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Giro d'Italie Replika

Begonnen von godsey, 21 November, 2010, 20:56:29

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godsey

Die Herausforderung ist übrigens nicht, das Zeug zu bekommen. Mit einer Großbestellung bei 3S und Garat wäre das meiste erledigt... Nur ist es halt ein Unterschied, ob man 40 Euro für einen Girling- oder 150 Euro für einen AP- Bremszylinder bezahlt.

Das Lenkrad ist direkt von Motolita (sieht geil aus), leider haben die keine Naben mehr für den R5.

Die Lenksäule ist vom Schlacht-GTL von Hubsy. Wie ich feststellen musste, gibt es aber die T1-Lenksäule in keinem anderen R5. Am besten passt noch die 81er. Die hat schon die Halter für die 3 Lenkstockschalter. Leider hat die Säule aber ein langes Zündschloss wie der T2. Also musste das Führungsrohr für das Schloss gekürzt werden. Der Giro hatte zwar keine Lenkerverkleidung, sollte aber eine montiert werden, müsste dafür auch noch ein Halter angeschweisst werden. Ich würde, Originalität hin oder her, gerne eine montieren, habe aber keine. Hat jemand so was übrig?
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godsey

#201
Da ich keinerlei Lust habe an der Karosserie weiterzumachen (ich hasse Lackiervorbereitung) habe ich mich mal dem Fahrwerk gewidmet. Leider musste ich feststellen, daß ich zwar 4 untere Querlenker besitze, aber 2 sind unrettbar krumm und die abderen Beiden sind total durchgerostet. Was tun? Da traf es sich gut, daß er hier:

http://www.ingenioes-shop.com/007.201

Bleche für die Querlenker anbietet. Erst mal habe ich die Querlenker-Augen ausgesägt und auf der Drehmaschine die Schweissnähte abgedreht:



Die Rohrreste zu entfernen ist dann ein Kinderspiel:



Wegen der Schweiss-Schablone hatte ich mir lange Gedanken gemacht, was Brauchbares ist mir zunächst nicht eingefallen. Letztlich entschloss ich mich einen alten, nicht verzogenen Querlenker zu benutzen:



Leider steckte der Teufel mal wieder im Detail... Theoretisch hätten die 26er Rohre der Querlenkerstreben auch durch die Augen passen müssen. Leider hatten die Rohre 26,1, die Augen aber nur 25,8. Die Rohre auf 600mm um 3/10 abzudrehen war unglaublich mühsam. Mit passenden 50mm Distanzstücken aus 1"-Rohr stand einem Schweissen der Streben aber nichts mehr im Wege:



Nur gut, daß Renault die Messlatte bei den Schweissnähten nicht allzu hoch gelegt hat:  ;D





Mittels passender Abstandshalter aus 1"-Rohr konnten die Rohre genau zum perfekt passenden Blech von dondini platziert werden:



Was man auf den Bilder nicht sieht, ist daß ich die ganze Chose vor dem Schweissen noch mit kleinen Spanngurten fixiert hatte. Besonders stolz bin ich auf die Schweissnähte nicht, aber es war ja der erste Querlenker. Ich bin mir sicher, den Dritten und Vierten besser hin zu kriegen:  ???

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Oli W.

Hi Michael,

willst du bei Renault nicht mal anfragen, ob du nicht die Backenturbos in Lizenz nachbauen darfst?

...nur Replikas versteht sich.

lecar5

Wow :o! Ich bin begeistert :)! Weiter so!
einmal TurboFever, immer TurboFever!

R5MaxiTurbo

Hi Michael,

warum hast du nicht die Schweisslehre von mir genommen?

Gruß

Dirk

godsey

Zitat von: R5MaxiTurbo in 17 Juli, 2011, 18:25:25
Hi Michael,

warum hast du nicht die Schweisslehre von mir genommen?

