oder je einen Nagel einschlagen. Bei Aluprofilen kleine Kerben feilen.
Nun werden die Latten auf die Böcke gelegt. Je 1 Latte vor und hinter dem Auto.
Ca 4 Meter Faden an beiden Enden mit einem Gewicht versehen.
Jetzt können die Fäden Links und Rechts vom Auto auf die beiden Latten bei der Markierung aufgelegt werden. Wenn alles passt spannen die Gewichte die Fäden ohne durchzuhängen.

Tief durchatmen, jetzt wird es fummelig.
Die Fäden sollen möglichst parallel zur theoretischen Längsachse am Auto ausgerichtet werden.
Wenn keine besonderen Anforderungen an die Messung gestellt werden reicht es den Abstand, pro Achse, vom Radnabendeckel zum Faden Links und Rechts auf gleiches Mass einzustellen.

Jetzt können pro Rad der Abstand von der vorderen und hinteren Felgenkante zum Faden gemessen werden.
Alle Messwerte notieren und hinsetzen.
Die Differenz pro Rad ist die Radspur in mm, beide Seiten zusammengezählt geben die Gesamtspur in mm.

Wer noch nicht genug gemessen hat kann die Gelegenheit gleich nutzen und die Abstände vom Faden zu beliebigen Teilen am Auto zu bestimmen und Links und Rechts vergleichen.
Nicht erschrecken was da alles an Altlasten ans Tageslicht kommt :o

Wer die Messung genauer machen will muss bei der Lenkung die Manschetten lösen und beidseitig ein abgewinkeltes Blech einlegen damit die Zahnstange genau eingemittet ist.
Wer wirklich wissen will wie schief das Auto tatsächlich ist sollte die Fäden nach den Längsholmen ausrichten.

Eins vorab: Ich bin absoluter McGyver Fan, sowohl vom Original als auch von der schweizer Replika!

Aaaber: Ich habe die Messmethode mal theoretisch durchdacht und für untauglich befunden. Selbst wenn man die vielfältigen Fehlerquellen beim Grundaufbau mal außen vor lässt, sind für die Vermessung immer noch 4 Messungen zwischen Faden und Felge nötig. Schaut man sich nun die vom Hersteller vorgegebenen 1mm Gesamtspur bei einer Toleranz von +/- 1mm an, dann müsste jede Messung mit einer Genauigkeit von 2,5 Zehntel Millimetern vorgenommen werden, nur um sicher in der Toleranz zu bleiben. Das halte ich selbst bei Verwendung von Linealen mit 0,5mm Teilung für völlig utopisch... Und kommt jetzt bloß nicht mit dem Argument, soooo besonders genau müsse das ja auch nicht sein.  ;) ;) ;)

Noch ne Frage: Was bedeutet die Angabe: "unbelastet" im Handbuch bei den Spurwerten? Es ist doch hoffentlich unbeladen gemeint und nicht etwa ausgehoben auf der Hebebühne?

PS: Ich habe übrigens die Zicke gestern vermessen (nur Spur!): Hinten genau im Soll; 10' Vorspur und vorne schockierende 2° Vorspur. Das Fahrverhalten empfand ich trotzdem als unkritisch, die Reifen laufen unauffällig ab...
ZUR FAHRT INS FRÜHJAHR OHN' VERDRUSS, MACHT "ALLES KLAR" SERVISSIMUS

Ragnolli

Zitat von: godsey in 11 April, 2013, 10:29:20
Noch ne Frage: Was bedeutet die Angabe: "unbelastet" im Handbuch bei den Spurwerten? Es ist doch hoffentlich unbeladen gemeint und nicht etwa ausgehoben auf der Hebebühne?

PS: Ich habe übrigens die Zicke gestern vermessen (nur Spur!): Hinten genau im Soll; 10' Vorspur und vorne schockierende 2° Vorspur. Das Fahrverhalten empfand ich trotzdem als unkritisch, die Reifen laufen unauffällig ab...

Ja, ich denke, das bedeutet "unbeladen". In dem Zustand soll man ja auch die Gummilager anziehen.

2° ist schon wirklich viel  :o hast bestimmt nen guten Geradeauslauf gehabt! Mit zu großer Vorspur an der VORDERACHSE ist das Fahrverhalten auch nicht unbedingt kritisch. Wieder ein Beweis, wie viel relevanter die Einstellungen der HINTERACHSE sind!

Da hat wohl einer statt 2 mm 20 mm eingestellt.....  ::)
Lieber spektakulär letzter als übermotiviert ZWEITER!!!
Lieber "Eddie the Eagle" als "Tonya Harding" !!!

dondini

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#44
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R5T2

ZitatIch habe die Messmethode mal theoretisch durchdacht und für untauglich befunden
Diese Messmethode stammt nicht von mir, ich wollte nur verhindern dass einfache brauchbare Messverfahren in Vergessenheit geraten.
Anlässlich einer Schulung vor vielen Jahren haben wir im praktischen Teil das Fahrwerk an einem Gruppe C Auto mit diesen einfachen Mitteln eingestellt :o

Natürlich sind in der heutigen Computergläubigen Zeit solche simplen Messverfahren verpönt weil da vermeintlich zu ungenau gemessen wird.
Falls Du daran glaubst dass die gängigen Achsmessysteme viel genauer sind kannst Du ein kleines Experiment machen. Auto komplett vermessen lassen, eine Platzrunde drehen und anschliesend das Auto in umgekehrter Richtung aufstellen und nochmals Messen. Nach dieser zweiten Messung wirst Du Dich fragen wozu die vielen Kommastellen bei den ausgewiesenen Messwerten gut sind.

Wenn Du das ganze System betrachtest(Carrosserie, Aufhängung, Rad) wirst Du feststellen dass eine genaue Messung nur auf einem Fahrwerkprüfstand möglich ist.
Da können die Radstellungen mit unterschiedlichen Belastungen aus allen praxisrelevanten Richtungen vermessen werden. Dummerweise stehen solche Prüfstände nicht an jeder Ecke weil die Dinger einfach viel zu teuer sind und die ganze Messerei für den Alltagsgebrauch viel zu aufwendig ist.

ZitatUnd kommt jetzt bloß nicht mit dem Argument, soooo besonders genau müsse das ja auch nicht sein.
Genügend Genau reicht, ganz genau wird zu kompliziert :D

Hast Du schon einmal gesehen wie sich anlässlich der regelmässigen Prüfung bie der MFK(wie TÜV, nur viel strenger) die Radaufhängung bewegt wenn der Achsspieltester läuft?
Da fragt man sich dannach warum das ganze Zeugs überhaupt so lange gehalten hat.

ZitatHinten genau im Soll; 10' Vorspur und vorne schockierende 2° Vorspur
Warum bist Du schockiert? Für Deinen rüpelhaften Fahrstil brauchst Du, mit Radialreifen, Vorne mindestens 3° Vorspur und 2° Sturz ;D

godsey

Zitat von: R5T2 in 11 April, 2013, 19:48:35
Nach dieser zweiten Messung wirst Du Dich fragen wozu die vielen Kommastellen bei den ausgewiesenen Messwerten gut sind.

Weil ich genau das wissen wollte, haben wir die Spur 2x gemessen und kamen auf ein Abweichung von 10'. Da ja diese Abweichung auch schon in der Größenordnung der erlaubten Toleranz liegt, kam ich erst auf den Gedanken, die von dir gepostete Methode zu hinterfragen. Zu den 4 Messungen die nötig sind, um die eigentliche Spur zu ermitteln kommt ja auch noch der "windige" Aufbau der Fadenspannerei. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, daß man es mit deiner Methode nicht genauer als +/- 0,5° hinkriegt. Das wäre mir dann für den Aufwand schlicht zu ungenau, aber jeder wie er will...
ZUR FAHRT INS FRÜHJAHR OHN' VERDRUSS, MACHT "ALLES KLAR" SERVISSIMUS

Ragnolli

Ich kann jetzt zur Genauigkeit "normaler", aktueller Achsmessmaschinen was sagen, und da ist ganz klar die Sorgfalt des Bedieners das Entscheidende.
Vermessungen "John Bean" zu "Beissbarth" haben Abweichungen am gleichen Fahrzeug von ca. 10' ergeben. Ein und das selbe Auto auf dem gleichen Stand im Bereich 5' Spurabweichung.
Mit 10' Genauigkeit bei der Spur kann man vielleicht leben..... alles was von der Größenordnung deutlich drüber ist, dann stell ich die Spur doch lieber "mit Auge" ein.
Lieber spektakulär letzter als übermotiviert ZWEITER!!!
Lieber "Eddie the Eagle" als "Tonya Harding" !!!

R5T2

#48
ZitatWeil ich genau das wissen wollte, haben wir die Spur 2x gemessen und kamen auf ein Abweichung von 10'.
Da habt ihr sicher auch gleich noch den Fahrachswinkel gemessen, wie sieht der aus?

Zitatkommt ja auch noch der "windige" Aufbau der Fadenspannerei
Voraussetzung dass die Messerei überhaupt funktioniert ist ein ebener WINDSTILLER Platz ;D

Wenn Du mit genügend Sorgfalt vorgehst sind die beiden Fäden auf 0.01 mm genau Parallel ausgerichtet, auf 4 Meter Länge gibt das einen vernachlässigbaren Fehler.
Die Ableserei der Distanz vom Felgenrand zum Faden setzt natürlich eine einwandfreie Optik und eine ruhige Hand voraus.
Damit sind sicher Messungen mit einer Reproduzierbarkeit von 10' machbar.

Zitatund da ist ganz klar die Sorgfalt des Bedieners das Entscheidende.
Genau da liegt das Problem, ich glaube dass in vielen Fällen die mangelnde Sorgfalt zu falschen Resultaten führt.
Da habe ich lieber etwas weniger präzise dafür aber sichere Messresultate.

Ich will auf keinen Fall jemanden davon abhalten das Fahrwerk von einem Profi vermessen zu lassen.
Ob bei den derzeit angebotenen Messungen für 19€ etwas vernünftiges herauskommt wage ich zu bezweifeln ;)

lecar5

Burgstallhofrestorations Ltd. stellt die Spur wie schon mit der erwähnten Spangenmethode ein. Zugegebenermassen ist keine vollständige Fahrwerksvermessung möglich, aber sofern Vor- oder Nachspur in mm vorgegeben ist ist die Methode sooo dumm nicht.

Falls sich jemand so eine Spange selbst bauen möchte: darauf achten, dass die Lenker der Spange gerne um die 70 cm haben - sonst wird's mit 15"-Rädern umständlich. Geht zwar, aber die Spange muss dann beim Wechsel von vorne am Horn und hinten am Horn messen von vorm Auto nach von hinten unters Auto gelegt werden. Und der eindeutige, nicht weg zu diskutierende Nachteil: man muss zu zweit sein.

Gruss, LeCar5
einmal TurboFever, immer TurboFever!