Gruß

Dirk

Hi,

ich habe ein paar Experimente damit gemacht. Leider war die Kontrolle der Ausrichtung der Augen zueinander extrem aufwendig. Mit den Wellen und Abstandshaltern war überhaupt kein Aufwand. Das Ergebnis ist 100%. Die Lehre hätte ich außerdem noch erweitern müssen, weil die ja nur die 3 Augen vom Maxi-Querlenker vorsieht.

CU
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frank27

hi Michael,
hut ab,kompliment...

godsey

Eine Ladedruckanzeige braucht die Kiste natürlich auch. Die ideale Ausgangsbasis ist ein Luftfahrtinstrument, wie rechts im Bild. In meinem Fall aus einer 2 motorigen Cessna. Nachdem ich ein paar ungeeignete Instrumente erwischt hatte (1 war defekt, 1 war elektrisch) kam letzte Woche endlich das Richtige. Das Zifferblatt zu entwerfen war letztlich einfacher als das Aufkleben. Mal schauen, vielleicht montiere ich den zweiten Zeiger auch noch und schliesse das entsprechende Instrument vor dem Lader an.
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godsey

#208
Für das eigentliche Getriebe des Giro träume ich ja noch immer von einer kürzeren Übersetzung. Da da aber noch keine Lösung in Sicht ist, habe ich erst mal das Reisegetriebe zusammengebastelt:



Hierbei handelt es sich um ein UN1-13 aus einem R21 Turbo.  Das ist das am längsten übersetzte UN1/369 Getriebe was zu bekommen ist. Damit kann man dann auch mit 13 Zöllern eine längere Autobahnfahrt erträglich absolvieren.

Das Gehäuse habe ich lediglich mit Felgenreiniger und Dampfstrahler bearbeitet. Glasperlstrahlen wie beim Letzten sieht zwar besser aus, aber den Sand wieder herauszubekommen, ist mir trotz intensivster Bemühungen nicht vollständig gelungen. Das Getriebe selbst war trotz hoher Laufleistung in gutem Zustand.


Ersetzt habe ich nur den Synchronring vom 4.Gang und 2 Schwerspannstifte von der Schaltwelle 2.Gang.  Auf dem Bild fehlen die Stifte bereits:


Sonst war das Ding astrein. Damit das UN1 im Dicken eingebaut werden konnte, musste der lediglich der Schaltdeckel getauscht werden. Ich hatte glücklicherweise noch einen vom R30. Um den "Pfosten" von der Schaltsperre aus dem 369er einbauen zu können musste auch noch ein Helicoil in das Getriebegehäuse eingebaut werden. Den hat sich Renault gespart, weil das Gewinde beim UN1 nicht benutzt wird.


Die Schaltwelle musste entsprechend abgeändert werden, beim R30 ist der Betätigungsarm viel länger und in die andere Richtung gebogen. Dank Schweissbrenner kein Problem:




Außerdem soll der Giro ja auch noch die Drehmomentstütze ala TdC bekommen:





Um die zu montieren müsste man entweder längere Schrauben für die Getriebeglocke verwenden. Oder man macht es wie Renault Sport und macht die Gewinde in die Glocke anstatt in das Getriebe:



Bei 3 Löchern passt der Bohrungsdurchmesser perfekt für das Einsetzen von Heilcoils. Lediglich beim linken Loch muss statt der Passhülse eine Gewindebundbüchse eingesetzt werden. Wenn man so weit ist, kann man auch noch den Rest der Kupplungsglockenschrauben umbauen, damit ein Getriebewechsel wie bei Renault Sport mit Verbleib der Glocke im Auto möglich ist. Also noch 3 Helicoils in die Glocke, diesmal aber gleich mit Stehbolzen M10x40:



Die Gewinde im Getriebe müssen natürlich aufgebohrt werden. Lediglich die unteren 5 bleiben drin und bekommen ebenfalls Stehbolzen. Links 4 Stk M10x30 und der rechte ist ein M10x40 weil das Gewinde wegen der Passhülse tiefer liegt:



Dann kann auch schon die Glocke verschraubt werden:



Witzigerweise hatte ich die passende M10 Mutter mit 13er Schlüsselweite im Lager. Was das Teil an Festigkeit zu wünschen übrig lässt, macht es durch Länge locker wieder wett:



Auf der anderen Seite ist allerdings noch ein Steg vom Getriebegehäuse im Weg. Den muß ich erst noch wegfräsen bevor auch hier die 13er Mutter montiert werden kann:



Weil man den Simmerring auf dem Bild gerade schön sieht: Zum Einbauen sollte man unbedingt einen ensprechenden Dorn verwenden. Dann kann man das Teil in das zerlegte Getriebegehäuse auf der Presse sauber einbauen. Wie das manche bei eingebautem Getriebe machen ist mir ein Rätsel:


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godsey

Antriebwellen: Leider kann man ja nicht wie bei einem "normalen" Auto einfach mal die Manschetten lösen,  um nach den Gelenken zu schauen. Zerstörungsfrei geht das in dem Fall nicht:



Um das Gelenk nicht zu beschädigen ist beim flexen an der Belchmanschette extreme Vorsicht angesagt. Lieber den Rest mit dem Seitenschneider und der Wasserpumpenzange erledigen. Die Tripode sollte mit einem Gummiband oder einem Kabelbinder gesichert werden:



Weli die Gummimanschetten nicht wirklich schlecht waren, habe ich mich bemüht, diese nicht zu beschädigen. Wieder so was was sich in Zukunft im Regal zu Tode langweilt  ;D ;D ;D

Wie sich herausgestellt hat, waren 3 Gelenke völlig in Ordnung. Im Vierten war das Fett kaputt. Irgendwie hatte sich das Zeug in zwei Bestandteile aufgelöst. Also war die Arbeit doch nicht umsonst. Leider hat Renault die Verzahnung vom Tripod verstemmt. Mir wäre ein Seegering sympathischer gewesen. Aber mich fragt ja keiner... Es hilft nix, da muß die Presse ran:



Manschetten hatte ich neue bei 3S gekauft. Die hätten zwar gepasst, doch leider sahen die alles andere als originalgetreu aus. Bei den Gummis von 3S sind alle Rippen der Manschette in gleichem Abstand.



Original wäre zwichen der 2. und der 3. der Abstand größer. Nachdem ich dondini mein Leid geklagt habe, hat er mir die richtigen Manschetten besorgt. Ich denke, er wird die demnächst auch für die Allgemeinheit anbieten.

Die Lagersitze der Tirpod-Töpfe habe ich mit Läppleinen bearbeitet, die Welle selbst lackiert. Es ist angerichtet:



Das "Präsentations-Tischtuch" war übrigens eine Beigabe zu einer Teilelieferung vom Koch. Hat mich sehr gefreut, Jörg!

Alleine sollte man diese Arbeit übrigens nicht machen. Irgendwie hat man immer eine Hand zu wenig. Aber aufregen bringt da nix. Im Gegenteil, um das Nadellager wieder zusammenzubauen, ist eine ruhige Hand gefragt:



Nachdem die Manschetten aufgefädelt sind, kann der Tripod wieder drauf. Selbstverständlich muß der wieder verstemmt werden:



Danach gilt es die Blechtöpfe möglichst gleichmässig umzubördeln. Ich hab es mit dem Hammer gemacht. Steven wollte mich überreden es auf der Drehmaschine zu rollen. Das war mir ehrlich gesagt zu aufwendig.

Schon rein optisch hat es sich doch gelohnt, oder?



Auf der Getriebeseite ist wichtig, daß die Lauffläche für den Simmerring einwandfrei ist:



Falls das nicht der Fall sein sollte gibt es von SKF eine geniale Lösung, die auch mit Hausmitteln preisgünstig anwendbar ist:

http://www.skf.com/portal/skf/home/products?maincatalogue=1&lang=de&newlink=4_5_3

Radseitig ist die Sache unkritischer. Hier ist das wichtigste den Blechring für die Radlagerabdichtung zu erneuern. Das Teil gibts noch neu von Renault:



Oft fehlt es an der Motivation oder der Zeit, die zweite Seite auch noch zu machen. Dieses Mal zum Glück nicht:

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